Salbei ist eine begehrte Heilpflanze, deren Geschmack auch in der Küche überzeugen kann. Wie genau man Salbei richtig einsetzt, erkläre ich hier.
Die Fähigkeiten von Salbei wurden bereits im Mittelalter sehr geschätzt. Denn nicht nur in unterschiedlichen Speisen entfaltet Salbei seine Fähigkeiten. Auch als Heilkraut kam er früher schon zur Behandlung von diversen Beschwerden zum Einsatz. Heutzutage züchtet man ihn ganz einfach im Garten oder auf dem Balkon als Gewürz sowie Heilpflanze für die Hausapotheke heran. Er zählt zu den Standardküchenkräutern und kann im ganzen Jahr verwendet werden.
Aussehen und Wuchs
Salbei ist ein zweijährig wachsendes Kraut, das zwischen April und September geerntet werden kann, indem einfach die Blätter vom Strauch gepflückt werden. Zwar wächst die Pflanze krautig heran, Salbei bildet jedoch einen Strauch, an dem länglich geformte Blätter wachsen. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli und die Blüten erweisen sich als äußerst vielfarbig. So gibt es unter anderem Sorten mit weißen, gelben, roten und rosafarbenen Blüten.
Herkunft

Echter Salbei wird auch oftmals Küchen-Salbei genannt. Diese Bezeichnung lässt sich bis zum Mittelalter zurückführen, wo das Kraut bereits in der Küche eingesetzt wurde. Im Lateinischen trägt er den Namen Salvia und er gehört zur Familie der Lippenblütler.
Ursprünglich stammt Salbei aus dem Mittelmeerraum. Verbreitet hat er sich von dort aus durch die Klostergärten der Mönche in viele andere Länder. Heutzutage wird er vor allem in Deutschland, Südfrankreich, Kroatien und Ungarn kultiviert. Aber auch wild wachsend findet man ihn hin und wieder, vor allem in Italien, wo der Boden kalkhaltig und steinig ist.
Wissenswerte Fakten zu Salbei
Neben seiner Herkunft und dem Wuchs gibt es zu Salbei noch andere wissenswerte Fakten, die vor allem die Beschaffung und Kultivierung der Pflanze betreffen.
- Die Qualität von Salbeisträuchern variiert sehr stark. Viele Pflanzen auf dem Markt sind bereits verholzt oder weisen besonders große Blätter auf. Was auf den ersten Blick negativ wirkt, ist jedoch ein Zeichen dafür, dass die Pflanze nur geringfügig gedüngt wurde.
- Viel wichtiger dagegen sind die Stängel und Blättchen. Sind diese klein und die Stängel instabil, handelt es sich um minderwertige Qualität.
- Weiße Stellen deuten auf Mehltau hin. Eine Krankheit, die Salbei befällt und die Pflanze vernichten kann.
- Der Handelsname von Salbei lautet Salvia officinalis. Dieser kann beim Kauf eines Strauchs entscheidend sein, was die Qualität angeht.
- Alternativ zur Pflanze bieten Supermärkte auch getrocknete Ware an. Die Blätter sollten nicht älter als ein Jahr sein und in einer aromaversiegelten Verpackung gelagert werden.
- Wer im Begriff ist, Salbeibonbons und ähnliche Produkte zu kaufen, sollte einen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe werfen. In ihnen sollte grundsätzlich Salbei-Extrakt enthalten sein.
So kann Salbei in der Küche verwendet werden
In der Küche ist Salbei zu einer unverzichtbaren Gewürzpflanze geworden, die gerne in Fisch- und Fleischgerichten eingesetzt wird. Doch auch zu Suppen und diversen Soßen passt das Kraut sehr gut. Das Aroma ist am intensivsten, wenn die Blätter gerade frisch geerntet wurden. Dabei ist darauf zu achten, dass junge Blätter einen milderen Geschmack aufweisen.
Der Geschmack von Salbei erweist sich als bitter und würzig, allerdings auf einem sehr angenehmen Niveau. Verwendet werden sowohl die Blätter, als auch die Blüten. Was den Geschmack angeht, unterscheiden sich die Salbei-Sorten voneinander. Dementsprechend lässt sich das Kraut gezielt einsetzen, sofern Sie eine bestimmte Geschmacksnote im Essen wünschen. Besonders beliebt sind diese Sorten:
- Limonensalbei
- Ananassalbei
- Guavensalbei
- Pfirsichsalbei
- Honigmelonensalbei
- Marzipansalbei
Der einzige Salbei, dessen Name nicht auf den Geschmack hindeutet, ist der Peruanische Salbei, der nach Eukalyptus schmeckt. Es gibt aber natürlich noch weitaus mehr Sorten wie z.B. den Feuersalbei, Muskatellersalbei, Weissen Salbei und noch viele mehr.
Besitzt Salbei Heilkräfte?

Hildegard von Bingen war eine der Ersten, die Salbei innerhalb von Schriften als Heilkraut bezeichnete. Die Nonne half ihrer Appetitlosigkeit mit Salbei auf die Sprünge. Danach fand man die Pflanze häufig innerhalb verschiedener Kräuterbücher, wo auch ihre Heilkräfte aufgeführt wurden.
Geschichtlich gesehen gewann Salbei an Bedeutung, als in verschiedenen Ländern die Pest wütete. Menschen rieben sich mit dem Kraut ein, um in den betroffenen Gebieten Häuser zu plündern und gleichzeitig zu vermeiden, sich mit den Pest-Erregern zu infizieren. Zudem galt es als äußerst wirksam, wenn Salbei verbrannt wurde. Zur damaligen Zeit vertrieb man mit dem Geruch nicht nur Geister und Hexen, sondern auch den Teufel. Dieses Ritual wird auch heute noch in manchen Ländern durchgeführt.
Was die heilende Wirkung angeht, wird Salbei heutzutage zur Behandlung unterschiedlicher Krankheiten eingesetzt. Häufig in der Form von Tee als Hausmittel gegen Husten oder Hausmittel gegen Halsschmerzen. Dämpfbäder sind eine Alternative, zudem kann man aus Salbei Hustenbonbons selber machen. So setzt man Salbei vor allem bei den folgenden Beschwerden ein:
- Erkältungen, sowie deren Begleiterscheinungen (Rachenentzündung, Bronchitis, Keuchhusten)
- Rheuma
- Mundschleimhaut-/Zahnfleischentzündung
- Anfängliche Depressionen
- Verdauungsbeschwerden
Daneben ist Salbei ein bewährtes Mittel, wenn eine Mutter sanft abstillen möchte, denn die im Salbei enthaltenen östrogenartigen Verbindungen stoppen den Milchfluss. Daher ist Salbei in diesem Bereich nach wie vor ein bewährtes Mittel zum Zweck. Eingesetzt wird hierbei vorwiegend Salbeitee.
Ebenso wird er gerne zur Verbesserung der Wundheilung eingesetzt. Für diejenigen, die viel schwitzen, ist eine Behandlung mit Salbeitee sinnvoll. Denn Salbei kann dazu beitragen, dass die Schweißproduktion gehemmt wird. Salbei wirkt zudem antibakteriell, antikanzerogen und reinigend.
Beachten Sie:
Die östrogenartigen Verbindungen wirken sich negativ auf die Schwangerschaft aus, je nachdem, wie viel Salbei eingenommen wurde.
Nährwerte
In Salbei stecken eine ganze Reihe wichtiger Nährstoffe. Daher fasse ich diese in der nachfolgenden Tabelle einmal zusammen. Die Angaben entsprechen dabei jeweils 100 Gramm:
Nährstoff | Menge |
Energie | 54 kcal |
Fett | 2,1 g |
Kohlenhydrate | 6,9 g |
Eiweiß | 1,7 g |
Ballaststoffe | 2,9 g |
Vitamin A | 572 μg |
Vitamin B1 | 122 μg |
Vitamin B2 | 55 μg |
Vitamin B3 | 921 μg |
Natrium | 2 mg |
Kalium | 173 mg |
Kalzium | 266 mg |
Magnesium | 69 mg |
Phosphor | 15 mg |
Chlorid | 32 mg |
Schwefel | 16 mg |
Eisen | 4538 μg |
Zink | 759 μg |
Kupfer | 123 μg |
Mangan | 4037 μg |
Fluorid | 65 μg |
Rezepte mit Salbei

➩ Salbei-Butter:
Zutaten:
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Stück Butter
- 1 Zwiebel
- 1 handvoll Salbei
- Pfeffer
- Salz
Zubereitung:
- Die Knoblauchzehe schälen und durch eine Presse drücken.
- Danach einen Esslöffel Butter in einer Pfanne erhitzen.
- Den Knoblauch, die klein gehackte Zwiebel und den fein gehackten Salbei hinzugeben.
- Alles leicht anrösten.
- Mit Pfeffer und Salz abschmecken und mit der restlichen Butter in einer Schüssel vermischen.
Die Butter kann nach dem Erkalten im Kühlschrank verwendet werden.
➩ Salbei-Honig:
Zutaten:
- 1 Zitrone
- 500 Gramm Honig
- 16 Salbeiblätter
- 6 Gewürznelken
- 1 Stange Zimt
Zubereitung:
- Die Schale der Zitrone abreiben und den Saft auspressen.
- Beides nun gründlich mit dem Honig vermischen.
- Um das Ganze würzig zu gestalten, geben Sie die Salbeiblätter, die Gewürznelken und die Stange Zimt mit zum Honig.
- Der Honig sollte nun in einem Glas, gut verschlossen, für vier Wochen durchziehen.
Der Honig passt ideal zu Tee oder einfach, um ihn sich im Munde zergehen zu lassen, was vor allem bei Halsschmerzen sehr angenehm ist.
➩ Salbeitee:
Zutaten:
- 2 Gramm Salbeiblätter
- 150 Milliliter kochendes Wasser
Zubereitung:
- Die Salbeiblätter kleinhacken.
- Die Blätter mit dem kochenden Wasser übergießen.
- Tee für etwa fünf Minuten ziehen lassen.
Zur Behandlung von Krankheiten kann dieser Tee bis zu dreimal pro Tag getrunken werden.