Werden Babys gestillt, müssen Mütter immer zur Stelle sein. Nicht aber, wenn Sie die Milch abpumpen und richtig aufbewahren. Was Sie dabei beachten müssen, lesen Sie hier.
Sosehr Sie die Stillzeit auch genießen, manchmal lassen es die Umstände einfach nicht zu, dass nur Sie für die Fütterung des Babys zuständig sind. Hier ist es praktisch, wenn Sie einen kleinen Milchvorrat im Kühlschrank oder Gefrierfach haben, damit auch der Vater des Kindes oder die Großeltern den Hunger des Babys stillen können.
Vielleicht müssen Sie bald schon wieder arbeiten? Oder wollen Sie einfach nur die Milchproduktion anregen, damit Ihr Baby möglichst lange Muttermilch bekommt? Es gibt viele Gründe, weshalb Mütter die Milch abpumpen und einen kleinen Vorrat anlegen. Dies ist auch nicht schlimm und spricht für Ihre gute Planung. Doch sollten Sie ein paar Dinge beachten, damit die Muttermilch weiterhin für das Kind bekömmlich bleibt.
Diese Milchpumpen gibt es
Haben Sie noch keine Milchpumpe zu Hause, können Sie sich diese im Babybedarf, im Internet oder im Fachmarkt kaufen. Auch Apotheken bieten diese an, manchmal sogar leihweise gegen eine kleine Gebühr. Prinzipiell haben Sie die Wahl zwischen:
Manuelle Milchpumpe
Bei der manuellen Milchpumpe legen Sie selbst Hand an und müssen nach dem Aufsetzen der Pumpe an die Brust mit der Hand die Milch abpumpen. Sie ist perfekt, wenn Sie nur manchmal abpumpen oder generell den Milchfluss anregen möchten. Es bedarf jedoch etwas Zeit, mit ihr zu arbeiten und Sie müssen jede Brust einzeln abpumpen.
Elektrische Milchpumpe
Die elektrische Milchpumpe erleichtert Ihnen diese Arbeit, was sehr praktisch ist, wenn Sie viel Milch haben. Auch wird sie gerne verwendet, wenn Frauen schnell noch abpumpen möchten, bevor sie das Haus verlassen.
Doppelmilchpumpe
Zügig geht es dagegen mit der Doppelmilchpumpe. Mit ihr können Sie beide Brüste gleichzeitig abpumpen, was natürlich eine Zeitersparnis ist und dementsprechend gleich für einen größeren Milchvorrat sorgt. Jedoch handelt es sich hierbei auch um ein relativ schweres und großes Gerät. Sie wird meist dann bevorzugt, wenn Frauen regelmäßig abpumpen und über mehr Milch verfügen, als das Baby beim Stillen trinken kann.
So pumpen Sie die Milch hygienisch ab
- Vor dem Abpumpen waschen Sie sich die Hände und die Brust, damit keine Keime in den Milchvorrat gelangen können.
- Beim Abpumpen setzen Sie dann das Bruststück mittig auf die Brust, sodass die Brustwarze in der Mitte zur Abflussöffnung liegt.
- Während des Pumpens saugt sich dann das Bruststück an. Es kann aber auch sein, dass Sie es ein wenig an die Brust drücken müssen.
- Nun wird im Grunde so lange gepumpt, bis keine Milch mehr aus der Brust kommt oder sich diese nicht mehr hart und schwer anfühlt.
TIPP: Es empfiehlt sich, die Milch portionsweise zu lagern. Schütten Sie in jedes Gefäß also nur so viel Milch, wie Ihr Baby in der Regel trinkt. Das hat den Vorteil, dass Sie die wertvolle Milch nicht wegschütten müssen.
Die richtige Aufbewahrung der Muttermilch
Sie haben die Möglichkeit, Muttermilch im Kühlschrank aufzubewahren oder einzufrieren. Die Haltbarkeit ist hier jedoch unterschiedlich. Folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick:
Maximale Aufbewahrungszeit | Temperatur | |
---|---|---|
Bereits aufgewärmt oder im Flaschenwärmer | Nicht aufbewahren, gleich verfüttern und den Rest verwerfen | Körperwarm zwischen 36 und 37 Grad oder Zimmertemperatur |
Schon abgekühlte Milch etwa bei Raumtemperatur | Maximal 3 bis 4 Stunden | 19 bis 22 Grad |
Im Gefrierfach (****-Fach) | Bis zu 6 Monate haltbar | Gefroren bei mindestens –20 Grad |
Im Kühlschrank | Bis zu 4 Tage | Möglichst ganz hinten im Kühlschrank lagern, damit die Milch bestmöglich gekühlt wird |
Sie können die Muttermilch nach dem Abpumpen auf Raumtemperatur abkühlen lassen und innerhalb von drei bis vier Stunden verfüttern. Danach sollte sie aber nicht mehr verwendet werden.
TIPP: Wenn Sie die Muttermilch auf Raumtemperatur abkühlen lassen und in eine Isoliertasche geben, müssen Sie nicht extra unterwegs eine Babyflasche zubereiten oder in der Öffentlichkeit stillen. Denn gerade letzteres ist vielen Frauen unangenehm oder bedeutet Stress für sie.
Alternativ stellen Sie die Milch einfach bis zur nächsten Fütterung in den Kühlschrank und wärmen diese vorher auf. Beim Aufwärmen des Milchvorrats ist es jedoch nicht zwingend notwendig, diesen auf 37 Grad zu erhitzen. Sie können die Milch auch zimmerwarm verfüttern. Wenn Sie die Milch erhitzen, so darf sie nicht über 40 Grad heiß werden, da sich sonst die wichtigen Milchbestandteile auflösen könnten.
Sofern Sie die Milch auftauen, stellen Sie diese in den Kühlschrank, damit sie innerhalb von 24 Stunden auftauen kann. Muss es schneller gehen, so halten Sie das Gefäß mit der Milch unter fließendes, lauwarmes Wasser. Anschließend dürfen Sie die aufgetaute Muttermilch aber nicht erneut einfrieren!
TIPP: Schwenken Sie die Flasche vor dem Füttern immer kurz, damit sich das abgesetzte Fett wieder mit der Milch vermischt. Schütteln sollten Sie die Flasche aber nicht.
Abpumpen und stillen
Es ist durchaus möglich, beide Varianten gleichzeitig zu wählen. Dies geht vorwiegend dann hervorragend, wenn Sie mehr Milch haben, als Ihr Baby trinkt. Also stillen Sie Ihr Baby einfach wie gewohnt und pumpen Sie den Rest ab. Manche Frauen geben dem Baby im Wechsel auch nur eine Brust und pumpen die andere parallel ab. Hier haben Sie freie Hand und können es machen, wie es Ihnen besser erscheint.
Abpumpen zum Abstillen
Sie können die Milchpumpe auch verwenden, wenn Sie Ihr Baby abstillen möchten oder es kein Interesse mehr an der Brust zeigt. In diesem Fall pumpen Sie immer dann, wenn sich die Brust voll anfühlt und nur so viel ab, bis die Spannung weg und die Brust wieder weich ist. Die Milchmenge wird dann ganz automatisch nach und nach weniger. Mit der Milchpumpe sorgen Sie lediglich dafür, dass es keinen Milchstau gibt.
Reinigung von Milchpumpe und Behälter
Es ist wohl selbstverständlich, dass die Milchpumpe, Babyflaschen und auch die Behälter für die Muttermilchaufbewahrung stets sauber und keimfrei sein müssen. Die Reinigung und Sterilisation der Milchpumpe und deren Einzelteile sowie der Muttermilchbehälter nach jeder Benutzung ist somit ein absolutes Muss. Die Behälter für die Milch können Sie einfach mit heißem Wasser auskochen oder im Dampfsterilisator sterilisieren und nach dem Abkühlen gleich mit der Muttermilch befüllen. Deckel darauf und ab in den Kühlschrank oder das Gefrierfach damit.
Statt Behälter können Sie aber auch Muttermilchbeutel verwenden. Diese sind jedoch nicht wiederverwendbar und müssen nach dem Entleeren entsorgt werden. Sie sparen sich aber hier die gründliche Reinigung der Aufbewahrungsbeutel. Ein paar Hersteller gibt es jedoch, die sogar wiederverwendbare Beutel produzieren. Diese sind dann wie die Gefäße gründlich zu reinigen.