Fugen sind im Badezimmer ein regelrechter Magnet für Schmutz und Schimmel. Warum also nicht nach einer Alternative Ausschau halten? Ich stelle hier einige vor.
Das Badezimmer ist der Raum in der Wohnung, in dem völlig andere Bedingungen
herrschen. Neben der Feuchtigkeit und der Entwicklung von Pfützen auf dem Boden muss
die Wand der einen oder anderen Belastung standhalten können. Gleichzeitig sollte der
Boden nicht rutschig sein. Für die nötige Wärme ist es außerdem immer empfehlenswert,
wenn es eine Fußbodenheizung gibt. Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, werden im Bad
standardmäßig Fliesen verlegt. Doch diese gehen mit unschönen Fugen einher, die nach ein
paar Jahren nicht mehr den Flair vermitteln, wie im neuen Zustand. Alternativen gibt es
inzwischen jedoch genügend, die nicht nur die richtigen Voraussetzungen bieten. Sie
kommen auch völlig ohne Fugen aus.
Fliesen ohne Fugen legen – Geht das?
Zunächst kommt vielleicht die Idee auf, Fliesen zu verlegen, aber die Fugen dabei völlig
außen vorzulassen. Dies ist besonders für die Wände interessant, wo die Fliesen dann „auf
Stoß“ gelegt werden. Das bedeutet, sie werden direkt aneinander gelegt, ohne dass dabei
eine Fuge entsteht. Dieses Vorgehen hat durchaus Vorteile:
- Der Raum wirkt insgesamt größer, weil sich an den Wänden keine „Gitter“ mehr
befinden. - Da es keine Zwischenräume gibt, sammelt sich in ihnen auch kein Schmutz an.
- Die Reinigung gestaltet sich in der Regel einfacher.
- Außerdem nutzen sich die Fliesen nicht ab.
Leider geht mit dieser Methode auch eine Problematik einher, die Sie nicht unterschätzen
sollten: In den gegebenen Breitengraden sind die Temperaturschwankungen immens. Das
bedeutet, dass das Verlegen von Fliesen ohne Fugen nicht so gut möglich ist. Denn durch die Schwankungen entstehen Spannungen im Untergrund, woraufhin Risse in
den Fliesen entstehen können. Die Fugen sorgen dafür, dass eben das nicht passiert. Daher
ist es auf dem Boden grundsätzlich gar nicht erst gestattet, die Fliesen ohne die Einbringung
einer Fuge zu verlegen. Die Verlegung sollte, sofern Sie sich an der Wand dafür
entscheiden, zudem von einem Fachbetrieb erledigt werden.
Alternativen für den Fußboden
Gerade für den Fußboden gibt es ein paar Ideen, die sich im Badezimmer sehr gut umsetzen
lassen. Mit dazu gehört:
Material | Erklärung |
---|---|
Parkett | Wenn es richtig verlegt wurde, ist Parkett im Badezimmer kein Problem. Der Nachteil: Es sollte sich trotzdem nicht zu lange Feuchtigkeit auf ihm ansammeln. Dazu kommt, dass es verschiedene Holzarten gibt, die sich für das Badezimmer perfekt eignen. Mit dazu gehören Teak, Eiche und Nussbaum. Sie verfügen über einen hohen Ölanteil und sind daher feuchtigkeitsresistenter. |
Laminat | Heutzutage gibt es bereits Laminatböden, die leicht zu verlegen sind und deren Qualität vom Aufbau der jeweiligen Paneele abhängt. Es gibt inzwischen sogenannten Feuchtraum-Laminat, welcher mit einer besonderen Imprägnierung versehen ist und gleichzeitig relativ feuchtigkeitsbeständig ist. Aber auch hier gilt, dass nicht zu viel Nässe auf den Boden gelangen sollte. Außerdem ist Laminat speziell zu den Wänden hin gut abzudichten. |
Vinylboden | Er funktioniert ähnlich wie Laminat, hat aber auch dieselben Nachteile. Der wasserabweisende Kunststoff ist oberflächlich gesehen haltbar gegen Feuchtigkeit. Dringt jedoch Wasser durch die Kanten, leidet der Unterboden. Es gibt ihn in den unterschiedlichsten Designs, weswegen er für das Badezimmer durchaus geeignet erscheint. |
Kork | Viele Menschen bevorzugen diesen Belag, da er immer eine gewisse Wärme vermittelt. Klebekork lässt sich leicht verlegen und ist für Feuchträume geeignet. Fußbodenheizungen stellen kein Problem dar. Spritzwasser hält er gut aus, Pfützen hingegen sollte man vermeiden. |
Naturstein | Er sollte im Badezimmer selbstverständlich rutschfest sein. Was seine Optik angeht, liefert er ein schönes Bild ab. Verwendet werden hierfür häufige Steinsorten wie Schiefer. Naturstein ist also ein perfekter Fußbodenbelag für beanspruchte Böden. |
Stein | Besonders wenn man eine offene oder begehbare Dusche plant, ist dieser Bodenbelag sehr gut geeignet. Hierbei werden zahllose Kieselsteine mit Kunstharz vermischt und so auf den Boden gebracht. Optisch gesehen gibt es hier keinerlei Einschränkungen. Es ist sogar relativ einfach, ihn zu legen. Danach wird er zusätzlich versiegelt, um keine Schmutzecken zu erzeugen. |
Mit gewissen Einschränkungen müssen Sie eigentlich immer leben, wenn Sie sich für einen
möglichst fugenlosen Boden entscheiden. Zudem eine gewisse Qualität unabdingbar ist. Hier
sollten Sie also nie am falschen Ende sparen.
Alternativen für die Wände
Gerade die Wände kommen im Bereich der Dusche immer mit Wasser in Berührung. Das sorgt automatisch dafür, dass Fugen mit der Zeit verschmutzen. Außerdem kann es auch passieren, dass Sie Schimmel in Fliesenfugen bekämpfen müssen. Die folgenden fugenlosen Ideen sind daher für die Verwendung an den Wänden ideal:
Material | Erklärung |
---|---|
Verblender/Dekorplatten | Diese großen Platten bestehen in der Regel aus Naturstein und verleihen dem Badezimmer besonders optisch eine schöne Atmosphäre. Dunklere Farben sind ebenso erhältlich, wie hellere Farbtöne. Zudem sie für die Wände nicht einmal eine angeraute Oberfläche besitzen müssen. |
Kunstharz | Was es für den Boden gibt, gibt es auch passend für die Wände. Hierbei werden allerdings keine Kieselsteine eingebracht, sondern einfach nur die Wand mit Kunstharz versiegelt. Das Ergebnis kommt nicht nur ohne Fugen aus, sondern ist auch pflegeleicht und absolut feuchtigkeitsregulierend. Speziell in der Dusche ist Kunstharz daher eine gute Alternative für Fliesen. |
Tapeten | Inzwischen gibt es einige Tapeten, die auch in Feuchträumen gut verwendet werden können. Sie bestehen aus Vinyl, Vlies oder Glasfasern. Sie sind speziell als solche gekennzeichnet. Allerdings wird für ihre Verklebung ein spezieller Kleister verwendet, der sich unter der Einwirkung von Feuchtigkeit nicht wieder von der Wand löst. |
Paneele | Sogenannte Feuchtraumpaneele sind eine willkommene und einfach zu montierende Alternative für Fliesen. Für ihre Anbringung müssen nicht einmal die alten Fliesen weichen. Verwendet werden meistens Verbundplatten, die aus Aluminium bestehen, Mineralguss oder Acrylglas. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass das Material Feuchtigkeit verträgt. Dann lässt es sich auch in der Dusche verwenden. Besonders positiv: Es gibt die Paneele in den unterschiedlichsten Farben und Mustern. |
Holz | Holzwände haben den Vorteil, dass sie wärmer wirken und Geräusche dämmen. Im Badezimmer hallt es demnach nicht mehr so stark. Wichtig ist, dass das Holz eine gewisse Imprägnierung erhält, damit es nicht durchweicht. Auch hier bieten sich wieder Holzarten wie Teak oder Eiche an. |
Putz | Wenn die Wände mit dem richtigen Material verputzt sind, ist auch dies kein Problem im Badezimmer. Empfehlenswert ist zum Beispiel ein mineralischer Putz, der sogar die Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt, sie aber nicht einlagert und somit Probleme verursacht. Beim Kauf sollten Sie auch hier wieder darauf achten, dass er sich für feuchte Räume eignet. Empfehlenswert ist zum Beispiel sogenannter Tadelakt. Der auf Kalk basierende Putz ist dank der unterschiedlichen Schritte während der Verarbeitung wasserfest. |
Weitere Tipps für ein fugenloses Bad
Wer das Vorhaben in Angriff nimmt, sein Bad möglichst ohne Fugen zu gestalten, sollte im
Vorfeld stets die nötigen Informationen einholen. Denn diese können sich später, wenn die
Wände und Böden erst einmal fertig sind, auszahlen.
Es ist zum Beispiel immer sinnvoll, sich über die Art der Reinigung zu informieren. Dazu
kommt, welches Ausgangsmaterial überhaupt vorhanden ist. Auf manchen Böden lassen
sich bestimmte Alternativen nicht verlegen. Ähnlich sieht es mit den Wänden aus.
Zuletzt ist es natürlich auch immer ratsam, die Preise miteinander zu vergleichen. Eines
sollte vorab klar sein: Wirklich einsparen können Sie bei den Alternativen nicht. In den meisten
Fällen steht jedoch die sehr viel leichtere Reinigung und Optik im Vordergrund, wenn Sie
sich gegen Fliesen und deren Fugen entscheiden.