Eine fehlende Beleuchtung lässt Ihren Garten im Dunkeln trist erscheinen. Ich zeige Ihnen, wie Sie ihn mit der richtigen Beleuchtung zur Geltung bringen.
Neulich war ich bei Freunden zum Grillen auf ihrer Terrasse eingeladen. Während ich dort saß, konnte ich ihren liebevoll eingerichteten Garten bestaunen. Mit fortschreitender Stunde und zunehmender Dunkelheit verwandelte sich der ohnehin schon bezaubernde Garten allerdings in einen wahren Blickfang.
Durch den gezielten Einsatz von Lichtern verliehen sie ihrem Garten eine ganz besondere Atmosphäre. Einerseits sorgten die Lichter für eine sichere Wegbeleuchtung, andererseits hoben zusätzliche Akzente einzelne Bereiche des Gartens hervor. Ich war vollkommen fasziniert von dem Anblick. Zudem wirkte das Gesamtbild sehr beruhigend und lud zum Verweilen ein.
Inspiriert durch diesen schönen Abend, möchte ich Ihnen nun einige hilfreiche Tipps geben, wie Sie Ihren Garten durch die richtige Beleuchtung ebenso gekonnt in Szene setzen.
Beleuchtung mit unterschiedlichen Funktionen
Grundlegend verfolgt die Gartenbeleuchtung verschiedenen Zwecken. Insbesondere dient die Wegbeleuchtung etwa der Sicherheit. Zudem setzt man mit beleuchteten Gegenständen oder Pflanzen Akzente. Eine tolle Atmosphäre können sie unter anderem durch indirekte oder sanfte Beleuchtung schaffen.
Beleuchtung zur Erhöhung der Sicherheit
Einige Bereiche Ihres Gartens können bei Dunkelheit unter Umständen zur Gefahr für Sie und Ihre Gäste werden. Dazu gehören unter anderem unebene Wege, ein Gartenteich oder auch ein Pool. Dieser Gefahr sollten Sie entgegenwirken, indem Sie die Bereiche ausleuchten.
Gartenwege beleuchten
Wer kennt das nicht? Wir laufen im Dunkeln einen unbeleuchteten Weg entlang und plötzlich stolpern wir – über einen Stein, ein Loch im Boden oder über eine Baumwurzel. Mit der richtigen Gartenwegbeleuchtung können Sie der Gefahr einfach entgegenwirken – In dem Sie die Wege gekonnt ausleuchten.
Sockel- und Pollerleuchten mit einer Höhe von bis zu 1,5 Metern sorgen für eine optimale Ausleuchtung rings um die Leuchte herum. In den Boden eingelassene Lichtspots dagegen strahlen das Licht nach oben und leuchten dadurch einen kleineren Bereich aus. Das macht es notwendig, die Spots in geringeren Abständen zu installieren als es bei Sockel und Pollerleuchten der Fall ist. Dafür stellen sie allerdings keine Stolperfalle dar.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Leuchten zu wählen, die einfach in den Boden gesteckt werden. Diese bieten den Vorteil, dass sie flexibel einsetzbar sind. Allerdings sind sie im Vergleich zu Sockelleuchten und Pollerleuchten sowie Lichtspots weniger robust. Daher eignen sich Steckleuchten eher für die Akzentbeleuchtung, als für die Ausleuchtung großer Bereiche.
Beleuchtete Stufen sind weniger gefährlich
Kennen Sie auch das Gefühl, in der Dunkelheit ins Leere zu treten, weil da plötzlich eine Treppe nach unten führt, die Sie nicht gesehen haben? Je nach Höhe der Treppe kann das schlimme Folgen haben, wenn man dadurch das Gleichgewicht verliert und hinab fällt. Ein Paar gezielt auf die Stufen gerichtete Strahler oder in die Stufen integrierte Lichtspots mindern diese Gefahr ungemein. Achten Sie aber darauf, dass die eingesetzten Lichtquellen Sie und Ihre Gäste nicht blenden.
Gartenteich und Pool beleuchten
Wenn Sie einen Gartenteich oder einen Pool besitzen, besteht immer die Gefahr, dass er im Dunkeln übersehen wird. Damit stellt er eine echte Gefahrenquelle dar. Platzieren Sie daher um den Teich oder um den Pool herum Lichtquellen, damit Sie und Ihre Gäste ihn nicht übersehen und versehentlich hineinfallen.
Stimmungsvolle Beleuchtung für eine Wohlfühlatmosphäre
Wie schon erwähnt, können Sie Ihren Garten auch in ein stimmungsvolles Licht tauchen. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Zu viel Beleuchtung würde den Garten überladen und alles andere als gemütlich erscheinen lassen. Ich habe ein paar Anregungen für Sie, um eine stimmungsvolle Atmosphäre zu zaubern.
Märchenhafter Gartenteich
Wenn Sie einen Gartenteich besitzen, können Sie ihm mit der richtigen Beleuchtung einen märchenhaften Anblick verschaffen. Spielen Sie dazu ruhig mit verschiedenen Lichteffekten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Wasserspiel mit wechselnden Farben oder leuchtenden Kugeln, die wie riesige Seifenblasen auf dem Wasser schweben? Es gibt auch Strahler, die sie unter Wasser installieren können, sodass die Wasseroberfläche punktuell von unten beleuchtet wird. Und auch eine wasserdichte Lichterkette kann hier zum Einsatz kommen. Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Flackerndes Feuer zaubert Romantik
Denke ich an Romantik, fallen mir sofort Kerzen ein. Auf der Terrasse beim gemütlichen Beisammensein können Windlichter oder Laternen eine wirklich schöne Stimmung schaffen. Aber auch in Bäume gehängt oder an Wegen platziert versprühen sie einen ganz besonderen Charme, weil sie die Umgebung dezent in einem warmen Licht erhellen.
ACHTUNG: Gartenfackeln verbreiten eine angenehm romantische Atmosphäre – Jedoch besteht hier eine erhöhte Brandgefahr, wenn sie umfallen.
Moonlights im Gartenbeet
Sicher haben Sie schon einmal etwas von den sogenannten Moonlights gehört. Dabei handelt es sich um solarbetriebene Leuchtkugeln, die in vielen Varianten erhältlich sind (siehe hier). Bestücken Sie Ihre Gartenbeete mit Moonlights, kommen Ihre Pflanzen auch im Dunkeln wunderbar zur Geltung.
Akzente durch Beleuchtung setzen
Haben Sie Objekte in Ihrem Garten, die Sie gern besonders hervorheben möchten? Einen Baum oder eine Statue? Hierzu eignen sich ganz hervorragend kleine Strahler, die man einfach mit den Erdankern in den Boden steckt. Tagsüber können sie hinter Steinen und Pflanzen verschwinden und im Dunkeln setzen sie das gewünschte Objekt brillant in Szene. Je nach Position, Farbe und Richtung der Strahler können Sie einzigartige Lichteffekte erzielen. So können Bäume, die tagsüber vielleicht uninteressant wirken, plötzlich vollkommen faszinierend erscheinen.
Praktische Tipps & Tricks
TIPP 1 – IP-Schutzart
Bei der Auswahl Ihrer Gartenbeleuchtung sollten Sie besonders auf die IP-Schutzart der Lampen achten. Mit dieser Kennzeichnung stellen Sie sicher, dass die Lampen überhaupt für den geplanten Einsatz geeignet sind. Die IP-Kennzahl setzt sich aus zwei Ziffern zusammen. Die erste Kennziffer gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern an, während die Zweite den Schutzgrad gegen das Eindringen von Wasser beschreibt. Anhand der IP-Kennzahl erfahren Sie also, wie gut eine Lampe gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern und Flüssigkeiten geschützt ist.
Eine Leuchte mit der Schutzart IP44 ist zum Beispiel geschützt gegen das Eindringen von Fremdkörpern ab einer Größe von 1 Millimeter und gegen das Eindringen von Spritzwasser. Das bedeutet, dass weder Insekten noch Spritzwasser, wie zum Beispiel Regenwasser, das auf die Lampe spritzt, ins Innere der Lampe gelangen. Leuchten dieser Schutzklasse finden beispielsweise als Wandleuchten Verwendung.
Leuchten mit der Schutzklasse IP68 sind gegen das Eindringen von Staub geschützt und gegen das Eindringen von Wasser, auch wenn Sie die Leuchte unter Wasser verwenden, mit einem Hochdruckreiniger sowie Dampfreiniger behandeln. Lichtquellen dieser Schutzart sind also überaus unempfindlich gegenüber dem Eindringen fester und flüssiger Fremdkörper und können sogar unter Wasser installiert sowie abgekärchert werden. Solche Leuchten kommen zum Beispiel im Teich zum Einsatz oder als Bodeneinbauleuchten an ungeschützten Standorten.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die IP-Kennziffern:
Kennziffer | Schutz gegen Fremdkörper | Schutz gegen Wasser |
---|---|---|
0 | Ungeschützt | Ungeschützt |
1 | Feste Fremdkörper ab 50 mm | Tropfwasser |
2 | Feste Fremdkörper ab 12 mm | Tropfwasser bei bis zu 15° Gehäuseneigung |
3 | Feste Fremdkörper ab 2,5 mm | Sprühwasser bis 60° |
4 | Feste Fremdkörper ab 1 mm | Spritzwasser aus sämtlichen Winkeln |
5 | Staub in schädigender Menge | Strahlwasser aus sämtlichen Winkeln |
6 | Staubdicht | Starkes Strahlwasser |
7 | Zeitweiliges Untertauchen | |
8 | • Dauerndes Untertauchen • Hochdruck- / Dampfstrahlreinigung |
Für den Outdoorbereich sind folgende Wasserresistenz-Arten relevant:
- Sprühwasser: Schutz gegen leichten, aus allen Richtungen kommenden Sprühnebel.
- Spritzwasser: Schutz gegen Wasser, das aus einem Winkel spritzt, wie bei Regen.
- Strahlwasser: Schutz gegen starken Wasserstrahl, ideal in der Nähe von Gartenschläuchen oder Bewässerungssystemen.
TIPP 2 – Alternative zur elektrischen Beleuchtung
Solarlampen stellen eine hervorragende Alternative zur elektrischen Beleuchtung dar. Dank eines integrierten Sensors schalten sie sich automatisch ein, sobald es draußen dunkel wird. Sie müssen allerdings beachten, dass die Solarzellen über den Tag hinweg möglichst viel Licht abbekommen. Außerdem sollten Sie die Solarzellen ab und zu reinigen. Nur so können die Solarlampen im Dunkeln lange Licht abgeben.
TIPP 3 – Lichteffekte
Zu viel Beleuchtung lässt den Garten nicht nur langweilig wirken, sie treibt unter Umständen auch die Stromrechnung in die Höhe. Setzen Sie daher bei der Gartengestaltung auf einzelne, bewusst gesetzte Lichteffekte. Ein schönes Beispiel hierfür ist das Platzieren von Lichterketten in Bäumen oder Sträuchern. Diese schaffen gezielt Akzente und eine charmante Atmosphäre, ohne den Garten zu überladen.
TIPP 4 – Stromverbrauch senken
Neben Solarleuchten können Sie auch auf LED-Beleuchtung, Energiesparlampen oder Zeitschaltuhren setzen, um den Stromverbrauch zu senken. Beachten Sie aber, dass Strom im Garten auch zur Gefahr werden kann. Lassen Sie daher lieber einen Fachmann die Installation der Gartenbeleuchtung vornehmen, wenn Sie nicht auf Solarlampen setzen möchten.