Bei der Reinigung von Kupfer sollten Sie bestenfalls auf Hausmittel zurückgreifen. Wir zeigen Ihnen, welche das sind und wie Sie diese richtig anwenden.
In beinahe jedem Haushalt befinden sich Gegenstände aus Kupfer. Kupferkessel und Kupfertöpfe dienen aufgrund ihrer warmen Farbe als Zierde in so mancher Küche. Kupfermünzen oder Kupferschmuck sind wohlbehütete Erbstücke. Doch mit der Zeit verliert Kupfer Farbe und Glanz, es entsteht eine unschöne Patina.
Kupfer wieder auf Hochglanz zu bringen, muss nicht den Griff zu chemischen Reinigungsmitteln bedeuten. Auch mit einfachen Hausmitteln kann das Metall wieder glänzen. Wie sich Kupfer einfach reinigen lässt, verrät folgender Ratgeber.
Warum verfärbt sich Kupfer?
Die Verfärbung von Kupfer ist ein natürlicher Vorgang. Sauerstoff, Kohlendioxid und Schwefeldioxid sind Bestandteile der Raumluft und setzen auch dem im Außenbereich befindlichen Kupfer zu. Der Glanz verschwindet, das Metall wird matt und es entstehen dunkle Flecken. Wer jetzt nicht handelt, wird bald eine Grünfärbung feststellen. Wir kennen diese Patina von alten Kupferdächern oder der berühmten Freiheitsstatue. Im Außenbereich hat die Verfärbung von Kupfer durchaus ihre Berechtigung. Die natürliche Verfärbung ist wasserfest und damit ist ein Schutz gegenüber witterungsbedingten Veränderungen am Metall aufgebaut. Die Kupfergegenstände im Haus dagegen verlieren durch die Verfärbung einfach nur ihre ansprechende Optik und sollten umgehend gereinigt werden.
Was sollte bei der Reinigung von Kupfer beachtet werden?
Beim Anblick des hartnäckigen grünen Belages liegt der Gedanke nahe, dem nur mit aggressiven chemischen Reinigern begegnen zu können. Dies ist nicht der Fall und kann dem Material sogar schaden.
Tipp: Kochgeschirr aus Kupfer sollte niemals mit chemischen Reinigern behandelt werden.
Reinigungstabletten greifen Kupfer an
Für die Reinigung von Metall werden häufig auch Geschirrspültabs oder Zahnreinigungstabletten empfohlen. Dies ist jedoch keine Empfehlung für den Dauergebrauch, da das Material dadurch angegriffen wird. Es gibt einige Hausmittel, welche scheinbar universell einsetzbar sind. Doch Natron, Backpulver oder Soda werden bei Gegenständen aus Kupfer nichts ausrichten können.
Antikes Kupfer kann Arsen enthalten
Bei der Reinigung von Kupfer tragen Sie besser Gummihandschuhe. Handelt es sich um antike Kupfergegenstände, enthalten diese Spuren von Arsen, was folglich auch in der Patina vorkommt. Das Kupfergeschirr von heute kann zwar nicht mehr als giftig eingestuft werden. Es kann jedoch vorkommen, dass unter ungünstigen Bedingungen, im konkreten Fall einem zu sauren Milieu, statt der nicht wasserlöslichen Schicht eine wasserlösliche Ablagerung aus Kupfersulfaten und Kupferkarbonaten gebildet wird. Diese Schicht stellt eine Gefahr für Wasserorganismen dar. Für den Menschen besteht jedoch keine ernsthafte gesundheitliche Gefährdung.
Vorsicht bei der Reinigung im Außenbereich
Soll Kupfer im Außenbereich gereinigt werden, ist ebenfalls auf Chemikalien weitgehend zu verzichten. Die chemischen Stoffe gelangen durch Abspülen in den Boden und schaden Pflanzen und Mikroorganismen.
Tipp: Reinigen Sie Kupferdachrinnen nicht mit einem Hochdruckreiniger. Die Kraft des Wassers würde Beulen im Kupfer zurücklassen.
Weniger ist manchmal mehr
Übertreibe es nicht mit der Kupfereinigung, denn gründlich Säubern heißt auch, die Kupferschicht schrittweise abzutragen. Abstauben und Polieren schaden der Kupferschicht nicht und helfen bei mattem Kupfer, den Glanz zurückzubringen.
Die besten Hausmittel zur Reinigung von Kupfer
Die meisten der nun genannten Hausmittel befinden sich wahrscheinlich in deinem Küchenschrank. So können Sie sofort ans Werk gehen und es entstehen keine Extrakosten, um deine Kupfergegenstände wieder auf Hochglanz zu bringen
Salz und seine Verbündeten
Die Basis der nun genannten Hausmittel stellt Salz dar. In Verbindung mit Salz entstehen wirkungsvolle natürliche Reinigungslösungen und Reinigungspasten.
Sie haben die Wahl zwischen:
- Essig
- Zitrone
- Buttermilch
Salz und Essig
Die Kombination aus Salz und Essig eignet sich für die Reinigung von Kupferkesseln ebenso wie für die Säuberung von Schmuck oder Münzen aus Kupfer.
Sie benötigen:
- 500 Milliliter Wasser
- 80 Milliliter Essigessenz
- einen kleinen Esslöffel Salz
Verrühre Salz und Essig mit warmem Wasser. Die Lösung wird mithilfe eines weichen Lappens auf den Kupfergegenstand aufgetragen. Nun lassen Sie das Ganze etwa eine Stunde einwirken. Anschließend wird die Lösung mir warmem Wasser abgespült und Sie können den gereinigten Kupfergegenstand mit einem weichen und fusselfreien Tuch trocken polieren.
Tipp: Aus Essig und Salz kann auch eine Paste hergestellt werden, welche sich mithilfe einer Zahnbürste an schwer zugänglichen Stellen auftragen lässt.
Möchten Sie Kupfermünzen reinigen, lege diese direkt in die beschriebene Lösung. Diese sollte vorab zum Kochen gebracht werden. Die Münzen werden in die kochende Lösung gegeben und nach einigen Minuten entfernt, abgespült, abgetrocknet und abschließend poliert.
Salz und Zitrone
Ein wirksames Putzmittel für Kupfergegenstände jeder Größe ist mit einer Zitrone gefunden. Diese wird zunächst halbiert. Auf eine Hälfte geben Sie großzügig Salz. Das Salz haftet an der Oberfläche der Frucht und Sie können nun die gewünschte Kupferfläche damit abreiben. Nach einer kurzen Einwirkzeit lösen sich die Verfärbungen und Sie spülen mit warmem Wasser nach. Anschließend trocknen Sie den Kupfergegenstand ab und polierst ihn wieder glänzend.
Salz und Buttermilch
Für die Reinigung kleinerer Kupfergegenstände ist eine Mischung aus Salz und Buttermilch besonders gut geeignet. Salz wird mit Buttermilch zu gleichen Teilen vermischt. Kleinere Gegenstände werden direkt in die Lösung gegeben. Größere Kupfertöpfe oder Kupferkannen werden großzügig mit der Mischung eingerieben. Das Mittel sollte einwirken, bis sich die Verfärbung gelöst hat. Hierfür wird etwas mehr als eine Stunde nötig sein.
Weitere Hausmittel in der Übersicht
Hausmittel | Anwendung |
---|---|
Zahnpasta | Auf den Kupfergegenstand wird eine dicke Schicht Zahnpasta aufgetragen. Ist die Zahnpasta angetrocknet, wird sie mit lauwarmem Wasser entfernt. |
Ketchup | Das Ketchup wird mir einem Tuch dick auf die Kupferoberfläche aufgetragen. Nach etwa 15 Minuten kann das Ketchup abgespült werden und die Gegenstände werden trocken gerieben und poliert. |
Holzasche | Kochgeschirr aus Kupfer kann mit Holzasche gereinigt werden. Die Asche wird mit einem weichen Tuch aufgetragen und auf der Oberfläche verrieben. |
Sauerkrautsaft | Der Sauerkrautsaft unterscheidet sich in der Anwendung nicht von der bereits beschriebenen Essig-Salz-Mischung. |
Kupfermünzen richtig reinigen
Die Reinigung von Kupfermünzen erfordert nur wenig Aufwand. Die Münzen werden in die beschriebenen Reinigungslösungen gelegt und das Mittel wirkt eine bestimmte Zeit auf die Patina ein. Kraftaufwand wird nicht erforderlich sein, denn die Verfärbungen lösen sich meist von selbst.
Tipp: Neben den beschriebenen Methoden eignet sich auch Cola als natürlicher Reiniger. Hier ist allerdings Geduld gefragt. Die Patina löst sich erst nach vier bis fünf Stunden Einwirkzeit.
Kupferschmuck richtig reinigen
Für die Schmuckreinigung ist es von Vorteil, eine Paste zu verwenden. Diese lässt sich mit einem Pinsel oder einer alten Zahnbürste auch auf unzugänglichen Stellen auftragen. Bei filigranem Schmuck sollte behutsam vorgegangen werden. Hier kann es auch von Vorteil sein, die Schmuckstücke in eine der beschriebenen Lösungen einzuweichen und anschließend behutsam zu trocknen. Mischungen sollte etwa 30 Minuten einwirken.
Beschichtetes Kupfer reinigen
Ist der Kupfergegenstand beschichtet, ist es bei der Reinigung wichtig, das verwendete Material zu kennen. Keinen Fehler machen kannst du, wenn einfaches Spülwasser verwendet wird. Ein mildes Spülmittel wird den Beschichtungen nicht schaden. Scharfe Reiniger oder Scheuerschwämme sind für die Reinigung von beschichtetem Kupfer tabu.
Wenn nichts mehr helfen will
Ist das Kupfer bereits beinahe vollständig unter der Patina verschwunden, können die beschriebenen Hausmittel oft nichts mehr ausrichten und es muss zu einem handelsüblichen chemischen Reiniger gegriffen werden. Eine weitere Möglichkeit ist Salzsäure. Die Gegenstände werden hierfür in die Säure eingelegt. Hierbei ist genau nach Anweisung vorzugehen.
Achtung: Trage stets Handschuhe, damit die Haut nicht mit der Säure in Berührung kommt. Auch Schutzbrille und Atemschutzmaske sind ratsam.
Für das Säurebad sollte ein verschließbares Glas- oder Metallgefäß verwendet werden. Verwende eine 20-prozentige Salzsäure. Höhere Konzentrationen sind in der Regel nicht notwendig. Die Einwirkzeit kann variieren. Kontrolliere hin und wieder, ob sich die Patina bereits gelöst hat.