Feuchttücher eignen sich zur Reinigung zarter Babyhaut, finden aber auch im Haushalt Anwendung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sie ganz einfach selbst herstellen.
Für viele Mütter sind Feuchttücher unverzichtbar, wenn es darum geht, die Kinderhände im Handumdrehen von Schmutz oder Essensresten zu befreien. Doch oftmals beanspruchen die in den Feuchttüchern enthaltenen Konservierungsstoffe die empfindliche Kinderhaut.
Kaum jemand weiß, dass sich Feuchttücher mit einfachen Mitteln selbst herstellen und für verschiedene Zwecke einsetzen lassen. Wir verraten heute, wie Sie Feuchttücher ganz einfach selber machen können und worauf Sie bei der Anwendung der Feuchttücher achten sollten.
Feuchttücher für die Haut – Die Herstellung
Für die Herstellung von Feuchttüchern reichen einfache Mittel aus, die in der Regel in jedem Haushalt zu finden sind.
Für die Fertigung von Feuchttüchern sind folgende Dinge notwendig:
- eine Kunststoff- bzw. Tupperbox
- extra dickes Küchenpapier
- zweihundert Milliliter destilliertes Wasser sowie
- zwei Esslöffel hochwertiges Pflanzenöl (beispielsweise Oliven- oder Kokosöl)
Zunächst werden Wasser und Öl in ein Behältnis gekippt und mit einem Schneebesen miteinander verrührt. Im nächsten Schritt werden die Blätter der Küchenrolle mit einem scharfen Messer in die gewünschte Größe zurechtgeschnitten und so zusammengelegt, dass sie später bequem aus der Box entnommen werden können. Abschließend wird das Gemisch aus Wasser und Öl gleichmäßig über die zugeschnittene Küchenrolle gegossen.
Die Flüssigkeit nun mindestens zwei Stunden in die Tücher einwirken lassen, bevor diese für ihren ersten Einsatz bereit sind. Wenn Sie die Feuchttücher vorzugsweise unterwegs nutzen möchten, dann können Sie diese auch in einem wiederverschließbaren Frischhaltebeutel unterbringen.
💡TIPP: Für eine besonders umweltfreundliche Variante kann statt der Küchenrolle auch ein waschbares Mikrofasertuch verwendet werden. Damit sich das Tuch die Feuchtigkeit auch vollends aufsaugt, darf ruhig etwas mehr von dem Wasser-Öl-Gemisch verwendet werden. Nach spätestens einer Woche sollten die selbst gemachten Feuchttücher entsorgt bzw. gewaschen werden.
Die besten Pflanzenöle für die Herstellung von Feuchttüchern
Da die Kinderhaut besonders sensibel ist, sollte für die Herstellung von Feuchttüchern auch das passende Pflanzenöl gewählt werden. In der folgenden Tabelle haben wir die hautfreundlichsten Pflanzenöle samt der Vor- und Nachteile anschaulich gegenübergestellt.
VORTEILE / NACHTEIL | |
Kokosöl | ✔ wirkt dank der enthaltenen Laurinsäure antibakteriell ✔ schützt vor Keimen und Bakterien ✔ spendet Feuchtigkeit und hält den Säure-Basen-Haushalt in Balance ✔ ist reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien ✔ besitzt einen angenehmen Duft ✘ Geruch kann für manche zu markant ausfallen |
Mandelöl | ✔ macht die Haut durch den hohen Ölsäureanteil weich und geschmeidig ✔ reich an Vitamin A, D und B, die den Zellschutz sowie die Zellerneuerung unterstützen ✔ milder und dezenter Duft ✔ stärkt die Hautbarriere dank der enthaltenen Linolsäure ✘ wenig ausgeprägter Duft |
Lavendelöl | ✔ fördert die Durchblutung dank dem hohen Gehalt an Kampfer ✔ unterstützt die Erneuerung der Hautzellen und beugt Entzündungen vor ✔ fördert durch die antiseptische sowie antibakterielle Wirkung die Wundheilung ✔ wirkt beruhigend ✘ kann allergische Reaktionen hervorrufen |
Olivenöl | ✔ wirkt dank dem hohen Gehalt an Vitamin E antioxidativ ✔ reich an ungesättigten Fettsäuren, die Entzündungen lindern und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen ✔ kann Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen lindern ✔ die Lipide ähneln denen der Haut, sodass das Öl sehr gut einzieht ✘ kann gelbliche Spuren an den Feuchttüchern zurücklassen |
Beim Kauf sollte ausschließlich kaltgepresstes Pflanzenöl in Bio-Qualität bevorzugt werden, da nur dieses alle heilenden Inhaltsstoffe besitzt. Zudem ist darauf zu achten, dass dem Öl keine zusätzlichen Parfums zugesetzt wurden, die die Haut des Kindes reizen könnten.
Selbstgemachte Feuchttücher zum Putzen
Manchmal ist es notwendig, Verschmutzungen besonders schnell von Fliesen oder Glas zu beseitigen. Wer daher die Feuchttücher vor allem für den Einsatz in der Küche oder im Bad verwenden möchte, der benötigt für die Herstellung folgende Zutaten:
- saugfeste Küchenrolle
- eine Aufbewahrungsbox
- 150 Milliliter Essigessenz oder Geschirrspülmittel
- fünf Esslöffel Wasser
- fünf Esslöffel Isopropanol
- 15 bis 20 Tropfen Zitronenöl sowie
- zehn Tropfen Leinsamenöl
Nachdem alle Flüssigkeiten miteinander vermischt wurden, können die zugeschnittenen Stücke der Küchenrolle mit dem Gemisch übergossen werden und rund zwei Stunden ziehen. Während die Essigessenz sowie das Zitronenöl in erster Linie festsitzenden Schmutz entfernen, besitzt das Leinsamenöl eine desinfizierende Wirkung. Übrigens lassen sich statt Leinsamenöl auch andere desinfizierende Pflanzenöle verwenden.
Feuchttücher selber machen – Vor- und Nachteile
Wer sich an dieser Stelle noch unschlüssig ist, der findet an dieser Stelle noch einmal die Vor- und Nachteile von selbstgemachten Feuchttüchern auf einen Blick.
VORTEILE | NACHTEILE |
---|---|
✔ sämtliche Inhaltsstoffe sind bekannt ✔ lassen sich mit einfachen Mitteln herstellen ✔ geringer Aufwand ✔ zum Teil waschbar und umweltschonend ✔ vielseitige Einsatzmöglichkeiten | ✘ sehr begrenzte Haltbarkeit ✘ erfordert eine gewisse Vorbereitung ✘ Aufbewahrungsbox muss zusätzlich gekauft oder präpariert werden |
Haltbarkeit von selbstgemachten Feuchttüchern
Da selbstgemachte Feuchttücher ohne Konservierungsstoffe hergestellt werden, beschränkt sich deren Haltbarkeit auf rund sieben bis zehn Tage. Sobald die Feuchttücher einen unangenehmen Geruch entwickeln, sollten sie entsorgt und gegen neue Tücher eingetauscht werden. Daher ist es sinnvoll, zunächst nur eine geringe Anzahl an Tüchern herzustellen, sodass kein unnötiger Abfall entsteht. Zudem ist darauf zu achten, dass die Aufbewahrungsbox für die Tücher nicht komplett luftdicht verschlossen ist. Idealerweise besitzt der Deckel einen schmalen Spalt oder eine Öffnung, durch die die Feuchttücher später herausgezogen werden können.
Fazit
Selbstgemachte Feuchttücher lassen sich universell einsetzen und erfordern nur einen minimalen Aufwand. Insbesondere Mütter dürfen bei dieser Variante selbst entscheiden, welche Stoffe mit der Haut Ihres Kindes in Berührung kommen. Doch auch bei der Reinigung von Arbeitsflächen erweisen selbst hergestellte Feuchttücher gute Dienste und sind schnell griffbereit. Wenn Sie also künftig keine teuren Feuchttücher mehr kaufen möchten, dann werden Sie von den selbstgemachten Feuchttüchern begeistert sein.