Herbstzeit ist Kürbiszeit und damit einher gehen leckere Kürbis-Rezepte. Doch nicht jeder Kürbis muss dafür geschält werden. Lesen Sie hier, welche Kürbisse Sie problemlos mit Schale verarbeiten können.
Kürbisse sind das Kultgemüse der Herbstküche und fast jeder hat schon einmal leckere Kürbissuppe gegessen. Wobei, eigentlich handelt es sich beim Kürbis per Definition eher um eine Riesenbeere. Und Beeren schält man ja nun eigentlich nicht, oder? Kann man den Kürbis demnach auch mit Schale essen? Eine kleine Lebensmittelkunde.
Dass man sich bei Kürbisgewächsen gut überlegen sollte, ob man die Schale mitisst, beweisen schon die Melonen. Ihre Schale, wenngleich ungiftig, ist relativ hart und schmeckt auch nicht sonderlich gut. Zudem werden Melonenschalen häufig mit Spritzmitteln behandelt, um Schädlinge fernzuhalten. Allerdings gibt es auch Kürbisgewächse wie die Gurke oder Zucchini, deren Schale sogar äußerst nährstoffreich und gesund ist. Der Kürbis selbst liegt hier wohl irgendwo dazwischen. Manche Sorten kann man problemlos mit Schale essen, andere schält man vor der Zubereitung besser ab.
Warum den Kürbis überhaupt schälen?
Giftig ist die Kürbisschale zwar nicht, jedoch ähnelt ihr Härtegrad bei Sorten wie dem traditionellen ‚Jack O’Lantern‘ Halloween-Kürbis oftmals dem von Melonenvarianten wie der Honigmelone. In solchen Fällen ist die Schale meist sehr hart, tief gefurcht und schmeckt irgendwie ledrig.
Für die Zubereitung bedeutet das, dass man harte Kürbisschalen relativ lange garen muss, ehe sie weich werden. Da kann das Abschälen häufig einfacher sein, wenn man Zeit beim Kochen sparen will. Im Falle des Warzenkürbisses kommen wie der Name schon vermuten lässt, außerdem größere Warzen zu der harten Schale, was beim Essen äußerst unangenehm sein kann.
Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Kürbisse ähnlich wie Melonen auf dem Feld oft mit Pestiziden behandelt werden. Denn Kürbisse neigen zu Pilzbefall durch Mehltau und sind auch für viele Schädlinge ein gefundenes Fressen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Kürbis gespritzt ist, sind Sie mit einem Abschälen auf der sicheren Seite. Wer die Schale dagegen mitessen möchte, sollte auf ungespritzte Bio-Ware achten und diese zur Sicherheit vor der Verarbeitung auch gründlich mit heißem Wasser abwaschen.
Kürbisse mit weicher Schale
Wie bereits erwähnt, eignen sich harte Kürbisschalen eher weniger zum Verzehr. Eine Ausnahme ist gegeben, wenn die Kürbisstücke gründlich gegart und beispielsweise zu pürierter Suppe verarbeitet werden. Hier können selbst harte Schalen gut mitverarbeitet werden und verleihen der Kürbissuppe oftmals sogar noch eine kräftig orange Farbe. Ansonsten empfiehlt es sich aber, bei essbarer Kürbisschale auf folgende Arten des Kürbisses zu setzen:
Hokkaido-Kürbis
Noch weicher und deshalb vielseitiger nutzbar ist die Schale des Hokkaido-Kürbis. Man verwendet seine ungeschälten Stücke gerne für gebratenes oder gebackenes Kürbisgemüse. Hier kommt das leichte Maronen-Aroma des Hokkaido besonders gut zur Geltung. Wenn Sie den Hokkaido-Kürbis backen möchten, schneiden sie ihn einfach in halbmondförmige Schnitze und würzen diese nach Belieben mit etwas Pfeffer, Meersalz und Rosmarin.
Butternut-Kürbis
Der flaschenförmige Butternut ist einer der beliebtesten Speisekürbisse überhaupt. Sein leicht nach Butter und Nuss schmeckendes Aroma eignet sich hervorragend für Gemüsebeilagen und Suppen. Zwar ist sein Fruchtfleisch farblich nicht so intensiv orange wie das des herkömmlichen Halloweenkürbisses, dafür ist seine Schale aber deutlich weicher. Voraussetzung dafür ist, dass sie gut gegart wird.
Auch für im Wasser gekochtes Kürbisgemüse ist ein Schälen des Butternut-Kürbisses also nicht zwingend notwendig. Auch in Rezepten wie Kürbismarmelade oder Kürbis-Chutney, bei denen der Kürbis gut zerkocht wird, ist ein ungeschälter Butternut wunderbar geeignet.
Muskatkürbis
Die panaschierte Schale des Muskatkürbisses ist schon optisch ein echter Augenschmaus. Und wenn man sie lange genug gart, kann man sie auch essen. Für Ofengemüse, Suppen oder ausreichend gegartes Pfannengemüse muss man den Muskatkürbis also nicht zwingend schälen. Da es den Muskatkürbis neben Orange auch in Grün oder Braun gibt, ist er ungeschält außerdem ideal für gruselige Halloweengerichte geeignet.
Patisson-Kürbis
Beim Patisson handelt es sich um einen klassischen Zierkürbis. Mit einem Durchmesser von nur 10 bis 15 cm erinnert die platte, am Rand geriffelte Form dieses Minikürbisses erinnert ein wenig an eine fliegende Untertasse, wobei es verschiedene Farbvarianten gibt. Ungeachtet seines Zierwertes kann man den Patisson-Kürbis aber auch essen. Mehr noch, ist seine Schale sehr weich und bedarf einer vergleichsweise kurzen Garzeit.
Spaghetti-Kürbis
Dieser ovale Kürbis verdankt seinen Namen dem Umstand, dass sein Fruchtfleisch beim Herausschälen lange, den Spaghettis ähnliche Fäden bildet. Dabei muss man das Fruchtfleisch gar nicht zwangsläufig von der Schale des Spaghetti-Kürbisses lösen.
Traditionellerweise gart man diesen Kürbis nämlich im Ganzen und halbiert ihn danach, um das gegarte Fruchtfleisch mühelos herauslöffeln zu können. Kleinere Spaghetti-Kürbisse kann man dabei auch problemlos mit Schale essen. Sie sollte vor dem Garen allerdings leicht eingestochen werden, damit die Kochhitze besser ins Kürbisinnere einziehen kann.