Soll ich Leitungswasser trinken oder doch besser Mineralwasser aus der Flasche? Die Meinungen gehen auseinander, doch die Argumente sprechen für sich!
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, denn ohne Wasser kein Leben. Wasser transportiert Nährstoffe, reguliert den Stoffwechsel und die Körpertemperatur. Rund drei Liter am Tag soll man trinken, so die allgemein übliche Meinung, doch so ganz stimmt das nicht. Wie viel Wasser der Körper braucht, ist abhängig von Alter und Körpergewicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, täglich 30 Milliliter Wasser je Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen.
Leitungswasser oder Mineralwasser?
Viele Menschen vertrauen der Trinkwasser-Qualität in Deutschland immer noch nicht und greifen deshalb auf Mineralwasser in Flaschen zurück. Vorteil beider Varianten: sie enthalten keine Kalorien.
Generell kann aber gesagt werden, dass deutsches Leitungswasser durch den örtlichen Wasserversorger stetig kontrolliert wird und laut Umwelt Bundesamt bedenkenlos getrunken werden kann. Allerdings muss man auch wissen, dass die Qualität des Leitungswassers innerhalb des Hauses oder der Wohnung nicht mehr in der Verantwortung des Wasserversorgers liegt. Wurde hier zum Beispiel bei der Installation der Rohre „gefuscht“, oder es handelt sich um einen Altbau, können Verunreinigungen auftreten. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Leitungswasser für die Gesundheit unbedenklich ist, kann eine Wasseranalyse erstellen lassen.
Mineralwasser, ob still oder mit Kohlensäure versetzt, steht nur dann zur Verfügung, wenn man es vorher kauft. Während beim Leitungswasser nur der Hahn aufgedreht werden muss, heißt es beim Mineralwasser Kisten oder zumindest Flaschen schleppen. Ein wichtiges Kaufargument für Mineralwasser sind die enthaltenen Mineralien, wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Natrium. Was und wie viel im Flaschenwasser enthalten ist, kann man dem Etikett entnehmen. Ob sich Schadstoffe im Mineralwasser befinden, ist allerdings nicht sichtbar, kann aber vorkommen.
Während normales Leitungswasser nach den Regeln der Trinkwasserverordnung stetig überwacht wird, sind die Vorgaben bei Mineralwasser etwas „lockerer“. Vorgeschrieben wird zum Beispiel, dass pro Milliliter höchstens 100 Keime enthalten sein dürfen, ein Aspekt der mir persönlich den Appetit verdirbt.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Ob aus der Leitung oder aus der Flasche, beim Wasser gibt es gravierende Unterschiede, die dem Verbraucher auch kenntlich gemacht werden müssen.
➔ Trinkwasser
Trinkwasser wird aus Grundwasser, Oberflächenwasser und Quellwasser gewonnen, aufbereitet und dann den Haushalten als Leitungswasser zur Verfügung gestellt. Bei der Aufbereitung werden sogenannte Schwebstoffe und organische Verschmutzungen, sowie unerwünschte Mengen an Eisen und Mangan, aus dem Wasser entfernt.
➔ Mineralwasser
Beim Mineralwasser handelt es sich um unterirdisch vorkommendes Wasser, welches unmittelbar an der Quelle abgefüllt wird (Mineralquelle). Vor dem Verkauf kann das Wasser mit Mineralien und Kohlensäure angereichert werden. Wird Mineralwasser behandelt, muss dies kenntlich gemacht werden, zum Beispiel mit dem Begriff „enteisent“ – dem Wasser wurde Eisen entzogen.
➔ Tafelwasser
Tafelwasser wird industriell hergestellt, wobei Trinkwasser mit anderen Wasserarten, wie Mineralwasser oder salzreichem Wasser einer Natursole, gemischt wird. Das künstliche Wasser darf nicht als Mineralwasser bezeichnet oder verkauft werden.
Leitungswasser günstigster Durstlöscher
Der Durchschnittspreis für einen Liter Leitungswasser in Deutschland liegt bei rund 0,2 Cent. Da kann selbst das günstigste Mineralwasser vom Discounter nicht mithalten, denn hier bezahlt man pro Liter ab etwa 0,12 Cent. Wer seinen Flüssigkeitsbearf mit Leitungswasser deckt, schont nicht nur seinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt, denn zur Herstellung von PET-Flaschen wird Erdöl benötigt. Auch wenn Mineralwasserflaschen über den Pfandautomaten zum Recyceln gegeben werden können, landen leider unzählige Plastikflaschen in der Natur.Ist Leitungswasser gesund?
Leitungswasser enthält oft mehr Mineralstoffe und weniger ungesunde Rückstände, als im Handel erhältliches Mineralwasser und wird deshalb von vielen Experten als Trinkwasser Nr. 1 empfohlen. Der Anteil an Mineralstoffen etc., kann allerdings von Wohnort zu Wohnort unterschiedlich sein, was auch erklärt, warum der Geschmack von Leitungswasser in manchen Gegenden als besser oder schlechter empfunden wird.
Hinweis: Im abgestandenen Wasser können sich Keime bilden, deshalb den Wasserhahn nach längerer Abwesenheit einige Minuten laufen lassen, bis ganz kaltes Wasser fließt.
Auf den Punkt gebracht…
- Leitungswasser muss nicht im Handel gekauft und nach Hause transportiert werden.
- Leitungswasser ist deutlich günstiger als Mineralwasser.
- Die Trinkwasser-Qualität in Deutschland wird stetig überwacht.
- Der Verzehr von Leitungswasser und Verzicht auf Flaschenwasser schont die Umwelt.
Übrigens: Wenn Ihnen Leitungswasser zu langweilig schmeckt, können Sie dem Wasser mit einem Wassersprudler ganz einfach Kohlensäure hinzufügen und zaubern sich so im Handumdrehen einen frischen, prickelnden Durstlöscher.