Großanschaffungen im Haushalt erfordern sorgfältige Planung und clevere Finanzierung. Von der Auswahl des passenden Produkts über Kreditoptionen bis hin zu Einsparpotenzialen – nutzen Sie meine Tipps und Strategien, um Ihre großen Investitionen zu meistern.
Wenn Sie planen, eine Großanschaffung für den Haushalt zu tätigen, sehen Sie sich mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: Sie müssen nicht nur das passende Produkt und den idealen Dienstleister finden, sondern vor allem die Finanzierung sicherstellen.
Hier erfahren Sie, wie Sie große Anschaffungen für den Haushalt langfristig und erfolgreich planen.
Typische Großanschaffungen in deutschen Haushalten
Als Großanschaffungen für den Haushalt gelten Güter, deren Kaufpreis zumindest im hohen vierstelligen Bereich liegt. Zu ihnen zählen zum Beispiel Kraftfahrzeuge, Einbauküchen oder neue Heizungs- und Sanitäranlagen.
Die meisten dieser Güter teilen neben dem hohen Anschaffungspreis die Eigenschaft der Langlebigkeit. Wer sich eine neue Einbauküche oder Heizungsanlage leistet, tätigt derartige Anschaffungen nur selten, oft im Abstand von ein bis zwei Jahrzehnten. Ausnahmen bilden hier insbesondere Pkws und andere motorisierte Kraftfahrzeuge.
Aus diesen Gründen können Sie den Kauf einer Einbauküche, eines neuen Autos oder einer modernen Heizung langfristig planen und Ihre Finanzen entsprechend ausrichten.
Tipp #1: Kredite in Betracht ziehen
Kredite kommen nicht nur für Haushalte infrage, deren Finanzsituation angespannt ist. Achten Sie jedoch darauf, Ihre monatlichen Belastungen durch die Tilgungsvereinbarungen so niedrig wie möglich zu halten. Vermeiden Sie es außerdem, eine Vielzahl an Konsumwünschen per Kredit zu finanzieren, da diese Vorgehensweise in die Schuldenfalle führen kann.
Bei Großanschaffungen handelt es sich hingegen häufig um Investitionen, die auch den Wert Ihrer Immobilie positiv beeinflussen. Deshalb ist in diesen Fällen eine Kreditaufnahme primär dann sinnvoll, wenn die Marktzinsen niedrig liegen. Vergleichen Sie verschiedene Kreditangebote miteinander, um die idealen Konditionen zu finden. Mittels Ratenkreditrechnern können Sie die monatliche Rate für den Kredit einfach im Internet selbst berechnen, ohne einen Termin bei einer Bank vereinbaren zu müssen.
Tipp #2: Einsparpotenziale im Haushalt identifizieren
Besonders die finanziellen Belastungen für Familien sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Je mehr Menschen in einem Haushalt leben, desto höher fallen die unvermeidbaren Kosten für Wohnraum, Energie, Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs aus.
Um die regelmäßigen monatlichen Belastungen zu reduzieren, lohnt es sich, nach günstigen Tarifen für Strom und Gas zu suchen.
Als Eigenheimbesitzer können Sie Ihre Wohn- und Betriebskosten zudem durch eine verbesserte Wärmedämmung oder den Einsatz kostensparender Duschköpfe und Armaturen senken. Die Anschaffungskosten fallen gering aus und obwohl die monatliche Ersparnis überschaubar ist, summieren sich die eingesparten Kleinbeträge im Laufe der Zeit und bringen Sie der geplanten Großanschaffung schrittweise näher.
Außerdem können Sie Ihre regelmäßigen finanziellen Belastungen reduzieren, indem Sie
- Ihr Auto seltener nutzen oder Ihr Fahrverhalten so anpassen, dass Sie weniger Kraftstoff verbrauchen.
- auf Sonderangebote und Schnäppchen achten sowie Preise vergleichen.
- unnötige Abonnements kündigen.
- in einem Haushaltsbuch alle Einnahmen und Ausgaben notieren.
Tipp #3: Sparziele setzen
Setzen Sie sich konkrete Sparziele. Dadurch erhalten Sie Orientierung und die Möglichkeit, einen detaillierten Sparplan zu erstellen, der die Grundlage für ein effektives Management Ihrer Finanzen bildet. Wenn es Ihnen gelingt, die Sparziele zu erreichen, belohnen Sie sich selbst mit regelmäßigen kleinen Erfolgserlebnissen, die Ihre Motivation stärken. Über mehrere Monate oder Jahre hinweg können Sie auf diese Weise erhebliche Geldbeträge ansparen.
Gehen Sie dabei am besten nach dem SMART-Prinzip vor.
Die einzelnen Buchstaben des Akronyms beschreiben die ideale Vorgehensweise:
- Seien Sie spezifisch und definieren Sie Ihre Ziele klar und deutlich. Seien Sie sich darüber bewusst, was genau Sie erreichen möchten.
- Setzen Sie messbare Ziele.
- Definieren Sie ein attraktives Sparziel, das einerseits erreichbar und andererseits herausfordernd ist.
- Bleiben Sie realistisch und berücksichtigen Sie Ihre Haushaltssituation, wenn Sie Ihre Sparziele setzen.
- Legen Sie einen Termin fest, zu dem Sie die gesetzten Ziele spätestens erreicht haben möchten.
Tipp #4: Hilfreich beim Sparen – die 50-30-20-Regel
Die 50-30-20-Regel unterstützt Sie dabei, Ihr monatliches Nettohaushaltseinkommen zu organisieren.
Den ersten Anteil bildet die „unvermeidbare Hälfte“, der Sie 50 % des Einkommens zuweisen. Sie umfasst alle notwendigen Ausgaben wie die Miete, Instandhaltungskosten von Wohneigentum, Energiekosten, Aufwendungen für Mobilität und Lebensmittel sowie Kreditraten.
30 % des Nettohaushaltseinkommens weisen Sie Ihren persönlichen Bedürfnissen und denen Ihrer Familie zu. Mit diesem Drittel bezahlen Sie alles, was Sie nicht unbedingt zum Leben benötigen. Dieser Teilbereich umfasst etwa die Kosten für neue Bekleidung, Restaurantbesuche oder Ihre Hobbys.
Sparen Sie die verbliebenen 20 % Ihres Einkommens an. Je nach Höhe Ihres Nettohaushaltseinkommens können Sie so Großanschaffungen innerhalb eines überschaubaren Zeitraums finanzieren.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Lebenshaltungskosten insbesondere in Großstädten für viele Familien eine Belastung darstellen, sodass die „unvermeidbare Hälfte“ oft mehr als 50 % des Einkommens ausmacht. In diesen Fällen ist es empfehlenswert, die Werte anzupassen und beispielsweise den Sparanteil auf 10 % oder 15 % zu reduzieren.
Großanschaffung planen – was benötigen Sie?
Die Finanzierung stellt die größte Hürde bei einer Großanschaffung dar. Bevor Sie Kreditverträge abschließen und Sparziele definieren, sollten Sie jedoch den Umfang der Anschaffung präzise planen.
Denn: Was Sie wirklich benötigen, ist oft weniger, als Sie denken.
Hinterfragen Sie deshalb Ihre Bedürfnisse, setzen Sie Prioritäten und finden Sie Kompromisse. Behalten Sie Ihre langfristige Finanzsituation im Blick und bedenken Sie, welche Auswirkungen die mögliche Rückzahlung von Krediten auf Ihre finanzielle Handlungsfreiheit haben wird.
Wenn Sie etwa den Kauf einer neuen Einbauküche planen, dann fragen Sie sich, ob es ein hochmodernes Induktionskochfeld sein muss oder ein klassisches Cerankochfeld ausreicht. Stellen Sie ebenso fest, wie viel Stauraum Sie benötigen, bevor Sie diverse Küchenschränke erwerben, die überwiegend leer bleiben.
Bedenken Sie bei jeder Großanschaffung, dass vor allem Sonder- und Maßanfertigungen sowie exklusive Ausstattungsmerkmale den Preis in die Höhe treiben. Berücksichtigen Sie dabei auch, dass diese Merkmale zwar oft den Komfort erhöhen, ihr Fehlen die Funktionalität aber üblicherweise nicht beeinträchtigt.
Diese Vorgehensweise hilft Ihnen, realistische Preisgrenzen zu setzen. Dadurch schonen Sie Ihre Haushaltskasse und die Einhaltung der Sparziele verursacht keine wesentlichen finanziellen Einschränkungen im Alltag.
Vergleichen Sie – je nach geplanter Anschaffung – unterschiedliche Produkte und Anbieter, wobei Sie unter anderem Vergleichsportale im Internet nutzen können.
Fazit – so planen Sie Großanschaffungen richtig
Einen neuen Pkw, eine schicke Einbauküche oder eine neue Heizungsanlage leisten Sie sich nicht täglich, sondern allenfalls im Abstand von vielen Jahren oder gar Jahrzehnten. Dies ermöglicht es Ihnen, derartige Großanschaffungen über einen langen Zeitraum hinweg zu planen und die Finanzierung sicherzustellen. Setzen Sie sich realistische und konkrete Sparziele, die Sie beispielsweise mithilfe der 50-30-20-Regel erreichen können.