Um Silberfische zu bekämpfen, muss man nicht immer gleich zur Chemiekeule greifen. Manchmal können schon einfache Hausmittel helfen, sie wieder loszuwerden.
In fast jeder Wohnung finden sich Silberfische. Meist sind sie quasi unsichtbar, schließlich sind sie nachtaktiv und scheuen das Licht. Dennoch kommt es hin und wieder vor, dass man vereinzelt einen Silberfisch sieht. Solche Sichtungen sind aber noch kein Indiz für einen Silberfischbefall. Deutlicher wird es, wenn zum Beispiel Buchseiten oder alte Fotos angefressen sind oder wenn Sie Kotspuren finden.
Silberfische, oder auch Silberfischchen, fühlen sich bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 % am wohlsten. Sie lassen sich also meist im Bad oder in der Küche finden. Denn dort haben Sie in der Regel die optimalen Lebensbedingungen.
Vereinzelte Tierchen sind recht unproblematisch und verschwinden oft von selbst wieder. Sollten diese jedoch in Scharen auftreten, wird die Sache etwas unangenehm.
Silberfische bekämpfen
Spinnen sind die natürlichen Feinde von Silberfischen. Da die meisten Menschen aber eine Abneigung gegen Spinnen haben, kommt diese Bekämpfungsmethode in den wenigsten Haushalten in Betracht. Es gibt aber noch einige andere Möglichkeiten, Silberfische wieder loszuwerden.
Ursachen beheben
Um Silberfische bekämpfen zu können, sollte zuerst einmal die Ursache für den Befall gefunden werden. Folgende Faktoren können als Ursache in Frage kommen:
- zu hohe Luftfeuchtigkeit
- bauliche Mängel
- schlechte Hygiene
- genügend Verstecke
Luftfeuchtigkeit
Wie bereits erwähnt, fühlen sich Silberfischchen bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit am wohlsten. Sie benötigen diese auch zur Fortpflanzung. Versuchen Sie daher, die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften zu senken – besonders nach dem Duschen/Baden und nach dem Kochen. Sollten Sie die Luftfeuchtigkeit mit Lüften allein nicht senken können, sollten Sie auf einen Luftentfeuchter zurückgreifen. So können Sie erreichen, dass sie verschwinden.
» Achtung: Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann im übrigen auch einen Schimmelbefall verursachen, welcher eine Gefahr für die Gesundheit darstellt.
bauliche Mängel
Bauliche Mängel spielen bei einem Befall mit Silberfischen eine große Rolle. Sowohl ein undichtes Mauerwerk, als auch eine schlechte Dämmung und Isolierung können Schimmel in der Wohnung oder im Haus begünstigen. Damit bieten Sie Silberfischchen eine anziehende Nahrungsquelle. Hier sollten Sie auch zum Wohle Ihres Hauses die baulichen Mängel umgehend beheben und auch den Schimmel bekämpfen.
» Tipp:Wenn Sie gehäuft viele Silberfische in Ihrem Haus entdecken, kann dies ein Hinweis auf einen Schimmelbefall darstellen.
Auch marode Wasserleitungen sind für die kleinen silbernen Insekten von Bedeutung. Schließlich bieten diese ihnen einen Weg in die Wohnung und dienen auch als Unterschlupf. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie die defekten Rohre austauschen. Zudem können Sie regelmäßig kochendes Wasser in den Ausfluss kippen.
Hygiene
Silberfische ernähren sich unter anderem von Essenskrümeln, Haaren, Hautschuppen und Hausstaub. Ein erster Schritt in der Bekämpfung sollte daher sein, die betroffenen Räume täglich vor dem Zubettgehen zu saugen und zu wischen.
Verstecke

- Spalten, Risse und defekte Fugen mit Silikon abdichten
- lose Tapeten ankleben
- nichts unterm Bett lagern
- Scheuerleisten abdichten
- undichte Fenster, Balkontüren und Dächer abdichten
Die Tierchen werden im besten Falle die Flucht ergreifen.
Hausmittel zeigen gute Wirkung
Je nachdem, welcher Raum von Silberfischen befallen ist, sollten Sie möglichst auf chemische Mittel zur Bekämpfung verzichten. Hier bieten sich Hausmittel an. So können Sie beispielsweise Auf Zitrone oder Essig setzen. Wischen Sie täglich alle Böden und Arbeitsflächen mit Reinigungsmitteln, die nach Zitrone riechen, oder mit Essigwasser. Silberfische mögen diese Gerüche überhaupt nicht und verziehen sich im besten Fall. Den gleichen Effekt erzielen Sie mit Lavendelduft.
Darüber hinaus bieten sich einige Lebensmittel für Silberfischfallen an. Einige fungieren dabei als Lebendfalle, andere Fallen töten die Tierchen. Wir haben hier fünf Beispiele für Sie. Beachten Sie aber, dass Sie die Maßnahmen kontinuierlich wiederholen müssen, bis alle Silberfischchen weg sind.
❶ Kartoffeln-Falle
Kartoffeln sind stärkehaltig und ziehen Silberfischchen damit magisch an. Halbieren Sie eine Kartoffel. Legen Sie die halben Kartoffeln anschließend mit der Schnittseite nach unten als Köder aus. Achten Sie aber darauf, dass Sie die Kartoffelhälften etwas aushöhlen, damit die Tierchen darunter krabbeln können. Die Silberfische werden davon angelockt und bleiben auch dort. Am nächsten Tag können Sie sie mitsamt der Kartoffel nach draußen bringen.
» Tipp: Am besten funtioniert diese Falle, wenn Sie die Kartoffel auf einem Holz oder einer Pappe platzieren und das ganze mit einer Schale abdecken. Hierbei müssen Sie aber darauf achten, dass die Silberfische darunter hindurch krabbeln können – etwa indem Sie die Unterlage leicht anritzen.
❷ Glasfalle
Glasflächen bieten Silberfischen keinen halt. Damit eignet sich ein ein Glas sehr gut als Silberfischfalle. Füllen Sie dafür ein Glas mit einem Köder – etwa Zucker oder Haferflocken. Um den Zugang zum Köder herzustellen, können Sie das Glas ringsum mit Kreppband bekleben. Sie können aber auch einen Bindfaden verwenden, an dem die Silberfischchen hochkrabbeln können. Sobald die Tierchen im Glas sitzen, kommen sie nicht mehr heraus. Diese Falle sollten Sie täglich ausleeren und erneuern.
❸ Falle aus alter Zeitung
Wir haben bereits erwähnt, dass Silberfische die Dunkelheit bevorzugen und Feuchtigkeit mögen. Dieses Wissen können Sie sich zu Nutze machen und eine gefaltete Zeitung befeuchten und diese auf einem Baumwolltuch auslegen. Die kleinen Tierchen werden diese gern als Versteck nutzen und sich zwischen den Blättern verstecken. Nach ein paar Tagen können Sie die Zeitung mitsamt des Baumwolltuches nach draußen bringen.
❹ Honigfalle
Der lateinische Name der Silberfischen „Lepisma saccharina“ deutet schon auf die Vorliebe für Zucker hin. Diese Vorliebe machen Sie sich mit der Honigfalle zunutze. Dazu Schneiden Sie einfach Backpapier in Streifen und bestreichen diese mit Honig. Die Honigfallen legen Sie einfach entlang der Wand in kurzen Abständen aus. Die Silberfischchen werden auf dem Honig kleben bleiben, wenn sie sich über den süßen Nektar hermachen. Am nächsten Morgen können Sie die Honigfalle mitsamt den Silberfischchen im Abfall entsorgen.
» Tipp: Mit dieser Falle können Sie zuverlässig feststellen, wo sich die Silberfischchen verstecken. An diesen Stellen sollten Sie die zuvor genannten Lebendfallen aufstellen.
❺ Salzfalle
Mischen Sie für die Salzfalle Salz und Zucker zu gleichen Teilen und verstreuen Sie die Mischung überall dort, wo Sie Silberfische vermuten. Der Zucker fungiert hierbei als Lockmittel, das Salz tötet die Tiere. Bei einem Holz- oder Teppichboden, sollten Sie die Mischung besser auf eine Unterlage – etwa Backpapier oder Zeitung – streuen.
» Tipp: Anstelle von Salt können Sie auch Backpulver verwenden.
Chemische Mittel nur bedingt zu empfehlen

Alle Mittel bieten eine gute Lösung zur Bekämpfung der Silberfischchen. Allerdings sollten Sie beachten, dass Insektizide und Biozide lange in der Atemluft enthalten bleiben und damit eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen können. Besonders für Kinder und Haustiere können diese Mittel gefährlich werden. Deshalb sollten Sie diese Mittel erst anwenden, wenn Hausmittel keinen Erfolg gezeigt haben.
Völlig unbedenklich für Ihre Gesundheit und dennoch effektiv sind die Klebefallen, die Sie im Handel erhalten. Diese arbeiten ganz ohne Giftstoffe, sondern mit starken Lockstoffen. So können Sie die Silberfische gefahrlos fangen und entsorgen.
» Tipp: Wenn auch diese Mittel Sie nicht von der Plage befreien können, können Sie sich auch an einen Kammerjäger wenden.