Einige Getränke schmecken ohne Kohlensäure schal und abgestanden. Wo die Kohlensäure herkommt und wie sie so lange wie möglich in den Flaschen verbleibt, erfahren Sie hier in diesem Beitrag.
Es prickelt angenehm auf der Zunge und erfrischt ungemein – nicht nur bei Champagner lieben wir die kleinen Perlen, die aus den Getränken aufsteigen und sie noch appetitlicher und frischer erscheinen lassen. Getränke mit Kohlensäure besitzen allerdings einen Nachteil, trinkt man Bier, Sekt, Cola & Co. nicht aus, verflüchtigt sich der Sprudel leider viel zu schnell und übrig bleibt eine schale Brühe, die niemandem im Glas so wirklich Freude macht. Was es mit der Kohlensäure auf sich hat, wie sie in unsere Getränke gelangt und auch möglichst lange dort verbleibt, erfahren Sie im Folgenden.
Warum lieben wir Kohlensäure?
Trinken Sie ein spritziges Glas Mineralwasser oder Sekt, fühlen Sie sich belebt und erfrischt. Besonders an heißen Sommertagen boomt die Getränkeindustrie und es wird vermehrt zu prickelnden Flüssigkeiten gegriffen. Prickeln die kleinen Gasbläschen auf der Zunge, ist dies nicht nur angenehm belebend, sondern kann auch etwas für unsere Gesundheit tun. Der Speichelfluss wird angeregt und die Durchblutung von Gaumen und Zunge verbessert sich. Forscher in Los Angeles haben jüngst sogar festgestellt, dass Kohlendioxid in unserem Mund Einfluss auf die gleichen Schmerzrezeptoren nimmt, wie besonders scharfe Lebensmittel wie Chilischoten oder Meerrettich. Dieser kleine Schmerz, dieses leichte Brennen, empfinden wir ebenfalls als äußerst belebend.
Herkunft des natürlichen Sprudels
Seit wann gibt es eigentlich prickelnde Getränke? Tatsächlich wollten schon in der Antike die Menschen ihren Sprudel nicht missen. Das Kohlendioxid gelangte damals auf ganz natürlichem Wege in das Mineralwasser. Solche sprudelnden Mineralquellen finden sich vermehrt in Gegenden, wo eine starke vulkanische Aktivität herrscht. Ist das Magma abgekühlt, wird Kohlendioxid frei, das sich im Mineralwasser löst. Ähnliches passiert noch heute, zum Beispiel in der kleinen Gemeinde Selters an der Lahn, wo das weltberühmte Sprudelwasser in die Flaschen gelangt.
Entstehung des künstlichen Sprudels
Künstliches Sprudelwasser wurde erstmals im Jahre 1772 erzeugt und zwar mit Kohlendioxid, das bei der Biergärung frei wurde. Eine Flüssigkeit mit Kohlendioxid zu versetzen, ist keine große Wissenschaft. Sie können es selbst ausprobieren und durch einen Trinkhalm pusten, den Sie in stilles Wasser gesteckt haben. Das Ergebnis wird natürlich mit herkömmlichem Mineralwasser nicht vergleichbar sein. Hierfür sind eine entsprechende Kühlung und ein Überdruck notwendig. Dabei setzen die Getränkehersteller das Kohlendioxid häufig erst unmittelbar bei der Abfüllung zu. Dabei wird auf eigene Vorkommen zurückgegriffen oder aber man bezieht CO2 von Gaslieferanten oder Kohlensäurewerken.
Kohlensäure – sprudelnd und nützlich
Quellkohlensäure lässt sich ganz natürlich gewinnen und zwar aus überschüssigem Kohlendioxid, das aus Mineralwasserquellen stammt. Industriell hergestellt, fällt Kohlendioxid zum Beispiel bei der Synthese von Ammoniak an. Das industrielle Nebenprodukt wird gereinigt und erhält letztlich Lebensmittelqualität, die laufenden Kontrollen unterworfen ist.
» Tipp: Getränke mit Kohlensäure lassen sich nicht nur angenehm trinken, sie halten auch länger frisch.
Kohlendioxid kann sich hemmend auf die Verbreitung von Mikroorganismen in Flüssigkeiten auswirken. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass CO2 die Luft und damit auch den Sauerstoff aus dem Behältnis verdrängt und zum anderen ein leicht saures Milieu entsteht, das von Mikroben gemieden wird.
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
---|---|---|---|---|---|
1 | SodaStream Wassersprudler Crystal 3.0 Quick-Connect... | 79,30 EUR | Zum Shop |
» Tipp: Verbindet sich ein Teil des Wassers mit dem Kohlendioxid zu Kohlensäure, verändert sich der pH-Wert des Getränkes, es wird sauer.
Kohlensäure kann noch mehr. Gerne wird sie als Ersatz für Backpulver genutzt, denn auch Kohlensäure kann den Teig aufgehen und fluffig erscheinen lassen, da ein Gärprozess stattfindet.
» Tipp: Geben Sie etwas Mineralwasser in die Pfanne, lässt sich Fleisch ganz ohne die Zuhilfenahme von Fett anbraten.
Wie wirkt Kohlensäure im Körper?
Kohlensäure hat ganz unterschiedliche Auswirkungen auf unseren Körper. Wie bereits erwähnt, sorgt ein kohlensäurehaltiges Getränk bereits auf der Zunge für eine bessere Durchblutung der Mundschleimhaut. Durch die Anregung des Speichelflusses kann die Verdauungsarbeit angeregt werden. Abnehmwillige greifen gern zu Mineralwasser mit Kohlensäure, um damit ihren Magen quasi auszutricksen, denn Kohlensäure füllt den Magen und damit lässt sich das Hungergefühl dämpfen.
Wer Kohlensäure in größeren Mengen konsumiert, erlebt nicht selten die negativen Seiten des Völlegefühls. Es kommt dann zu Blähungen oder häufigem Aufstoßen.
Warum die Flasche zischt
Jeder hat sicher schon einmal eine Flasche Mineralwasser geöffnet. Was ist dabei passiert? Richtig, es hat gezischt. Auslöser hierfür ist der Raum, der zwischen der Flüssigkeit und dem Flaschenmund verbleibt. In geschlossenen Flaschen baut sich dort ein Druck auf, verursacht durch das aus dem Wasser austretende Kohlendioxid. Es entsteht also ein Überdruck.
Öffnen wir die Flasche, kommt es zu einer Drucksenkung. Das Kohlendioxid drängt aus dem Flaschenhals. Kommt das Getränk frisch aus dem Kühlschrank, gesellt sich zum Zischen ein feiner Nebel.
So bleibt die Kohlensäure länger in Getränken
Gibt man der Kohlensäure Platz zum Entweichen, dauert es oft nur einen Tag und die Getränke schmecken schal, weil die Kohlensäure verschwunden ist. Dies geschieht besonders schnell, wenn wir eine größere Flasche nicht komplett ausgetrunken haben und uns den Rest für den nächsten Tag aufheben wollen.
- Füllen Sie die restliche Flüssigkeit stattdessen in eine kleinere Flasche um. Je weniger Luft in der Flasche vorhanden ist, desto länger hält sich die Kohlensäure im Getränk, statt sich mit der verbleibenden Luft zu verbinden und damit zu verflüchtigen.
» Tipp: Haben Sie keine kleinere Flasche zur Hand, pressen Sie die größere Flasche einfach über dem Rest Flüssigkeit zusammen.
- Kohlensäure entweicht nach oben aus den Behältnissen. Möchten Sie die Kohlensäure länger im Getränk halten, macht es daher Sinn, die Flasche im Kühlschrank auf den Kopf zu stellen.
» Achtung: Flaschen, die verkehrt herum im Kühlschrank gelagert werden, besonders fest verschließen.
- Auch Bier und Sekt halten die Kohlensäure nicht länger als einen Tag. Spezielle Verschlusskappen können den Verlust der Kohlensäure etwas hinauszögern. Bei Sektflaschen hat es sich auch bewährt, einen Löffel in die Flasche zu stellen.
Kann Mineralwasser schlecht werden?
Mineralwasser in Glasflaschen besitzt zwar ein Mindesthaltbarkeitsdatum, kann aber ohne Bedenken auch darüber hinaus noch genossen werden. Das in PET-Flaschen abgefüllte Wasser besitzt ein kürzeres Mindesthaltbarkeitsdatum, aus gutem Grund, denn im Laufe der Lagerung verlieren Plastikflaschen Kohlensäure.
- Mineralwasser in Glasflaschen hält etwa zwei Jahre.
- Stilles Mineralwasser ist nur halb so lang haltbar.
Lagern Sie Mineralwasserkästen kühl und trocken. Werden die Getränke längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt, leidet der Geschmack darunter. Bei Plastikflaschen kommt dazu, dass unter Hitzeeinwirkung Acetaldehyd von der Verpackung an das Mineralwasser abgegeben wird. Es bestehen keine ernsthaften Gefahren für die Gesundheit, geschmackliche Veränderungen sind jedoch möglich.