Erfahren Sie, wie Sie Kellerasseln effektiv und umweltbewusst bekämpfen können. Wir bieten Ihnen praktische Lösungen für ein Assel-freies Zuhause.
Die Kellerassel zählt nicht zu den beliebtesten Krabbeltieren. Bei vielen Menschen lösen die kleinen Panzertiere sogar Ekelgefühle aus. Im Garten gehören Kellerasseln zu den Nützlingen, die bei der Lockerung des Bodens helfen. Gelangen Kellerasseln dagegen ins Haus, sollte schnell gehandelt werden. Ein komplexes Vorgehen ist gefragt, denn eine Kellerassel kommt selten allein. Mit unseren Tipps jedoch lassen sich Kellerasseln beseitigen – schnell und umweltfreundlich.
Was sind Kellerasseln?
Kellerasseln werden häufig versehentlich zu den Insekten gezählt. Eigentlich handelt es sich um Krebstiere, die einst das Wasser verließen und sich an Land etablieren konnten. Das markante Erkennungszeichen ist der graue Chitinpanzer. Bis heute benötigen die Tiere einen Lebensraum mit hoher Luftfeuchte.
Die Kellerassel – Kleiner Steckbrief
Fakten | Erläuterung |
---|---|
Größe | • Bis 1,5 Zentimeter |
Aussehen | • Gezackter grauer Panzer • Schwanzplatte mit Tastorganen • 14 Beine |
Lebensraum | • Unter Steinen • Unter Laub • In Gärten • In Kellern |
Ernährung | • Abgestorbene organische Substanzen • Gemüse, Obst |
Lebenserwartung | • Zwei Jahre |
Warum sind Kellerasseln im Garten nützlich?
Im Garten sollten Kellerasseln geduldet werden. Sie richten keine Fraßschäden an Pflanzen an und sind sogar nützlich. Die Krebstiere sorgen für die Zersetzung organischer Substanzen und unterstützen damit die Bildung von Humus und Kompost.
Kellerasseln stehen auf dem Speisezettel von Vögeln und Igeln, die sich dann vermutlich häufiger im Garten blicken lassen.
Welchen Schaden richten Kellerasseln im Haus an?
Kellerasseln sind Gruppentiere und werden in den Häusern buchstäblich einfallen und für eine rasche Vermehrung sorgen. Im Keller machen sich die kleinen Panzertiere an den Vorräten zu schaffen. Gemüse und Kartoffeln müssen dann häufig entsorgt werden.
TIPP: Kellerasseln übertragen keine Krankheiten und richten auch keinerlei Schaden an Pflanzen an.
Warum gelangen Kellerasseln ins Haus?
Kellerasseln halten sich in der Natur auf. Wagen sich die Tiere in die menschlichen Behausungen vor, liegen hauptsächlich zwei Annahmen zugrunde: Eine hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Nahrung in Form von verrottetem organischen Material.
Die Gefahr eines Befalls mit Kellerasseln ist hoch, wenn:
- nicht richtig gelüftet wird
- der Keller feucht ist
- sich im Haus feuchte Wände befinden
- Obst und Gemüse überlagert ist und langsam verrottet
- Obst und Gemüse im Keller bei hoher Luftfeuchte gelagert wird
Wie lassen sich Kellerassel aus dem Haus vertreiben?
Werden Kellerasseln im Haus gesichtet, sollte nicht lange gezögert werden. Die Krebstiere sollten vertrieben werden, bevor sie sich vermehren können. Hierfür gibt es einige Möglichkeiten, die sich in der Praxis bewährt haben:
Kellerasseln mit Lebensmitteln anlocken
Kellerasseln lieben leicht verdorbenes Obst und Gemüse. Als Köder eignen sich bevorzugt Kartoffeln. Der Trick funktioniert aber auch mit Bananen, Möhren oder Äpfeln. Das Obst legen Sie auf einen flachen Teller oder auf eine Schale. Diese wird in dem Raum aufgestellt, wo die Kellerasseln vermutet werden. Haben sich die kleinen Krebstiere in dem Gefäß versammelt, können sie einfach transportiert und im Garten ausgesetzt werden.
Kellerasseln mit Alkohol vertreiben
Auch Alkohol kann als Lockmittel dienen. Hierfür lassen sich Konservengläser oder Glasflaschen benutzen. Die Innenwände der Gefäße werden mit Weingeist eingerieben. Die Kellerasseln kriechen in die offen und liegend im Raum befindlichen Gefäße und können so ebenfalls einfach wieder in den Garten gebracht und ausgesetzt werden.
Kellerasseln lieben Feuchtigkeit
Die Vorliebe der Tiere für Feuchtigkeit kann man sich bei der Bekämpfung von Kellerasseln ebenfalls zunutze machen. Am besten funktioniert diese Methode, je trockener der Raum ist, in dem sie sich befinden. Ein Handtuch wird leicht angefeuchtet und im Zimmer ausgelegt. Damit die Feuchtigkeit nicht verfliegt, sollte das Tuch hin und wieder leicht mit Wasser besprüht werden. Die Tiere werden sich im Handtuch versammeln und können damit einfach in den Garten getragen werden.
Backpulver und Salbei schlägt Kellerasseln in die Flucht
Salbei besitzt einen gewöhnungsbedürftigen Geruch, der Kellerasseln abschreckt. Wird eine Salbeipflanze an Fenster oder Türen aufgestellt, werden die Tiere nicht ins Haus vordringen. Backpulver ist Kellerasseln ebenfalls zuwider. Streuen Sie das weiße Pulver an Stellen aus, an denen die Tiere ins Haus gelangen könnten.
Wie lässt sich gegen Kellerasseln im Haus vorbeugen?
Für die Kellerassel gibt es einen triftigen Grund, ins Haus zu kommen: Feuchtigkeit. Die Tiere stammen aus dem Wasser und besitzen bis heute Kiemenansätze. Daher halten sie sich bevorzugt an Orten mit einer Luftfeuchte von 70 Prozent und mehr auf. Kellerasseln im Keller und im Badezimmer sind somit naheliegende Vermutungen.
Für eine zu hohe Luftfeuchte in Innenräumen gibt es unterschiedliche Gründe:
- undichte Wände
- mangelnde Abdichtung der Wände
- Wasserschaden im Haus
- Fehler beim Lüften
- Lagerung organischer Abfälle
- feuchte Wäsche im Haus
Wer also die Ursache behebt und dadurch die Luftfeuchtigkeit in den Räumen senkt, entzieht den Kellerasseln die Lebensgrundlage.
Was kann konkret getan werden?
Richtig Lüften
Das Fenster muss nicht ganztags geöffnet werden. Viel effektiver ist Stoßlüften. Auch bei kühlen Außentemperaturen sollten die Fenster mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten geöffnet werden. Am besten schaffen Sie dabei Durchzug, damit ein optimaler Luftaustausch stattfinden kann. Die Luftfeuchtigkeit ist dabei regelmäßig zu kontrollieren. Ist diese auf einen Normalwert gesunken (optimal zwischen 40 und 60 %), genügt ein einmaliges Lüften von etwa 15 Minuten.
Feuchtigkeit in Innenräumen vermeiden
Feuchtigkeit entsteht vorwiegend in der Küche und im Badezimmer. Nach dem Duschen und Baden sollte stehendes Wasser aus dem Becken entfernt werden. Ein Wäschetrockner sollte möglichst nicht in der Wohnung aufgestellt werden. Öffnen Sie nach dem Baden und Kochen Fenster und Türen, damit sich die Feuchtigkeit im Raum nicht stauen kann.
Baulichen Mängeln auf den Grund gehen
Sind Kellerasseln durch undichte Stellen in Fenstern oder Mauern ist Haus gelangt, werden es ihnen andere Schädlinge gleichtun. Kontrollieren Sie Fenster, Türen und Dächer. Werden undichte Stellen behoben, macht sich dies auch auf der Heizkostenabrechnung positiv bemerkbar.
Obst und Gemüse richtig lagern
Kellerasseln sollten im Keller gelagertes Obst und Gemüse nicht erreichen können. Dies funktioniert am besten, wenn die Kisten für die Tiere unerreichbar aufgestellt werden oder Sie Ihre Vorräte in Netzen lagern. Auch in der Wohnung sollte der Obstkorb regelmäßig kontrolliert werden. Überlagerte Früchte gehören in die Biotonne.