Hafermilch ist die vegane Milchalternative schlechthin. Menschen mit Soja-Unverträglichkeit und/oder Laktoseintoleranz können sie bedenkenlos trinken – und auch selber machen.
Pflanzliche Milch-Alternativen erfreuen sich großer Beliebtheit. Eine besonders große Nachfrage besteht nach Hafermilch. Denn besonders für vegane Menschen, die an einer Soja-Unverträglichkeit leiden, bietet sich Hafermilch als passender Ersatz an. Auch Milchliebhaber, die wegen einer Laktoseintoleranz auf konventionelle Kuhmilch verzichten müssen, können getrost auf Hafermilch zurückgreifen – diese enthält weder Laktose noch Milcheiweiß und ist somit besonders gut verträglich. Lediglich Menschen mit Zölliakie sollten das Getränk eher meiden, da es Gluten enthält.
Wer sich nun im Supermarkt auf die Suche nach Hafermilch begibt, wird vergeblich nach Pfandflaschen suchen. Das erfrischende Trendgetränk wird nämlich oft in Tetrapacks verkauft, und das nicht selten zu einem teuren Preis. Die umweltschonende Alternative lautet: selber machen! Und das ist auch noch total einfach.
Hafermilch selber machen – das Grundrezept
Hafermilch ist gesund und erfrischend. In nur wenigen Schritten und mit einfachen Zutaten kann sie selbst hergestellt werden.
Zutaten für einen Liter Hafermilch:
- 1 Liter Wasser
- 50-100 Gramm Haferflocken (zart oder kernig)
Materialien:
- Mixer
- große Schüssel
- Nussmilchbeutel (alternativ: Durchseihtuch)
- Sieb
Zubereitung:
1.
Weichen Sie die Haferflocken eine halbe bis zu einer Stunde in Wasser ein. Danach in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser abspülen.
2.
Nun die eingeweichten Haferflocken und das Wasser in den Mixer geben und für ca. 2 bis 3 Minuten auf hoher Stufe durchmixen. Doch passen Sie auf: Wenn sich das Wasser beim Mixen zu stark erwärmt, kann Haferkleie entstehen. Dieser etwas gummiartigen, zähen Konsistenz können Sie jedoch durch Zugabe von Eiswürfeln beim Mixen vorbeugen.
3.
Nun das Sieb über der Schüssel positionieren. Darüber nach und nach Flüssigkeit aus dem Mixer durch das Durchseihtuch oder den Nussmilchbeutel drücken. Im Sieb bleiben dann nur die Reste der Haferflocken zurück. Diese gehören übrigens keinesfalls in den Mülleimer: Sie lassen sich noch vielfältig weiterverwenden. Zum Beispiel in Verbindung mit anderen Zutaten als Peeling gegen Pickel oder als Beigabe in Smoothies. Selbst als Badezusatz für Babys können Sie die Haferflockenrest nutzen.
Kleiner Tipp:
Ebenso einfach wie Hafermilch lässt sich auch Hafersahne zubereiten. Dazu geben Sie auf 100 Gramm Haferflocken und 600 Milliliter Wasser einfach noch einen Esslöffel neutrales Pflanzenöl und eine Prise Salz – und fertig ist die vegane Alternative als cremiger Kaffeezusatz oder Sahneersatz zum Kochen.
Haltbarkeit von Hafermilch
Das frische Produkt ist im Gegensatz zu den gekauften Tetrapacks frei von chemischen Zusätzen. Somit ist die Haltbarkeit vergleichsweise kurz. Abgefüllt in eine Glasflasche hält sich das Getränk bis zu drei Tage lang im Kühlschrank. Doch wie so oft bei selbstgemachten Lebensmitteln gilt auch bei der Hafermilch: Frisch schmeckt sie am besten. Da die Herstellung denkbar einfach ist, sollten Sie also am besten immer nur so viel produzieren, wie Sie zeitnah benötigen.
Gesundheitsaspekt: Gut für Mensch und Natur
Hafer gilt als das Powergetreide unter den Kornfrüchten. Es enthält lebenswichtige Aminosäuren, Mineralstoffe (Kalium und Magnesium) und sättigende Ballaststoffe. Diese wertvollen Inhaltsstoffe gehen bei der industriellen Herstellung oft verloren. Die selbstgemachte Hafermilch ist somit voll von diesen Nährstoffen. Aufgrund des hohen Ballaststoffgehaltes kann sie sogar Verdauungsprobleme regulieren. Zudem gehören Haferflocken zu den blutdrucksenkenden Lebensmitteln.
Auch für die Umwelt ist Hafermilch eine gesunde Alternative. Hafer wird als zugrundeliegendes Getreide fast überall in Europa angebaut, ist frei von Gentechnik und benötigt nicht viel Wasser zum Gedeihen. Im Gegensatz zu ihrer Konkurrenz (beispielsweise Sojamilch) ist die Hafermilch nicht auf lange Transportwege oder umweltbelastende Herstellungsprozesse angewiesen.
Hafer enthält folgende Vitamine und Nährstoffe:
Vitamin B | Für gesunde Haut und Nervensystem |
Vitamin E | Unterstützt den Körper bei der Heilung von Entzündungsprozessen |
Vitamin H (Biotin) | Stoffwechselfördernd, gut für Haare, Haut und Nägel |
Vitamin K | Unterstützt den Körper bei der Blutgerinnung |
Eisen | Wichtig für Muskeln, Blut und Leber |
Zink | Fördert Zellwachstum und Wundheilung |
Magnesium | Essentiell für Nervensystem und Herzgesundheit |
Calcium | Für starke Knochen und Zähne |
Hafermilchvariationen
Im Vergleich zu der gekauften Hafermilch schmeckt die selbstgemachte Version weniger süß. Die Süße entsteht bei der industriellen Produktion während Fermentationsprozessen, bei denen die Stärke der Haferflocken umgewandelt wird. Diesen Effekt können Sie in der heimischen Produktion nicht erzielen. Wenn Ihnen die DIY-Hafermilch zu herb schmeckt, können Sie die Milch vielfältig und ganz nach Belieben aufpeppen. Zum Beispiel etwa mit:
- Zucker oder Zuckerersatz (Honig, Agavendicksaft, Reissirup)
- Salz
- Zimt
- Vanilleextrakt
- Trockenfrüchte
- Datteln (für eine feine Karamellnote)
Die gewünschten Zusätze dafür einfach vor dem Mixen zu der Haferflocken-Wasser-Mischung geben und dann wie oben beschrieben zubereiten.