Bei einer Renovierung fällt jede Menge lästiger Baustaub an. Wie Sie diesen, besonders von den Fenstern- und rahmen, wieder entfernen, erklären wir hier.
Bauarbeiten stehen an – dabei wird Ihr Domizil nicht nur schöner und moderner, es wird leider auch jede Menge Schmutz im Spiel sein. Baustaub nistet sich einfach überall ein und ist nur schwer wieder zu entfernen. Besonders die Fenster scheinen komplett blind und von einer dicken Staubschicht überzogen. Dies ist nicht nur Putzteufeln, sondern auch Allergikern ein Dorn im Auge. Also heißt es putzen, putzen, putzen. Wie Sie lästigem Baustaub an Ihren Fenstern beikommen, verraten wir Ihnen im Folgenden.
Endreinigung – und kein Ende in Sicht
Baufirmen und Bauträger führen eine Endreinigung durch, bevor Sie die Wohnung oder das Haus an Sie übergeben. Das Ergebnis lässt jedoch nicht selten zu wünschen übrig. Meist ist Nacharbeiten angesagt und Ärger vorprogrammiert. Warum also nicht Geld sparen und selbst zu Werke gehen. Zunächst kehren Sie gründlich durch. Dabei wird auch bereits grober Schmutz von den Fensterblechen und Fenstern entfernt. Anschließend entfernen Sie Farbspritzer von den Fensterrahmen und Fußbodenleisten. Da Baustaub jedoch besonders an den Fenstern sehr hartnäckig erscheint, werden Sie sich den Glasfronten nach der groben Endreinigung noch intensiver zuwenden müssen.
Putzen auch und gerade während der Bauphase
Greifen Sie nicht erst zum Putzlappen, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Behalten Sie Ihre Fenster auch während der Bauphase im Auge. Wenn Putz, Mörtel oder Zement auf die Scheiben spritzen, sollten diese sofort gesäubert werden. Wird dies unterlassen, verschmutzen die Fenster nicht nur komplett, die alkalischen Stoffe können das Glas verätzen und blind werden lassen.
➔ Tipp: Schützen Sie Ihre Fenster mit entsprechenden Schutzfolien vor groben Verschmutzungen.
Was ist Baustaub eigentlich?
Bei Baustaub handelt es sich um einen Mischstaub aus Luft und feinsten Teilchen. Die Staubpartikel weisen Unterschiede in ihrer Größe, Form und Zusammensetzung auf.
Baustaub ist aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt. Je nach anfallenden Arbeiten kann der mineralische Staub Sand, Kalk, Gips, Zement, Stein oder Beton enthalten. Je nach den verwendeten Materialien variiert der Anteil an Quarz im Baustaub.
Baustaub entsteht bei Bohrungen, Schleifarbeiten oder Fräsen. Das Einatmen des Staubes kann die Atemwege schädigen. Eine Folge des Einatmens von Baustaub ist die Quarzstaublunge. Das eingeatmete Siliciumdioxid kann zu Lungenkrebs führen.
Baustaub ist nicht gleich Baustaub
Baustaub lässt sich unterschiedlich klassifizieren:
➩ E-Staub
E-Staub bezeichnet groben Staub, welcher über Nase und Mund eingeatmet werden kann. Die Staubpartikel sind gut sichtbar und kleiner als 100 μm.
➩ A-Staub
Hierbei handelt es sich um Feinstaub. Die Partikel sind kleiner als 5 μm. Diese Art von Baustaub fällt bei Bohrungen, Schleif- oder Fräsarbeiten an. Der A-Staub setzt sich nicht nur als hartnäckiger Film auf den Fenstern ab, er dringt beim Einatmen auch bis zu den Lungenbläschen vor.
➩ U-Staub
U- Staub ist sehr feiner Baustaub. Diese Nanopartikel sind kleiner als 100 Nanometer. In der Bauwirtschaft kommt die Nanotechnologie bei Lackierungen und anderen Anstricharbeiten zum Einsatz.
Staub und kein Ende
Bei Bauarbeiten ist es eine ungeliebte Begleiterscheinung, Staub wird aufgewirbelt und setzt sich immer wieder auf die bereits gesäuberten Fensterflächen. Wer mit dem Staubsauger hantiert, solange sich der Staub noch nicht gesetzt hat, wirbelt die Staubpartikel zusätzlich auf.
➔ Tipp: Warten Sie mit dem Einsatz des Bodenstaubsaugers, bis sich der Staub gesetzt hat und nicht mehr in der Luft durch den Raum wirbelt.
Baustaub am Fenster – was hilft wirklich?
Es ist kein Geheimnis, Baustaub setzt sich bevorzugt an den Fenstern fest. Sind die Handwerker aus dem Haus, beginnt das große Putzen. Doch wie ist am Besten vorzugehen, wenn einem ein Grauschleier an den Glasfronten zu schaffen macht?
Ihre erste Wahl wird wohl der Griff zu den Putzmitteln sein. Viel Schmutz verlangt nach Fensterspray, Fensterschaum und diversen Reinigern – klingt logisch, kann aber auch zum Nachteil werden, denn die meisten Reinigungsmittel sind besonders aggressiv und können das an den Fenstern befindliche Silikon angreifen.
➔ Tipp: Schonender und oft nicht weniger effektiv lassen sich die Fenster mit Wasser und einem geeigneten, saugfähigen Lappen reinigen. Greifen Sie nach einem hochwertigen Mikrofaser-Putztuch und probieren Sie es aus.
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Mythos Zeitungspapier – was ist dran?
Bereits unsere Großeltern wussten, Fenster lassen sich mit Zeitungspapier putzen. Doch hat dieser Mythos noch Heute seine Berechtigung und vor allem, hilft Zeitungspapier gegen lästigen Baustaub? Durchaus können Sie sich die Saugfähigkeit des Zeitungspapiers zu Nutze machen und Baustaub damit aufnehmen. Gegenstimmen werden vielleicht laut im Hinblick auf die Druckerschwärze und die Sorge um zerkratzte Fenster. Zeitungspapier können Sie unbedenklich zur Fensterreinigung nutzen. Das Papier fusselt nicht, der Baustaub wird sehr gut aufgenommen und die Fenster bekommen einen tollen Glanz.
➔ Tipp: Zeitungspapier enthält Spiritus. Dieser wird bei der Herstellung im Hochdruckverfahren aufgetragen und bringt beim Putzen streifenfreien Glanz.
Bei Zeitungspapier sprechen wir von den ausgelesenen Tageszeitungen. Die alte Modezeitschrift oder das Comic-Magazin eignen sich dagegen nicht für Putzarbeiten. Durch die Beschichtung verliert das Hochglanzpapier seine Saugfähigkeit. Außerdem gibt das Papier aus Illustrierten nicht nach und kann hässliche Kratzer auf den Fenstern hinterlassen.
Geheimtipp – keine Chance für Baustaub
Sie möchten bei der Reinigung besonders gründlich vorgehen und den Baustaub rückstandslos aus den Fugen und Ecken entfernen? Mit dem Pinsel kommen Sie oft nicht weit und mit einem nassen Lappen zu hantieren, kann bei Holzfenstern das Material schädigen.
Probieren Sie es doch einfach mit Klebeband. Schneiden Sie sich einen Streifen Klebeband zurecht und drücken Sie diesen in die Kanten und Rillen. Anschließend ziehen Sie das Klebeband einfach ab und der Baustaub ist auch aus der kleinsten Ritze entfernt. Diese Methode ist vielleicht etwas umständlich und zeitaufwendig, hilft jedoch zuverlässig und erspart Ihnen den Einsatz aggressiver Reiniger.
Das 1×1 des Fensterputzens
Was brauche ich? | Was habe ich davon? |
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Wasser | Bei der Nassreinigung wird verhindert, dass die Schmutzpartikel über die Glasflächen reiben und dort Kratzer und Schlieren hinterlassen. |
Reiniger | Verzichten Sie auf aggressive Reinigungsmittel und setzen Sie auf neutrale Produkte. Starke Verschmutzungen, wie zum Beispiel fettige Rückstände, lassen sich mit Spiritus entfernen. |
Lappen, Fensterleder, Schwämme | Mit den richtigen Lappen und Schwämmen kann der Baustaub bereits in trockenem Zustand gut aufgenommen werden. Beim Putzen mit Mikrofasertüchern entsteht streifenfreier Glanz. |
Putzen – aber richtig
Bevor Sie das Fenster im herkömmlichen Sinne putzen, sollte der grobe Schmutz trocken entfernt werden. Hierfür können Sie ein Mikrofasertuch mit Noppen oder einen Handfeger benutzen. Für den festeren Baustaub kann anschließend etwas Wasser auf einen weichen Schwamm gegeben werden.
Verwenden Sie einen Reiniger, kann dieser nun auf die Fensterscheibe gegeben werden. Sprühflaschen leisten hierbei gute Dienste. So lässt sich der Reiniger besser dosieren und Sie verwenden nicht zu viel davon. Die Scheibe wird von oben nach unten mit Reiniger benetzt und anschließend mit einem Abzieher oder einem Mikrofasertuch gereinigt. Nach dem Abziehen sollten Sie nochmals mit einen Fensterleder oder Mikrofasertuch über die Fenster gehen und hartnäckigen Baustaub aufnehmen.
Fensterrahmen nicht vergessen
Baustaub setzt sich nicht nur auf den Scheiben, sondern auch auf den Fensterrahmen fest. Dabei wird in Aluminium-, Holz- oder Kunsstoffrahmen unterschieden. Bei stärkeren Verunreinigungen durch Baustaub können Sie Spiritus oder Essig für die Reinigung verwenden. Weiterhin sind spezielle Rahmenreiniger im Handel. Für Holzfenster empfiehlt sich nach der Reinigung eine spezielle Holzpflege. Kunstofffenster verschmutzen besonders schnell und sollten entsprechend häufig gereinigt werden.➔ Tipp: Verwenden Sie stets milde Reinigungsprodukte. Enthalten die Pflegemittel Säure, werden die Lasur oder der Lack des Rahmens angegriffen.
Was tun bei blinden Fenstern?
Besonders bei älteren Fenstern passiert es häufig, dass der Baustaub die Fenster blind macht. Dabei ist die Verschmutzung nicht allein der Grund, denn ältere Glasflächen erblinden mit der Zeit. Trotz Reinigung erscheint Ihnen das Fenster matt und Sie können nicht mehr klar sehen, wenn Sie hindurchblicken? Es liegt nahe, die Fenster auszutauschen, doch häufig sind diese mit einem cleveren Hausmittel noch zu retten. Sammeln Sie frische Brennnesselblätter und reiben Sie damit die Scheiben ab.
➔ Achtung: Bei der Arbeit mit Brennnesseln Handschuhe nicht vergessen.
Sind keine Brennnesseln zur Hand, können Sie den gleichen Effekt auch mit Speiseöl erzielen. Lassen Sie das Öl oder die Pflanzenblätter zirka eine Stunde einwirken und reiben Sie die Fenster danach mit Küchenkrepp oder Zeitungspapier ab. Mit einem Mikrofasertuch reiben Sie gründlich nach und können sich anschließend wieder über klare Scheiben freuen.
Wenn nichts mehr hilft
Sie haben die Bau- und Reparaturarbeiten über sich ergehen lassen und dabei die Fenster völlig vernachlässigt? Sind die Handwerker aus dem Haus, erwartet Sie das blanke Chaos. Die Scheiben sind nicht nur mit Baustaub behaftet, auch eine dicke Schicht angetrockneter Schmutz verwehrt Ihnen den Durchblick? Hier können wir Ihnen einige Hausmittel empfehlen, die Ihnen die Reinigung der Fenster erleichtern. Besitzen Sie einen Reiniger für Ihr Cerankochfeld? Dann können Sie diesen nun zweckentfremden und die Grundreinigung der Fenster damit vornehmen.
Hartnäckiger Schmutz lässt sich auch mit einer aufgeschnittenen Zwiebel behandeln und mühelos entfernen. Gleiches gelingt mit Schwarztee, der direkt auf die verschmutzten Stellen aufgetragen wird. Nach einer kurzen Einwirkzeit wischen Sie nach und Schmutz und Baustaub gehören der Vergangenheit an.