Grünpflanzen in der Küche müssen eine Menge aushalten. Dennoch gibt es Exemplare, die hervorragend damit umgehen können. Welche das sind, lesen Sie hier.
Nicht jede Zimmerpflanze eignet sich für die Küche. Die Temperaturunterschiede sind hoch, es wird gekocht und gebacken, beim Braten Fett verspritzt und nach der Zubereitung der Speisen durchgelüftet. Dennoch muss sich die Pflanzenwahl nicht auf typische Küchenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum beschränken. Einige Grünpflanzen sind an extreme Temperaturen gewöhnt und trotzen Kochdunst, Wasserdampf und Zugluft. Auch in dunklen Küchen können Pflanzen für einen Frische-Kick sorgen und zudem noch das Raumklima verbessern.
Warum gehören Pflanzen in die Küche?
Vorrangig werden Pflanzen in der Küche ihren Platz finden, um den Raum freundlicher und lebendiger zu gestalten. Dies ist nicht nur in Bauernküchen der Fall, der Trend geht zum „Urban Jungle“, der Aufwertung moderner und puristischer Küchenelemente. Mit Pflanzen im Raum wird es einfach gemütlich und dieses Wohnerleben lässt sich individuell gestalten.
Wer Farbtupfer in der Küche setzen möchte, greift zu verschiedenfarbigen Zimmerpflanzen und nutzt bunte Übertöpfe, um vorhandene Farbkonzepte zu vertiefen oder in schwarzen oder weißen Küchen das nötige Kolorit zu schaffen.
Obwohl die Küche kein geeigneter Ort für Grünpflanzen ist, gedeihen die passenden Exemplare schnell. So sorgen sie dafür, dass dicke Luft in der Küche ausbleibt.
TIPP: Mehr als 90 Prozent des Gießwassers wird von den Pflanzen wieder an die Raumluft abgegeben.
Weiterhin sind zahlreiche Zimmerpflanzen nicht nur in der Lage, Schadstoffe aus der Luft zu filtern und damit das Klima in der heimischen Küche angenehmer zu machen. Kochdünste gehören ebenso dazu, wie Formaldehyd, Trichlorethylen und andere Weichmacher, sowie das im Zigarettenrauch enthaltene Benzol.
Pflanzen in der Küche – worauf kommt es an?
Die meisten Zimmerpflanzen brauchen Licht und gedeihen bei Raumtemperaturen um 20 Grad. Der richtige Standplatz für Grünpflanzen ist die Fensterbank. Aber auch auf Regalen oder Küchenschränken können Zimmerpflanzen ansprechend wirken und genug Licht abbekommen.
TIPP: In kleinen Küchen mit wenig Abstellfläche bietet es sich an, die Grünpflanzen in Hängeampeln zu kultivieren.
Die wenigsten Pflanzen können sich mit einem Standort in der Nähe vom Küchenherd anfreunden. Blühpflanzen sollten Sie nicht in direkter Nachbarschaft des Obstkorbes aufstellen. Wenn Äpfel, Bananen und Co. reifen, wird Äthylen freigesetzt. Das Gas lässt die Blüten schnell welk werden.
Die vier besten Pflanzen für die Küche
Grünlilien als Ampelpflanzen
Keinen Platz für Pflanzen in der Küche? Vielleicht doch, denn die Grünlinie kann als Ampelpflanze überzeugen. Das Liliengewächs stammt aus Südafrika und lässt sich weder durch Hitze noch durch Kochdunst oder Dunkelheit erschüttern.
Die Grünlilie ist eine beliebte Anfängerpflanze und verzeiht auch den einen oder anderen Pflegefehler. In Blumenampeln werden die langen Stängel schnell zum Hingucker und mit etwas Glück erscheinen daran kleine weiße Blüten.
- Standort: Sonne bis Schatten
- Substrat: TKS oder Einheitserde
- Gießen: nicht austrocknen lassen
- Düngen: Frühling und Sommer wöchentlich
- Vermehren: Ableger
- Krankheiten und Schädlinge: Wurzelfäule bei Nässe
Bubiköpfchen für kleine Küchen
Das Bubiköpfchen findet auch in der kleinsten Küche seinen Platz und kann in Krügen, Gläsern, Töpfen oder Vasen ansprechend in Szene gesetzt werden. Die kleinen Teppichgewächse wurden einst Helxine genannt.
Die Heimat der robusten Zimmerpflanze sind die Mittelmeerinseln. Auf Sardinien oder Korsika wächst die Pflanze an Felsmauern oder zwischen Trittplatten. Milde Winter würde ein Bubiköpfchen auch im Freien überleben.
Der niedrige Wuchs ist von Vorteil. Die Pflanze passt an jedes Küchenfenster und kommt mit Temperaturschwankungen gut zurecht. Mangelnde Pflege kann das Bubiköpfchen ebenfalls verzeihen, zumindest über einige Tage.
- Standort: Sonne bis Schatten
- Substrat: TKS oder Einheitserde
- Gießen: im Sommer reichlich, im Winter weniger
- Düngen: im Sommer 14-tägig
- Vermehren: Teilen
- Krankheiten und Schädlinge: in Zimmerkultur selten, im Freiland Schnecken
Farne für die Küche ohne Fenster
Einige Küchen müssen ohne Fenster auskommen. Doch auf Grünpflanzen muss auch hier nicht verzichtet werden. Farne sind beliebte Trendpflanzen, die mit den Gegebenheiten in Küche oder Badezimmer bestens zurechtkommen.
Im Handel sind die verschiedensten Sorten, welche sich auch als Ampelpflanze eignen. Das feuchtwarme Klima, welches in vielen Küchen herrscht, kommt Farnen gelegen. Die robusten Pflanzen mit ihren ausladenden Wedeln gedeihen in der Sonne ebenso wie im Vollschatten.
- Standort: Sonne bis Schatten
- Substrat: TKS oder Einheitserde
- Gießen: im Sommer reichlich, ab Oktober weniger, zimmerwarmes, welches Wasser
- Düngen: im Sommer wöchentlich in schwacher Konzentration.
- Vermehren: Sporen
- Krankheiten und Schädlinge: Farnschnecken bei ungünstigen Bedingungen
Aloe vera – Zimmerschmuck und Heilpflanze
Kakteen und Sukkulenten sind extremen Temperaturunterschieden gut angepasst. Kochdämpfe und das daran anschließende Lüften ist für die Aloe kein Problem. Lediglich bei Minusgraden sollte die Pflanze nicht direkt am offenen Fenster platziert werden.
Die dicken, fleischigen Blätter sind nicht nur eine Zierde, sondern erfüllen auch einen praktischen Zweck. Kommt es in der Küche zu Verletzungen, kann die gelartige Substanz im Inneren der Blätter für Linderung sorgen.
- Standort: Sonne, im Winter kühler
- Substrat: TKS oder Einheitserde mit Sand und Lehm
- Gießen: nur wenn Erde komplett ausgetrocknet ist
- Düngen: Frühjahr bis Herbst mit Kakteendünger
- Vermehren: Samen, Stecklinge, Kindel
- Krankheiten und Schädlinge: Fäulnis bei Feuchtigkeit