Im Haushalt lauern für Katzen viele Gefahren. Nicht nur Zimmerpflanzen können ihnen gefährlich werden, sondern auch vermeintlich katzengerechte Lebensmittel.
Katzen wirft nichts so schnell aus der Bahn, schließlich sagt der Volksmund ihnen sieben Leben nach. Der Alltag birgt jedoch für die neugierigen Vierbeiner eine ganze Reihe an Gefahren.
Katzen sind wählerisch, was ihren Speisezettel anbetrifft. Eine besondere Faszination scheint von den Lebensmitteln auf dem Familientisch und vermeintlich verbotenen Speisen auszugehen. Verantwortungsbewusste Tierhalter sollten mögliche Gefahren kennen und wissen, mit welchen Lebensmitteln ihre Fellnase keinesfalls in Berührung kommen darf.
Diese Lebensmittel können für Katzen tödlich sein
Zwiebeln

Zwiebeln sind Gift für Katzen und zwar in jeder Form. Die Lauchgewächse enthalten toxische Schwefelverbindungen, welche die roten Blutkörperchen der Katzen angreifen. Bereits beim Verzehr kleinerer Mengen roher, gekochter, getrockneter oder pulverisierter Zwiebeln kann es zu teils lebensbedrohlichen Veränderungen des Blutbildes kommen.
Knoblauch
Knoblauch gilt allgemein als Gesundbrunnen. Viele Katzenhalter folgen den Empfehlungen, Knoblauch in den Futternapf zu geben, um gegen Flöhe und Zecken vorzugehen. Die Wirkung ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt und allgemein umstritten.
Die im Knoblauch enthaltenen Stoffe Allylpropylsulfid oder N-Propyldisulfid können bei Katzen schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen und gehören keinesfalls auf den Speisezettel der Vierbeiner.
Tipp: Neben Knoblauch und Zwiebeln sind auch Schnittlauch, Schalotten oder Bärlauch für Katzen eine Gefahr. Besonders Schnittlauch befindet sich häufig in den Kräutertöpfen auf dem Fensterbrett und ist für die Tiere leicht zugänglich.
Schokolade
Schokolade ist schädlich für Tiere. Viele Familienmitglieder scheinen jedoch davon überzeugt, dass auch die Katze eine süße Belohnung verdient hat. Dies kann schlimme Folgen haben. Dabei ist nicht nur der besonders in Milchschokolade reichlich enthaltene Zucker eine Gefahr.
Kakaobohnen enthalten mit Theobromin ein Alkaloid, welches für Hunde und Katzen den Tod bedeuten kann. Die Tiere können das Toxin nur langsam abbauen und es kommt zu einer Anreicherung im Körper. Erste Vergiftungserscheinungen treten wenige Stunden nach dem Verzehr auf.
Während weiße Schokolade kaum Theobromin enthält, ist die Konzentration in Bitterschokolade besonders hoch. Bereits eine Tafel kann ausreichen, um eine Katze zu töten.
Rosinen und Weintrauben
Der Verzehr von Rosinen und Weintrauben kann bei Katzen zu einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut führen. Das Ausmaß der Vergiftung ist vom Gewicht der Katze und der verzehrten Menge abhängig. Im schlimmsten Fall droht Nierenversagen.
Tipp: Auch Steinobst wie Pfirsiche oder Aprikosen sind von Katzen fernzuhalten. Werden die Kerne verschluckt, droht Erstickung. Beim Zerbeißen der Kerne wird giftige Blausäure freigesetzt.
Avocado
Was für uns Menschen gesund ist, muss es für Tiere nicht sein. Ein Beispiel ist die Avocado. Der enthaltene Wirkstoff Persin ist giftig für Tiere. Die Vergiftungserscheinungen sind nur schwer behandelbar und beim Verzehr größerer Mengen kann dies für die Tiere tödlich enden.
Knochen
Knochen können splittern und die Katzen lebensgefährlich verletzen. Besonders gefährlich sind gekochte oder gebratene Essensreste. Rohe Fleischknochen splittern dagegen weniger schnell. Der Verzehr von Knochen kann weiterhin zu Verstopfungen führen.
Alkohol

Das im Alkohol enthaltene Ethanol ist bereits in kleinen Dosen giftig für Katzen. Schwerwiegende Leberschädigungen sind die Folge. Besonders gefährlich sind Pralinen und Schokolade mit Alkoholfüllung. Die toxische Wirkung von Ethanol wird durch das im Kakao enthaltene Theobromin noch verstärkt. Damit entsteht ein tödlicher Cocktail.
Tee und Kaffee
Tee und Kaffee enthalten mit Koffein, Theobromin und Theophyllin mehrere für Katzen giftige Stoffe. In 100 Millilitern Kaffee sind 60 bis 100 Milligramm Koffein enthalten.
Tipp: Schwarzer Tee enthält etwa die Hälfte an Koffein wie Bohnenkaffee.
Bereits ab einer Menge von 80 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht besitzt Koffein eine tödliche Wirkung auf Katzen. Die Wirkung wird durch Theobromin verstärkt.
Rohes Schweinefleisch
Viele Katzenhalter haben das Barfen für sich entdeckt und füttern ihren Stubentigern vermehrt rohes Fleisch. Rohes Schweinefleisch sollte nicht gegeben werden. Es besteht die Gefahr einer Infizierung mit dem Aujeszky-Virus.
Die Krankheit ist nicht heilbar. Nach dem Verzehr infizierten Fleisches gelangt der Erreger zunächst in den Verdauungstrakt. Anschließend gelangen die Viren ins Gehirn und führen zu einer Zerstörung des Nervengewebes. Eine Infektion führt unweigerlich zum Tod.
Tipp: Rohes Schweinefleisch kann auch Bandwürmer, Salmonellen, Trichinen oder die Erreger von Toxoplasmose enthalten.
Rohe Kartoffeln
Rohe Kartoffeln sind für Mensch und Tier ungenießbar. Der enthaltene Giftstoff Solanin führt zu einer Schädigung der Schleimhäute. Auch die in rohen Kartoffeln enthaltene Stärke kann von Mensch und Tier nicht verdaut werden.
Anzeichen für eine Vergiftung durch die genannten Lebensmittel
Lebensmittel | Anzeichen für eine Vergiftung |
---|---|
Zwiebeln | • Durchfall • Erbrechen • Schleimhautentzündung • Veränderung des Blutbildes |
Knoblauch | • Durchfall • Erbrechen • Reizung der Magenschleimhaut |
Schokolade | • Durchfall • Erbrechen • Bluthochdruck • Krämpfe • Unruhe • Kreislaufkollaps |
Rosinen und Weintrauben | • Durchfall • Appetitlosigkeit • Atembeschwerden • erhöhter Kalziumspiegel im Blut |
Avocado | • Husten • Atemnot • Bauchwassersucht • Unterhautödeme |
Knochen | • Verstopfung • Atembeschwerden • Verletzungen im Mund- und Rachenraum |
Alkohol | • Magenprobleme • Leberschäden • Koordinationsprobleme |
Kaffee und Tee | • Durchfall • Erbrechen • Muskelzittern • Krämpfe • Herzrasen |
Rohes Schweinefleisch | • Erbrechen • Unruhe • Juckreiz • Speicheln • Juckreiz • Bewegungsstörungen • Lähmung |
Rohe Kartoffeln | • Durchfall • Krämpfe • Atemlähmung |
Diese Lebensmittel sind für Katzen schädlich
Milch und Milchprodukte

Milch ist für Katzen nicht generell giftig, sollte aber nicht regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Während Kitten das Enzym Lactase produzieren und Milchprodukte sehr gut verwerten können, vertragen ausgewachsene Katzen Milch nach der Einstellung der Lactase-Produktion nur noch schwer. Laktose kann nicht mehr ausreichend abgebaut werden und reichert sich im Dickdarm an.
Hefeteig
Naschen Katzen vom Hefeteig können Magenbeschwerden die Folge sein. Die Masse beginnt im Magen zu gären. Gleichzeitig wird Alkohol freigesetzt, welcher Katzen an einer Alkoholvergiftung leiden lässt.
Thunfisch
Viele Katzenbesitzer verwöhnen die Vierbeiner regelmäßig mit Thunfisch. Der Leckerbissen kann in größeren Portionen Leber und Nieren angreifen. Verantwortlich hierfür ist das enthaltene Methylquecksilber. Gegen eine gelegentliche Verabreichung entsprechender Tiernahrung gibt es keine Einwände.
Tipp: Der für uns Menschen vorgesehene Dosenfisch ist für Katzen nicht geeignet. Die enthaltenen Gewürze können den Tieren zusätzlich schaden.
Rohe Bohnen
Bohnen können in gekochtem Zustand ohne Bedenken gefüttert werden. Rohe Bohnen sind dagegen tabu. Der enthaltene giftige Wirkstoff Phasin ruft bei Katzen Verdauungsprobleme hervor.
Leber
Leber ist ein wertvoller Vitamin A Lieferant. Das Vitamin ist fettlöslich und kann in hohen Dosen Leber und Nieren der Katze schädigen. Bei der Fütterung extrem hoher Dosen kann es zu einer tödlichen Vitamin A Vergiftung kommen.
Tipp: Wer seine Katze barft, sollte den Leberanteil mit maximal drei bis fünf Prozent besonders niedrig halten.
Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte sind für Katzen unverdaulich. Daraus resultieren Verdauungsprobleme. Der enthaltene Wirkstoff Phasin führt zu Vergiftungserscheinungen.
Hundefutter
Leben Katzen und Hunde zusammen unter einem Dach bleibt ein Tausch der Näpfe nicht aus. Einige Katzen entwickeln eine regelrechte Vorliebe für das Futter ihres tierischen Mitbewohners. Ein gelegentlicher Napftausch ist kein Problem. Dauerhaft dürfen sich Katzen jedoch nicht am Hundenapf bedienen.
Katzen benötigen eine vollkommen andere Futterzusammenstellung als ein Hund. Für Katzen ist ein proteinreiches und mit Taurin angereichertes Futter wichtig. Hunde brauchen weniger Eiweiß und können Taurin selbst herstellen. Hundefutter enthält zu viele Kohlenhydrate und einen zu geringen Fleischanteil. Daraus können sich langfristig Mangelerscheinungen ergeben.
Anzeichen für den Verzehr der genannten Lebensmittel
Lebensmittel | Anzeichen für eine Unverträglichkeit |
---|---|
Milch und Milchprodukte | • Verdauungsbeschwerden • Durchfall • Bauchschmerzen • Blähungen • Zahnprobleme |
Hefeteig | • Magenprobleme • Koordinationsprobleme |
Thunfisch | • Nierenprobleme • Fettleber • Augenerkrankungen |
Rohe Bohnen | • Krämpfe • Koliken |
Leber | • Nierenschädigungen • Lähmungserscheinungen |
Hülsenfrüchte | • Erbrechen • Blut im Stuhl • Kreislaufprobleme |