Joghurt erfreut sich großer Beliebtheit bei Groß und Klein. Joghurt aus dem Handel ist aber meist alles andere als gesund. Besser ist es, ihn selbst zu machen.
Appetit auf Joghurt? Da kann kaum jemand „Nein“ sagen. Schließlich schmecken die kleinen Becher aus dem Supermarktregal frisch und fruchtig. Der Grund, warum sich auch Kinder dafür begeistern lassen, ist häufig der hohe Anteil an Zucker und künstlichen Aromastoffen. Wer regelmäßig gesunden Joghurt auf den Tisch bringen will und Gewissheit über die Inhaltsstoffe haben möchte, kann das leckere Milchprodukt ganz einfach selber machen.
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Warum sollte man Joghurt selber machen?
In Joghurt steckt viel Gutes. Das Sauermilchprodukt liefert Proteine, Mineralstoffe und Vitamine. Während manche Menschen Trinkmilch nur schlecht vertragen, kommt dies bei Joghurt nur selten vor. Die enthaltene Milchsäure kann sogar die Darmtätigkeit anregen und für ein gesundes Mikrobiom im Darm sorgen. Und Joghurt sorgt übrigens auch beim Hund für eine gute Verdauung.
Beim Blick auf das Etikett des Supermarkt-Joghurts kommen Zweifel auf. Ein hoher Zuckeranteil, künstliche Aromazusätze und unergründliche chemische Beigaben sprechen nicht für das gewünschte Naturprodukt.
Ein Kirschjoghurt steckt voller Kirschen? Nicht wirklich. Hier steckt der Teufel im Detail. Steht auf dem Etikett „Kirschjoghurt“, müssen dort rein rechtlich nur neun Gramm Früchte enthalten sein. Gemessen an einem 150 Gramm Becher kommt man nicht unbedingt auf ein fruchtiges Vergnügen. Eigentlich ist nur etwa eine Kirsche im Becher.
Ein „Joghurt mit Fruchtzubereitung“ muss mit etwa fünf Gramm nur noch knapp eine halbe Kirsche enthalten. Bei einem „Joghurt mit Kirschgeschmack“ fehlen die Früchte meist sogar komplett. Der Geschmack kommt aus dem Labor und die Aromen bekommen Unterstützung von Farb- und Konservierungsstoffen.
Wer Joghurt selbst macht, weiß, welche Zutaten er verwendet und kann ganz eigene Geschmacksrichtungen kreieren. Das Ergebnis sind keine überzuckerten Kalorienbomben, sondern gesunde und kalorienarme Alternativen.
Für das Selbermachen von Joghurt spricht auch, dass es Spaß machen kann, etwas Neues auszuprobieren. Zudem können Sie dabei noch Geld sparen. Da weniger Verpackungsmüll anfällt, kann auch der Umwelt geholfen werden, wenn Joghurt selbst gemacht und in wiederverwendbare Schraubgläser gefüllt wird.
Lässt sich Joghurt auch aus Pflanzenmilch herstellen?
Die Grundlage von Joghurt bildet Milch. Welche Milch verwendet wird, ist Ihnen überlassen.
Joghurt lässt sich aus folgenden Milchsorten herstellen:
Dies mag paradox klingen, denn schließlich soll Joghurt erst hergestellt werden. Doch Milch kann nur zu Joghurt werden, wenn Milchsäurebakterien zugesetzt werden. Daher wird Naturjoghurt gebraucht. Dieser enthält die notwendigen Kulturen. Eine Alternative bietet spezielles Joghurtpulver.
Tipp: Für die Joghurtherstellung wird in der Regel Lactobacillus bulgaricus verwendet:
Was wird für die Zubereitung von Joghurt benötigt?
ein Liter Milch
zwei Esslöffel Naturjoghurt oder Joghurtpulver
Kochtopf
Schraubgläser
Joghurt selber machen – Schritt für Schritt
Milch auf etwa 90 Grad erhitzen
Milch auf 50 Grad herunterkühlen
Naturjoghurt oder Joghurtpulver zugeben
Milch und Joghurt verrühren
Mischung in Gläser abfüllen
Gläser für zwölf Stunden konstanter Temperatur aussetzen
Herd abschalten
Joghurt über Nacht im Herd belassen und reifen lassen
Die Milch wird auf 90 Grad erhitzt. Wer Frischmilch verwendet, lässt diese etwa fünf Minuten köcheln, damit eventuell vorhandene Bakterien abgetötet werden. Ist die Milch auf 50 Grad abgekühlt, wird der Joghurt in die Milch gerührt. Eine konstante Temperatur von 50 Grad ist auch bei der weiteren Behandlung wichtig. Hierbei können Sie sich mit einem Küchenthermometer behelfen:
Achtung:Steigt die Temperatur beim Reifen auf mehr als 50 Grad an, sterben die Milchsäurebakterien ab und die Joghurtherstellung misslingt.
Im folgenden Video erhalten Sie zusätzlich eine visuelle Anleitung – jedoch mit einer alternativen Möglichkeit, um den Joghurt reifen zu lassen:
Joghurt selber machen mit der Joghurtmaschine
Verschiedene Hersteller bieten spezielle Joghurtbereiter an, die nach dem eben beschriebenen Prinzip funktionieren. Dabei wird zwischen Modellen mit und ohne Strom unterschieden.
Joghurtbereiter ohne Strom
Die Milch wird wie beschrieben erhitzt und abgekühlt. Die Behälter verfügen über einen Wassertank, der entsprechend befüllt wird. Die Milch-Joghurt-Mischung wird in den Joghurtbereiter gegeben und die vorgegebene Zeit ruhen lassen.
Die Milch wird wie beschrieben erhitzt, gekühlt und mit Joghurt versetzt. Die Joghurtbereiter sind mit einzelnen Behältern in Portionsgröße ausgestattet. Die Mischung wird eingefüllt, die Becher werden verschlossen und die Maschine wird auf die vorgegebene Zubereitungszeit eingestellt.
Die Zeitspanne kann zwischen acht und zwölf Stunden variieren. Anschließend wird der fertige Joghurt entweder in Gläser umgefüllt oder in den Portionsgläsern belassen und kühl gestellt.
Der selbst gemachte Joghurt hält sich im Kühlschrank etwa drei bis vier Tage. Da er keine Konservierungsstoffe enthält, liegt die Haltbarkeit deutlich unter den bunten Joghurtbechern aus dem Supermarkt.
Tipp: Aus dem fertigen Joghurt kann erneut Joghurt selbst gemacht werden. Hierfür einfach 150 Gramm zurückbehalten.
Selbst gemachten Joghurt verfeinern
Naturjoghurt ist langweilig und auch die Kinder sind nicht wirklich dafür zu begeistern? Kein Problem, denn der Joghurt kann nach Lust und Laune verfeinert werden. Für ein natürliches Aroma sorgen Vanillemark, Honig oder Zimt.
Frisches Obst kann je nach Saison zugegeben werden. Auch getrocknete oder tiefgefrorene Früchte sorgen für einen Frischekick. Ganz nach Belieben können die Früchte ganz untergerührt werden oder Sie stellen ein Püree her. Auch Nüsse oder Müsli können selbst gemachten Joghurt verfeinern. Damit bringen Sie gesunde Vielfalt auf den Tisch und niemand wird gekauftem Joghurt nachtrauern.
Redaktion 1000-Haushaltstipps.de
Mutter, Ehefrau und seit 2019 leidenschaftliche Redakteurin für 1000-Haushaltstipps.de. Meine Interessen gelten vor allem dem Kochen, Kindererziehung, Haustieren und dem eigenen Garten. In diese Themen kann ich mich tief hinein recherchieren und die Erkenntnisse hier teilen.