Seife ohne chemische Konservierungsmittel und Zusatzstoffe ist in der Regel recht teuer. Sparen Sie sich das Geld und machen Sie Seife einfach selber.
Seife ist ein alltägliches Kosmetikprodukt und notwendig für die Körperhygiene. Entsprechend umfangreich ist auch das Angebot in den Geschäften und im Internet. Von der einfachen Handseife bis hin zu edlen Luxusmarken lässt sich hier alles finden. Das Problem: Viele Hersteller lassen uns im Unklaren, welche Stoffe sie verwenden, um ihre Produkte fein schäumen und wunderbar duften zu lassen. Nicht selten sind sogar schädliche Substanzen für die Haut enthalten. Wer seine Seife selbst herstellt, muss keine Kompromisse eingehen und kann mit verschiedenen natürlichen Stoffen experimentieren, um seine Lieblingsseife zu kreieren und immer das passende Geschenk parat zu haben.
Wir möchten Ihnen nachfolgend einmal zwei Möglichkeiten vorstellen, wie Sie Ihre eigene Seife selbst herstellen können. Dabei handelt es sich um das Seifensieden und die Herstellung von eigenen Seifenkreationen auf Basis von Rohseife.
Möglichkeit 1 – Seife auf Basis von Rohseife herstellen
Auf der Basis von Rohseife lässt sich Naturseife selbst in wenigen einfachen Schritten herstellen. Sie benötigen dabei keine Schutzkleidung und können auch mit Kindern zusammen kreativ werden.
Utensilien:
- Schüssel
- Topf
- Löffel
- Wasser
- Messer
- Schneidebrett
- Silikonformen
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Zutaten:
Wie viel Sie von den Zutaten nutzen, das kommt ganz darauf an, wie viel Seife bzw. welche Formen Sie damit machen möchten. An sich können Sie die nachfolgenden Zutaten ganz nach Belieben mischen. Vorsichtig sollten Sie nur bei der Dosierung der ätherischen Öle bzw. des Seifenduftes sein. Tasten Sie sich hier am besten Tropfen für Tropfen an die gewünschte Duftintensität heran.
- Rohseife (Menge nach Belieben)
- ätherische Öle oder Seifenduft
- ggf. Seifenfarbe, Blüten, Kräuter
Anleitung:
- Rohseife in kleine Stücke schneiden.
- Seifenstücke in eine Schale geben und über einem Wasserbad schmelzen.
- Ätherische Öle/Seifenduft, Seifenfarbe und/oder Blüten oder Kräuter nach Wahl zugeben.
- Alle Zutaten gut vermischen.
- Masse in Seifenformen füllen.
- Seifenstücke trocknen lassen.
- Seife aus den Formen entfernen.
Auf diese Art und Weise können Sie Seife für die unterschiedlichsten Hauttypen und für die verschiedensten Anwendungsbereiche herstellen. Sie können so sogar Haarseife gegen fettige Haare oder für glanzlose und spröde Haare herstellen.
Möglichkeit 2 – Seife sieden
Die zweite Möglichkeit, Seife selber zu machen, nennt sich Seifensieden. Wer das einmal machen möchte, hat sich zugegeben etwas vorgenommen. Denn das Verfahren kostet nicht nur Zeit. Sie müssen vorher auch einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Halten Sie sich beim Seifensieden bitte unbedingt immer an die folgenden Punkte:
➩ Schutzkleidung tragen:
Bei der Arbeit müssen Sie Schutzkleidung tragen. Hände und Augen sollten Sie immer mit festen Handschuhen und einer Schutzbrille schützen. Weiterhin sollten Sie lange Kleidung tragen.
➩ Atemschutzmaske tragen und gut lüften:
Um die ätzenden Dämpfe nicht einatmen zu müssen, ist eine Atemschutzmaske ratsam. Außerdem sollten Sie den Arbeitsraum gut durchlüften.
➩ Behältnisse im Anschluss entsorgen:
Die verwendeten Behältnisse dürfen anschließend nicht weiterverwendet werden. Lagern und bereiten Sie darin keinesfalls Lebensmittel zu. Entweder Sie bewahren die Behälter für die nächste Seifenherstellung auf oder Sie entsorgen sie nach dem Gebrauch.
Und außerdem: Aluminiumgefäße sind für die Seifenherstellung prinzipiell ungeeignet. Das Metall reagiert mit den Substanzen und die Seife droht ranzig zu werden.
➩ Kinder und Haustiere fernhalten:
Um sich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren zu können, sollten sich Ihre Kinder und Haustiere nicht in der Nähe befinden!
Seife sieden – Schritt für Schritt Anleitung
Für Anfänger bietet sich immer das „25er-Rezept“ an. Die Bezeichnung schließt auf die Verwendung von vier Zutaten zu gleichen Teilen. Dafür benötigen Sie:
Utensilien:
- Schüsseln
- Plastikbecher
- Löffel
- Thermometer
- Küchenwaage
- Stabmixer
Zutaten:
- 250 g Palmöl
- 250 g Kokosöl
- 250 g Rapsöl
- 250 g Olivenöl
- 135 g Natriumhydroxid
- 330 g destilliertes Wasser
- etwa 15 g ätherische Öle oder Seifenduft
Prinzipiell können Sie bei den Zutaten variieren. Wichtig ist nur, dass der Anteil an festen und flüssigen Stoffen immer genau 50 Prozent beträgt, damit die fertige Seife die gewünschte Konsistenz erhält.
Tipp:
Natriumhydroxid ist in der Apotheke erhältlich. Wenn Sie sagen, dass Sie es benötigen, um Seife herzustellen, erhalten Sie es in der Regel problemlos.
Anleitung:
- Schutzkleidung anlegen und die Fenster öffnen.
- Natriumhydroxid abwiegen.
- Wassermenge abmessen.
- Natriumhydroxid und Wasser zu einer Lauge anrühren.
- Lauge auf ca. 40°C abkühlen lassen.
- Öle und Fette abmessen.
- Fette in einen Topf geben und schmelzen lassen.
- Öle zum geschmolzenen Fett geben und auf 40°C abkühlen lassen.
- Seifenlauge und Öl-Fett-Gemisch mit dem Pürierstab vermischen.
- Seifenfarbe, Blüten und/oder Kräuter dazugeben.
- Formen bereitstellen und Seife hinein gießen.
- Seife mehrere Tage trocknen lassen.
- Seife aus der Form nehmen.
- Seife vor dem Gebrauch etwa einen Monat reifen lassen.
Da das Seifensieden sich vielleicht etwas kompliziert anhört, finden Sie die ganze Anleitung hier noch einmal als Videobeitrag. So kann bei der Herstellung der eigenen Seife nichts schief gehen:
Die beliebtesten ätherischen Öle für die Seifenherstellung
Düfte | Eigenschaften | beliebte Vertreter |
---|---|---|
Blütendüfte | • gute Hautverträglichkeit • auch für kalt angerührte Seifen geeignet • harmonieren mit frischen und eher schweren Düften | • Lavendel • Ylang Ylang • Palmarosa • Muskatellersalbei |
Kräuterdüfte | • in kalt angerührten Seifen weniger beständig • Hautverträglichkeit vorab testen • harmonieren mit frischen und holzigen Düften | • Eukalyptus • Patschuli • Majoran • Salbei |
Gewürzdüfte | • sehr lange haltbar • sparsam zu dosieren • Hautverträglichkeit vorab testen | • Anis • Fenchel • Ingwer • Zimt • Muskat |
Holzige Düfte | • sehr gut lagerfähig • für komplexe Duftmischungen geeignet • harmonieren mit frischen und würzigen Düften | • Sandelholz • Zeder • Fichte • Zypresse |
Zitrusdüfte | • beschränkte Haltbarkeit • großzügige Dosierung notwendig • Hautverträglichkeit vorab testen | • Bergamotte • Orange • Zitrone • Grapefruit |
Seife einfärben – So klappt’s!
Die Farbe der Grundmasse wird bestimmt durch das Aussehen der verwendeten Öle und Fette. Kokosöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl lassen die Seife zum Beispiel besonders weiß erscheinen. Palmöl hingegen sorgt für einen Gelbstich. Wem das zu eintönig ist, der kann seine Seife auch einfärben. Dafür bietet der Handel extra spezielle Seifenfarben an. Diese müssen einfach nur mit Wasser oder Öl verrührt werden. Es gibt aber auch fertige Flüssigfarben. Dabei genügen bereits kleine Mengen, um eine intensive Färbung zu erzeugen.
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Sie können aber auch aus verschiedenen Kräutern und Pflanzen Seifenfarbe selbst herstellen. Die Farbergebnisse fallen dann allerdings unterschiedlich intensiv aus. Häufig ergeben sich aber dennoch sehr hübsche Farbschattierungen. Folgende Übersicht zeigt die möglichen Farbnuancen und die entsprechenden natürlichen Färbemittel:
Seifenfarbe | Ausgangsstoff |
---|---|
Gelb | • Kurkuma • Safran |
Orange | • Karottensaft • unraffiniertes Palmöl |
Rot | • Paprika |
Blau | • Indigo |
Grün | • Spinat • Salbei • Petersilie |
Beige | • Zimt • Honig • Milch |
Dunkelbraun | • Kakao • Kaffee • Schokolade |
➩ Und so wird’s gemacht:
Zunächst einmal müssen Sie aus den pulverisierten Gewürzen Ölauszüge herstellen. Als Basisöle eignen sich Olivenöl oder Sojaöl. Die Substanzen und das Öl werden nun miteinander vermischt und bis knapp an den Siedepunkt erhitzt. Nachdem die Lösung abgekühlt ist, muss sie noch einige Tage ziehen. Anschließend wird das gefärbte Öl abgegossen und filtriert.
Weitere Zutaten für die Seifenherstellung
Die Herstellung von Seifen inspiriert zu fantasievollen Kreationen. Es lassen sich beinahe unzählige Stoffe verwenden. Abschließend einige Möglichkeiten als Anregung und Aufforderung, die Vielfalt der Seifenkreationen zu erleben.
❖ Algen:
Algen beruhigen mit ihren Inhaltsstoffen die Haut. Die Algen werden zerkleinert und harmonieren besonders gut mit Meersalz. Frische Zitrusnoten eignen sich dabei perfekt für die Beduftung.
❖ Haferflocken:
Mithilfe von Haferflocken lässt sich eine sanfte Peeling-Seife herstellen. In Verbindung mit Milch und Honig ergibt sich eine milde und pflegende Naturseife. Für die Herstellung werden Sie etwas mehr Wasser benötigen, da Haferflocken Wasser an sich binden.
❖ Walnüsse:
Fein geriebene Walnüsse sorgen für einen sanften Peelingeffekt und können in Verbindung mit Haferflocken oder Honig eine vorteilhafte Kombination darstellen.
❖ Schokolade:
Schokolade färbt die Seife und verleiht ihr einen angenehmen Duft. Die Schokolade dazu einfach schmelzen und lauwarm zur Seifenmasse gegeben. Am besten eignet sich Schokolade mit wenig Zucker, da Zucker eine stärkere Erwärmung der Seife bewirkt.
❖ Kaffee:
Werfen Sie den Kaffeesatz Ihres Morgenkaffees am Tag der Seifenherstellung nicht weg. Denn Sie können den Kaffeesatz verwenden, um daraus eine Kaffeeseife herzustellen. Kaffee wirkt durch das Koffein schließlich pflegend. Außerdem neutralisiert der Kaffee in der Seife schlechte Gerüche.