Wer eine Milchpumpe benutzt, muss diese gut reinigen und sterilisieren, damit alle Keime abgetötet werden. Wie Ihnen das gelingt, erfahren Sie hier.
Muttermilch ist für Babys die wertvollste Nahrung und wird von ihnen auch am besten vertragen. Doch vielleicht wollen oder können Sie Ihr Baby nicht stillen. Dann ist das Abpumpen eine gute Lösung. Denn so können Sie Ihrem Baby die Muttermilch ohne zu Stillen geben. Doch auch hier ist Hygiene das oberste Gebot, damit Ihr Baby nicht krank wird und die Milch seine hochwertige Qualität behält. Das gewährleisten Sie, indem Sie nicht nur die Babyflaschen richtig säubern, sondern auch die Milchpumpe richtig reinigen und sterilisieren. Wie Sie dabei vorgehen sollten, erkläre ich nachfolgend im Detail.
Die Arten von Milchpumpen
Der Markt bietet Ihnen eine große Auswahl an verschiedenen Milchpumpen. So können Sie kleine handliche Modelle kaufen, die auch in die Handtasche passen, oder aber eher große Modelle, die zwar mehr Komfort bieten, sich aber nur schlecht transportieren lassen. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick:
Milchpumpen-Art | Erklärung |
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Manuelle Milchpumpe | Sie ist praktisch, wenn Sie nur gelegentlich abpumpen möchten oder bereits wieder arbeiten und auch dort in der Pause abpumpen müssen, um einen Milchstau zu verhindern. Ebenso ist sie super, wenn Sie unterwegs eine Babyflasche zubereiten möchten. |
Elektrische Einzel-Milchpumpe | Im Gegensatz zur manuellen Milchpumpe müssen Sie hier nicht selbst pumpen, sondern lassen das Gerät arbeiten. Jedoch sind diese Modelle etwas größer und schwerer und benötigen einen Stromanschluss. Für das regelmäßige Abpumpen sind sie aber ideal. |
Elektrische Doppel-Milchpumpe | Hier werden beide Brüste gleichzeitig abgepumpt. Somit geht das Abpumpen wesentlich schneller. Jedoch sind diese Milchpumpen sehr groß und schwer und können nicht einfach so mitgenommen werden. |
TIPP: Leihen Sie sich eine Milchpumpe in der Apotheke aus. Das spart Geld, denn oftmals wird sie nur für ein paar Wochen oder Monate benötigt.
Reinigung der Milchpumpe

Bevor Sie die Milch abpumpen, ist es selbstverständlich, dass Sie sich die Hände gründlich waschen und auch nur sauberes Zubehör für die Milchpumpe verwenden. Verwenden Sie nie bereits benutztes Zubehör, auch nicht, wenn es schon am selben Tag verwendet wurde.
Keime sammeln sich schnell auf dem Zubehör und können dem Baby schaden. Die Brustwarzen müssen Sie vor dem Abpumpen nicht reinigen, außer Sie haben diese mit einer Creme oder einem Kosmetikartikel eingecremt.
Nach dem Abpumpen und Verfüttern oder Einfrieren der Muttermilch geht es nun an die Reinigung der Milchpumpe.
Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Bauen Sie die Milchpumpe auseinander und säubern Sie alle Teile mit 20 Grad warmem Wasser.
- Nehmen Sie danach einen sauberen Lappen und eine saubere Bürste und füllen Sie das Spülbecken mit 30 Grad warmem Wasser und etwas Spülmittel. Reinigen Sie nun die Teile gründlich.
- Nach dem Putzen spülen Sie alle Teile mit klarem Wasser nach, damit die Seifenrückstände verschwinden.
- Jetzt kommen sie zum Sterilisieren. Bei älteren Babys ab etwa 6 Monaten können Sie sich das Sterilisieren sparen und die Teile einfach abtrocknen.
TIPP: Schauen Sie bei den Herstellerangaben nach, ob die Teile auch in der Spülmaschine gereinigt werden dürfen. Bei manchen ist dies möglich. In diesem Fall können Sie sich die Reinigung mit der Hand sparen und alle Teile im Besteckkasten der Spülmaschine oder im oberen Fach reinigen.
Sterilisation der Milchpumpe

Nach jedem Waschen oder zumindest einmal am Tag sollten Sie die ganzen Teile der Milchpumpe keimfrei machen. Die ist auch vor der ersten Benutzung wichtig. Denn so entfernen Sie alle Keime sowie Bakterien, damit Ihr Baby nicht krank wird. Sie müssen jedoch wissen, dass Sie natürlich zu Hause niemals alle Keime und Bakterien von den Teilen bekommen. Denn diese gelangen zum Teil schon wieder auf die Teile, wenn Sie diese aus dem kochenden Wasser nehmen. Doch das soll kein Grund zur Sorge sein, denn dies hat noch keinem Baby geschadet.
Es gibt verschiedene Arten des Sterilisierens, wobei Sie hier darauf achten müssen, was der Hersteller angibt. Manche Teile lassen sich nämlich auch nicht sterilisieren, weil sie sonst schmelzen würden. Folgende Möglichkeiten haben Sie zum Sterilisieren:
Methode 1 – Abkochen
Das Abkochen der Teile ist die wohl bekannteste und beliebteste Art. Sie benötigen dafür auch keine teuren Geräte. Es reicht ein Kochtopf, in dem Sie Wasser aufkochen und danach die Teile für 5 Minuten einlegen. Diese müssen jedoch alle mit Wasser bedeckt sein.
Methode 2 – Desinfektionsbeutel für die Mikrowelle
Die Mikrowelle wird auch gerne verwendet. Hierfür gibt es spezielle Desinfektionsbeutel für die Mikrowelle. Halten Sie sich hier an die Herstellerangaben und legen Sie nur Teile in die Mikrowelle, für die der Hersteller das auch erlaubt.
Methode 3 – Dampfsterilisator
Die Dampf-Sterilisation wird auch gerne angewandt. Hierfür brauchen Sie einen Dampfsterilisator, in dem Sie auch die Babyflaschen sterilisieren können. Sie können einfach alle Teile in das Gerät legen, wobei die Öffnungen aber nach unten zeigen müssen.
WICHTIG: Denken Sie auch immer daran, die Behälter für die Milchaufbewahrung gründlich zu reinigen und zu sterilisieren, damit die Milch stets keimfrei bleibt.
Was kommt nach der Sterilisation?
Sobald alle Teile gereinigt und sterilisiert sind, entnehmen Sie diese mit einer sauberen Zange und stellen Sie sie auf ein sauberes Handtuch. Dort können die Teile abtropfen und trocknen. Danach sollten die Teile in einem sterilen Aufbewahrungsbehälter verwahrt werden. Im Zweifel können Sie auch ein Handtuch auskochen und die Teile in dem Handtuch aufbewahren. Wichtig ist einfach, dass sie nicht offen herumliegen, da die Sterilisation dann vergeblich war.
Sofern Sie sich an die Hygiene halten und die Zubehörteile täglich gründlich reinigen und sterilisieren, kann Ihr Kind auch keine krank machenden Keime oder Bakterien abbekommen. Sobald das Kleine 6 Monate ist, müssen Sie die Sachen zwar auch noch gründlich reinigen, aber nicht mehr unbedingt sterilisieren. Spätestens mit dem „Krabbel-Alter“ wird es ohnehin alles in den Mund stecken, was es findet und mit Keimen und Bakterien in Berührung kommen. Doch bis dahin ist das Immunsystem auch stark genug, dass das Baby davon nicht mehr so schnell Schaden nimmt und krank wird.