Prellungen sind äußerst schmerzhaft, heilen aber problemlos aus. In den meisten Fällen können Sie sie auch selbst behandeln.
Ein Sturz oder Schlag? Scheinbar nichts passiert? Prellungen zählen zu den stumpfen Verletzungen und werden daher oft nicht sofort bemerkt. Von außen lässt sich zunächst keine Verletzung erkennen. Doch wenig später kann es zu Schwellungen und der Bildung von Hämatomen kommen. Die Quetschung von Haut, Muskeln und Fett tritt besonders bei Sportlern vermehrt auf und gilt in der Regel als harmlos und gut selbst behandelbar.
Was sind Prellungen?
Der Mediziner spricht von einer Prellung oder Kontusion, wenn auf einen Körperteil eine stumpfe Gewalt einwirkt. Prellungen entstehen durch Schläge, Stürze oder Unfälle. Häufig sind auch Kollisionen bei Mannschaftssportarten wie Fußball der Auslöser.
Die massive äußere Krafteinwirkung führt zu einer Quetschung des Gewebes. Dadurch sammeln sich Blut und Gewebeflüssigkeit in dem betroffenen Bereich an. Äußerliche Prellungen treten in Form von Schwellungen und Blutergüssen in Erscheinung. Geht die Prellung tiefer, ist dies häufig besonders tückisch, weil äußerlich nichts zu sehen ist, Muskeln, Gelenke und innere Organe aber verletzt sein können.
Prellungen können an beinahe jedem Körperteil entstehen. Hauptsächlich betroffen sind Bereiche des Körpers, die von wenig Haut und Muskulatur umgeben sind.
Die wichtigsten Arten von Prellungen im Überblick:
Art der Prellung | Besonderheiten |
---|---|
Rippenprellung | sehr schmerzhaft Atmung behindert flache Atmung begünstigt Lungenentzündung Heilungsdauer drei bis sechs Wochen |
Schienbeinprellung | entsteht durch geringe Gewalteinwirkung häufig durch Tritte beim Fußballspielen ausgelöst sofortige Schmerzwahrnehmung Schmerz verstärkt sich unter Belastung Schmerzen rasch abklingend |
Steißbeinprellung | sehr schmerzhaft Schmerzen beim Sitzen verstärkt oft mit Rückenschmerzen verbunden nur schwer von einem Bruch zu unterscheiden |
Knieprellung | häufige Sportverletzung oberflächliche Verletzung bei intakter Haut Schmerzen lang anhaltend Einschränkungen bei Beugen und Strecken des Knies vorhanden |
Rückenprellung | häufig durch Sturz ausgelöst anhaltender stumpfer Schmerz meist ein größeres Areal betroffen großflächige Blutergüsse möglich bei Kribbeln oder Taubheitsgefühlen Arzt aufsuchen |
Prellung am Handgelenk | häufig durch Sturz ausgelöst Schwellung und Bluterguss Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt Taubheitsgefühl möglich |
Prellung am Ellenbogen | häufige wie harmlose Prellung Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt Schmerz verstärkt sich bei Druck und Bewegung |
Prellung am Finger | häufige Verletzung bei Ballsportarten sofort einsetzender starker Schmerz gekrümmte Schonhaltung wird eingenommen Finger bleibt beweglich |
Prellung am Handgelenk | tritt häufig nach einem Sturz auf Schwellung und Bluterguss Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt bei Taubheitsgefühl Arzt aufsuchen |
Prellung am Fuß | häufige Verletzung bei Wandern und Fußball langwierige Heilung bei Schwellung und Verfärbung Arztbesuch |
Prellungen selbst behandeln
Nicht jede Prellung muss zwingend ärztlich behandelt werden. Eine wichtige Maßnahme bei Prellungen ist die PECH-Regel, die eigentlich jedem Sportler geläufig sein dürfte.Das PECH-Schema erklärt sich wie folgt:
P = Pause
E = Eis
C = Compression
H = Hochlagern
Ganz wichtig ist, den betreffenden Körperbereich zu schonen und nach der Prellung das Training oder jede andere gerade ausgeführte Tätigkeit sofort zu unterbrechen.
Die betroffene Stelle sollte möglichst sofort gekühlt werden. Durch den Einfluss von Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen. Die Schwellung reduziert sich und die Schmerzen gehen zurück. Wichtig beim Kühlen ist, das Eis nie direkt mit der Haut in Kontakt zu bringen. Es drohen Erfrierungen.
Ein Kompressionsverband kann eine starke Schwellung verhindern. Wird das Gewebe entsprechend gestützt, tritt weniger Blut aus. Der Verband sollte nicht zu straff angelegt werden. Daher sollten elastische Binden verwendet werden.
Das Hochlagern der betroffenen Körperstelle dient ebenfalls dazu, den Blutfluss zu reduzieren und Schwellung und Schmerzen zu stoppen.
Tipp: Prellungen werden unmittelbar nach ihrem Auftreten gekühlt und in den nächsten Tagen gewärmt.
Die sofortige Kühlung beugt Schwellungen vor und hilft gegen Schmerzen. Ab dem zweiten Tag sollte jedoch zu warmen Kompressen gegriffen werden. Diese regen die Blutzirkulation an und besitzen eine positive Auswirkung auf den Heilungsprozess.
MiHausmitteln greifen, die sich in fast jeder Hausapotheke finden lassen:
- Arnika (Salbe oder Globuli)
- Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen)
- Menthol-Gel
- Essig-saure Tonerde Lösung
Wann sollte man mit einer Prellung zum Arzt?
Klingen die Schmerzen nicht in einem überschaubaren Zeitfenster ab, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Tipp: Neben dem Hausarzt sind Unfallchirurgen oder Sportmediziner die geeigneten Ansprechpartner.
Prellungen lassen sich, von einem medizinischen Laien betrachtet, nicht von einer Fraktur unterscheiden. Die meisten Prellungen sind schmerzhaft, sodass auch ein Knochenbruch vorliegen kann. Die Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Dabei helfen ihm bildgebende Verfahren wie MRT oder CT.
Prellungen werden mithilfe von Salben und Medikamenten ärztlich behandelt. Operiert werden muss meistens nicht. Dies kommt lediglich bei Komplikationen vor, wenn beispielsweise die Muskelversorgung eingeschränkt oder unterbrochen ist oder tatsächlich verkannte Knochenbrüche vorliegen.
Prellungen sind in der Regel unkomplizierte Verletzungen, die ohne Komplikationen vollständig ausheilen. Der Betroffene wird jedoch etwas Geduld mitbringen müssen. Bis eine Prellung keine Beschwerden mehr verursacht, kann es mehrere Wochen dauern.
Lassen sich Prellungen vorbeugen?
Eine Prellung zählt zu den häufigsten Sportverletzungen. Daher können sich Sportler mit Helmen, Schienbein- und Knieschonern oder Rückenprotektoren entsprechend schützen und damit schweren Verläufen von Prellungen vorbeugen.
Prellungen treten gehäuft bei folgenden Sportarten auf:
- Fußball
- Handball
- Basketball
- Eishockey
- Tennis
- Radfahren
Die häufigsten Auslöser sind Kollisionen bei Kontaktsportarten oder Stürze.