In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Gemüse blanchieren, direkt einfrieren und wie lange Lebensmittel blanchiert werden.
Knackiges und frisches Gemüse, einfach zum Anbeißen. Das Zauberwort heißt Blanchieren. Dadurch bleibt Gemüse nicht nur farbenfroh und bissfest, es enthält auch weit mehr wertvolle Inhaltsstoffe als ein matschig zerkochter Gemüsebrei.
Zudem bleibt das blanchierte Gemüse in der Gefriertruhe länger haltbar und die spätere Garzeit verkürzt sich entsprechend. Im Folgenden erfahren Sie, was Blanchieren eigentlich bedeutet, welches Gemüse sich blanchieren lässt und wie dabei vorgegangen wird.
Was ist Blanchieren?
Blanchieren steht für „Überbrühen“. Konkret geht es also darum, das Gemüse oder auch einige spezielle Obstsorten in kochendem Wasser kurz zu garen. Anschließend werden die Nahrungsmittel in einer Schüssel mit Eiswasser abgeschreckt.
Blanchieren ist ein einfacher Prozess, der lediglich nach einem Topf mit kochendem Wasser und einem mit Eiswürfel gefüllten Gefäß verlangt.
Damit dem Gemüse beim Kochen keine wichtigen Inhaltsstoffe entzogen werden, wird etwas Salz ins Kochwasser gegeben.
Warum wird Gemüse blanchiert?
Blanchieren kann als Frischzellenkur für Gemüse verstanden werden. Durch den kurzen Kochprozess und das anschließende schnelle Abschrecken in Eiswasser kommt es zur Zerstörung bestimmter Enzyme. Das Gemüse behält seine frische Farbe.
💡TIPP: Besonders gut sichtbar wird dies, wenn Sie grünes Gemüse wie Erbsen, Brokkoli oder Bohnen blanchieren.
Nicht nur optisch erscheint das Gemüse frisch und lecker. Durch das Blanchieren bleiben viele wertvolle Vitamine und Mineralien erhalten, welche bei einem längeren Kochprozess unwiederbringlich zerstört wären.
Im Dampfgarer kann am schonendsten blanchiert werden. Da kein direkter Kontakt mit dem Kochwasser besteht, werden die Vitamine und Mineralien nicht zerstört. Dies trifft besonders auf Vitamin C oder Vitamin B6 zu.
Dampfgarer gibt es von verschiedenen Herstellern und in verschiedenen Größen.
Hier unsere Bestseller-Empfehlung:
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Blanchieren besitzt einen weiteren positiven Nebeneffekt. Die Schale von Obst und Gemüse lässt sich plötzlich wie von Zauberhand ablösen. Dies kann besonders gut bei Tomaten oder Pfirsichen beobachtet werden. Den gleichen Effekt machen sich viele Hausfrauen bei der Weihnachtsbäckerei mit Mandeln zunutze.
Blanchieren und Ascorbinsäure
Ascorbinsäure ist nichts anderes als pulverisiertes Vitamin C. Beim Blanchieren wird Ascorbinsäure häufig hellem Gemüse und Obst zugegeben. Dies sorgt für eine bessere Farbkraft und erhält den Geschmack.
Gemüse blanchieren und einfrieren
Wer Gemüse einfrieren möchte, sollte es entsprechend vorbereiten. Was viele Hausfrauen nicht wissen: Das meiste Gemüse sollte vorab blanchiert werden. Durch das kurze Erhitzen sowie unmittelbar darauffolgende Abkühlen werden Keime abgetötet und das Gefriergut hält sich länger. Daneben bleiben, wie bereits erwähnt, die Farbe und die Vitamine besser erhalten.
Diese Gemüsesorten sollten vor dem Einfrieren blanchiert werden:
- Spinat
- Blumenkohl
- Erbsen
- Bohnen
- Fenchel
- Mangold
Diese Lebensmittel sollten roh eingefroren werden:
- Zucchini
- Pilze
- Kräuter
Gemüse blanchieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung

- Topf von ausreichender Größe mit Wasser füllen
- Wasser zum Kochen bringen
- Wasser salzen (Wasser beginnt oft stärker zu sprudeln)
- Schüssel mit Eiswürfeln füllen
- Gemüse in das kochende Wasser geben
- Gemüse kurz garen (individuelle Garzeiten unten beachten)
- Gemüse mit der Schaumkelle herausheben
- Gemüse sofort in das Eiswasser geben und abschrecken
Blanchieren in der Mikrowelle – geht das?
Gemüse lässt sich auch in der Mikrowelle blanchieren. Die Vorgehensweise unterscheidet sich vom Blanchieren auf dem Herd. Kleinere Gemüseportionen werden nicht in einen Kochtopf, sondern in Gefrierbeutel gegeben. Hinzu gibt man ein bis zwei Esslöffel Wasser und bei hellerem Gemüse die bereits erwähnte Ascorbinsäure. Eine Messerspitze ist dabei ausreichend.
Der Gefrierbeutel wird locker verschlossen und eine halbe bis eine Minute erhitzt. Dabei wird die höchste Wärmestufe der Mikrowelle gewählt.
» Hinweis: Die hier beschriebene Anleitung bezieht sich auf Gemüseportionen bis 250 Gramm. Erhöht sich die Menge, muss das Gemüse länger erhitzt werden.
Nach dem Erhitzen wandern die Gemüseportionen direkt in das vorbereitete Eiswasser und können anschließend wie gewohnt weiter verarbeitet werden.
Wie lange blanchiert man Gemüse?

Hierbei sind individuelle Unterschiede zu beachten. Die Zeitspanne variiert nicht nur zwischen den einzelnen Gemüse- und Obstsorten, sondern auch die Schnittform ist entscheidend. Folglich wird eine ganze Möhre deutlich länger benötigen, als bereits vorbereitete Möhrenstücke.
Die Zeitspanne für das Blanchieren von Obst und Gemüse variiert in der Regel zwischen wenigen Sekunden und einigen Minuten.
💡TIPP: Mangold oder Spinat dürfen nur wenige Sekunden blanchiert werden, da das Gemüse sonst zerfällt.
Folgende Übersicht gibt die Zeiten für das Blanchieren an. Es handelt sich dabei um 500 Gramm-Portionen.
Lebensmittel | Zeit für das Blanchieren im Topf |
Brokkoli | 3 Minuten |
Äpfel | 2 Minuten (Ascorbinsäure) |
Bohnen | 3 Minuten |
Porree | 3 Minuten (Ascorbinsäure) |
Sellerie | 5 Minuten (Ascorbinsäure) |
Rosenkohl | 3 Minuten |
Mangold | 1 Minute |
Spinat | 1 Minute |
Blumenkohl (ganz) | 8 Minuten (Ascorbinsäure) |
Schwarzwurzel | 6 Minuten (Ascorbinsäure) |
Folgendes Gemüse sollte nur fertig gegart eingefroren werden:
- Auberginen
- Grünkohl
- Rote Bete
- Rotkohl
Für folgendes Gemüse ist vor dem Einfrieren kein Blanchieren notwendig:
- Pilze
- Paprika
- Möhren
- Meerrettich
- Gurken