Krabbeln Lebensmittelschädlinge im Vorratsschrank, ist das nicht nur eklig. Es kann auch gefährlich für die Gesundheit werden. Deshalb ist schnelles Handeln wichtig.
Ist der Vorratsschrank prall gefüllt, erfreut das nicht nur unseren Gaumen. Leider machen sich oft auch Lebensmittelschädlinge darin breit. Sie verschmutzen Lebensmittel mit ihren Eiern, Puppenhüllen, Kot und Häutungsresten und sorgen so dafür, dass diese entsorgt werden müssen. Das ist nicht nur ärgerlich für den Magen, sondern auch für das Portemonnaie. Nicht zu vergessen ist auch der Fakt, dass ein Schädlingsbefall eklig und gesundheitsschädlich ist. Denn auch Motten und Käfer können Bakterien und Krankheiten übertragen.
Doch was tun, wenn sich kleine Tierchen im Vorratsschrank breit machen? Und wie lässt sich ein Befall wirksam vorbeugen? Tipps dafür und die häufigsten Lebensmittelschädlinge nachfolgend vorgestellt.
Die häufigsten Lebensmittelschädlinge im Überblick
❍ Fruchtfliegen:

Da kontrolliert man einmal nicht den Obstkorb und schon weisen einen die ungeliebten Fruchtfliegen darauf hin, dass darin etwas faul ist. Denn Fruchtfliegen werden vom Gärgeruch angezogen. Einmal eingenistet, ist es dann schwer diese wieder loszuwerden. Denn gerade im Sommer vermehren sich die Fruchtfliegen stark. Laut dem Max-Planck-Institut kann eine Fruchtfliege, unter optimalen Bedingungen, 100 Eier am Tag legen! Deshalb sollten Sie bei einem Befall schnell handeln.
Bekämpfung:
Fruchtfliegen können Sie z.B. mit einer Mischung aus Spülmittel, Wasser und Fruchtessig fangen. Sollte das nicht klappen, können Sie auch auf eine Fruchtfliegenfalle aus dem Handel zurückgreifen. Diese besteht aus einem Behälter, der mit einem Lockstoff gefüllt ist. Fliegen die Obstfliegen dort hinein, finden sie nicht mehr heraus und ertrinken. Erhältlich ist eine derartige Falle inklusive Lockstoffbeutel (200 ml) zum Beispiel bei Futura.
❍ Lebensmittelmotten (Mehlmotte, Dörrobstmotte):

Lebensmittelmotten werden oft erst bemerkt, wenn sie in der Wohnung umher flattern. In der Regel werden die Eier oder Larven der Motten durch befallene Lebensmittel oder Verpackungsmaterialien ins Haus „eingeschleppt“. Hier machen sie sich dann je nach Mottenart über die unterschiedlichsten Lebensmittel her.
Zu den zwei häufigsten Lebensmittelmotten im Haushalt zählen die Mehl- und die Dörrobstmotte. Wie die Namen es schon vermuten lassen, bevorzugen Mehlmottenlarven vor allem Mehl, andere Getreideprodukte, Nüsse und Trockenfutter. Die Dörrobstmotte liebt hingegen vor allem Trockenobst. Aber auch Kräuter, Hülsenfrüchte, Nüsse, Schokolade und Getreideprodukte.
Bekämpfung:
Gegen Lebensmittelmotten helfen Schlupfwespen. Dabei handelt es sich um einen Nützling, der die Eier der Lebensmittelmotten abtötet. Dafür müssen Sie nur die im Handel erhältlichen Kärtchen mit den Schlupfwespen in der Nähe der gefährdeten Lebensmittel verteilen. Keine Sorge, die Mottenbekämpfung mit Schlupfwespen ist hygienisch und ungiftig.
❍ Ameisen:

Ameisen sind ständig auf der Nahrungssuche und werden von zucker- und eiweißhaltigen Lebensmitteln angezogen. Denn die flinken Insekten haben einen guten Geruchssinn. Angefangene Lebensmittel sollten Sie daher niemals offen liegen lassen, sondern mit Lebensmittelfolie abdecken. Schließlich können Ameisen sogar Fenster, Türen und Lücken im Mauerwerk überwinden, um an etwas Essbares heranzukommen.
Bekämpfung:
Viele nutzen Backpulver, um Ameisen zu bekämpfen. Es ist aber absolut nicht für die Ameisenbekämpfung geeignet. Denn fressen die Insekten Backpulver, quillt dieses so stark in ihrem Magen auf, dass sie förmlich zerplatzen. Vertreiben Sie die Ameisen lieber, statt sie zu töten. Das klappt z.B. indem Sie die Ameisenstraße:
- mit Essig oder Zitronensaft besprühen
- mit Zimtpulver bestreuen
- mit Kupfermünzen, Gurkenstücke oder Minze versehen
All diese Mittel verströmen einen Geruch, den die Ameisen nicht mögen.
❍ Mehlmilben:

Die Mehlmilbe ist vor allem in Mehl zu finden. Sie befällt aber auch feuchte Getreide- und Mehlprodukte wie Brot und Backwaren. Einen Befall erkennen Sie im Mehl z.B. an kleinen Furchen. An Backwaren zeigt sich hingegen ein heller, staubiger Belag. Zudem riechen befallene Produkte süßlich und schmecken bitter.
Das Schlimme: Mehlmilben besitzen eine allergene Wirkung. Der Verzehr befallener Produkte könnte zu Magen-Darmproblemen, asthmatischen Erkrankungen und Hautausschlag führen.
Bekämpfung:
Mehlmilben können Sie laut dem Umweltbundesamt nur bekämpfen, indem Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause verringern und regelmäßig lüften. Befallene Lebensmittel müssen zudem in einem gut verschlossenen Müllbeutel entsorgt und die Behälter gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden.
❍ Mehlwürmer:

Mehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers und machen es sich in Mehl- und Getreidevorräten gemütlich. Die Käfer selbst werden Sie gar nicht zu Gesicht bekommen, denn häufig gelangen die Eier des Mehlkäfers durch den Lebensmittelkauf ins Haus.
Bekämpfung:
Haben Sie die kleinen braunen Würmer in Ihrem Vorratsschrank entdeckt, kontrollieren und entsorgen Sie befallene Lebensmittel umgehend. Anschließend den Vorratsschrank gründlich mit Essigwasser reinigen.
❍ Brotkäfer:

Brotkäfer (Stegobium paniceum) werden von Getreide, Hülsenfrüchten, Gewürze, Tee und Schokolade angezogen. Wie bei Mehlwürmern so gelangt der Brotkäfer oft durch den Lebensmittelkauf in den eigenen Haushalt. Brotkäfer können jedoch auch fliegen und somit durch Fenster und Türen in Ihre Wohnung gelangen.
Bekämpfung:
Entsorgen Sie befallene Lebensmittel und wischen Sie Ihren Vorratsschrank mit Essigwasser aus. Außerdem können Schlupfwespen zum Einsatz kommen. Diese fressen die Larven des Brotkäfers.
❍ Speckkäfer:

Speckkäfer und ihre Larven machen sich über trockene, tierische Produkte wie Trockenfleisch, Hartkäse und getrocknete Milchprodukte her. Aber auch über Textilien wie Wolle, Fell und Leder sowie über Federn. Das Problem: Speckkäfer sind flugfähig und können sich somit schnell verbreiten.
Bekämpfung:
Haben Sie das Versteck der Speckkäfer gefunden, dann saugen Sie diese weg und entsorgen Sie anschließend sofort Beutel und befallene Lebensmittel. Danach den Vorratsschrank gründlich auswischen. Sind auch Textilien befallen, dann waschen Sie diese bei hohen Temperaturen.
Bei einem starken Befall empfiehlt sich der Einsatz von Schlupfwespen. Sie fressen die Speckkäfereier und verhindern so eine rasche Vermehrung.
❍ Getreideplattkäfer:

Im Schutz von Falzverpackungen eingeschleppt, macht sich immer häufiger der Getreideplattkäfer in den Haushalten breit. Sie befallen vor allem Mehl, Getreideprodukte, Dörrobst und Nüsse. Die Lebensmittel riechen dann muffig.
Bekämpfung:
Die Käfer können Sie mit dem Staubsauger entfernen. Befallene Lebensmittel müssen Sie zudem vernichten. Lagern Sie die übrigen Lebensmittel kühler. Temperaturen unter 18 Grad sind optimal.
So beugen Sie einen Befall mit Lebensmittelschädlingen vor
Einen Befall mit Lebensmittelschädlinge können Sie vorbeugen, indem Sie die folgenden Punkte beachten:
- Kontrollieren Sie sämtliche Lebensmittel regelmäßig auf einen Befall.
- Füllen Sie Vorräte in gut verschließbare Gefäße um.
- Fliegengitter vor dem Küchenfenster schützen vor hereinfliegenden Motten.
- Reinigen Sie Küche und Vorratskammer regelmäßig.
- Entsorgen Sie Abfälle regelmäßig und lüften Sie Ihre Wohnung gut.
- Lagern Sie Vorräte kühl und trocken.
- Hängen Sie Duftsäckchen mit Lavendel, Lorbeeren, Zitrone oder Wacholder auf.