Mit Sekundenkleber lassen sich abgebrochene Ecken oder ähnliches im Nu wieder ankleben. Aber was tun, wenn der Kleber dort landet, wo er nicht hingehört?
Sekundenkleber punktet neben seinen fixen Klebeeigenschaften vor allem damit, dass sich verschiedene Materialien miteinander verkleben lassen. Kunststoff, Holz und Metall sind nur als einzelne Beispiele zu nennen. Da sich Sekundenkleber durch die Luftfeuchtigkeit blitzschnell mit dem jeweiligen Material verbindet, lassen sich Klebeunfälle auf den ersten Blick nur schwer beheben. Mit etwas Fingerspitzengefühl und dem richtigen Hilfsmittel gestaltet sich dieses Vorhaben jedoch gar nicht allzu schwer. Hier finden Sie praktische Tipps rund um das Entfernen von Sekundenkleber.
Welche Substanzen sind zur Entfernung von Sekundenkleber geeignet?
Je nachdem von welchem Material Sekundenkleber entfernt werden soll, stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Obwohl sich unerwünschter Sekundenkleber mit Aceton und 2-Butanon recht zuverlässig entfernen lässt, sollten diese Chemikalien nicht die erste Wahl sein. Während Aceton noch vor wenigen Jahren nahezu in allen Nagellackentfernern enthalten war, ist dies heutzutage beinahe ausschließlich in Apotheken oder Onlineshops erhältlich. Als gesündere und vor allem kostengünstigere Alternative gelten hingegen zahlreiche Hausmittel. Diese zielen allesamt darauf ab, die Chemikalie Cyanacrylat, aus der Sekundenkleber besteht, in ihre Bestandteile aufzulösen.
Folgende Tabelle veranschaulicht, mit welchen Hilfsmitteln das Entfernen von Kleberückständen auf bestimmten Materialien gelingt:
Bezeichnung | Anwendung |
---|---|
Speiseöl | Kleidung |
Seifenlauge / Spülmittel | Haut |
Kälte | Kleidung |
Aceton | Holz (behandelt), Haut, Arbeitsflächen, Metall, Kunststoff |
Wasser | Bei frischer Verunreinigung, Kunststoff |
Hitze | Hitzebeständige Materialien |
Petroleum | Holz (unbehandelt) |
Fette (Pflanzenöl / Vaseline / Margarine) | Haut |
Alkohol | Kunststoff |
Olivenöl / Kokosöl | Holz |
Tipp: In Baumärkten oder Onlineshops sind spezielle Sekundenkleber-Entferner erhältlich. Um das gewünschte Ergebnis erzielen zu können, ist die empfohlene Anwendung des Hersteller unbedingt zu beachten:
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So entfernen Sie Sekundenkleber richtig
Bevor Sie mit der Entfernung des Sekundenklebers beginnen, stellt sich zunächst die Frage nach der Beschaffenheit des betroffenen Materials. Gute Chancen auf eine rückstandslose Entfernung von Kleberesten bestehen auf …
- der Haut
- Metall
- Holz
- Kunststoff
- Stoffe / Textilien
- Arbeitsflächen
Tipp: Bis Sekundenkleber vollständig aushärtet, vergehen normalerweise nur wenige Sekunden. Ist der Klebefleck noch ganz frisch, kann dieser unabhängig vom Material mit bloßem Wasser entfernt werden.
Um Beschädigungen am Material selbst zu vermeiden, sollten Sie in jedem Fall äußerst behutsam vorgehen. Zudem ist nicht jedes Mittel für jedes Material geeignet. Zum Beispiel lassen sich ausschließlich hitzebeständige Materialien durch eine starke Hitzeeinwirkung zwischen 80 und 150 Grad im Backofen behandeln. Durch die hohe Temperatur entstehen Risse im Kleber, wodurch sich dieser im Handumdrehen löst.
Tipp: Hierfür können Sie auch die Restwärme vom Backofens nutzen – etwa nachdem Sie einen Kuchen gebacken haben.
Wie das Entfernen von Sekundenkleber an den bereits genannten Materialien gelingt, erfahren Sie nachfolgend.
Sekundenkleber von der Haut entfernen
Haut und Haaren gegenüber ist Sekundenkleber generell als ungefährlich anzusehen. Da sich die Haut ohnehin dauerhaft im Erneuerungsprozess befindet, lösen sich Kleberückstände meist innerhalb von wenigen Tagen. Nicht immer ist es möglich, bis dahin abzuwarten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Finger von den Verklebungen betroffen sind.
Fette wie Pflanzenöl, Vaseline oder Margarine sind beispielsweise bestens geeignet, um Sekundenkleber effektiv zu entfernen. Damit dies gelingt, muss das jeweilige Fett zuvor für eine Weile auf dem Kleberest verweilen.
Haftet Sekundenkleber an den Händen, empfiehlt sich in erster Linie ein ausgelassenes Bad in Seifenlauge oder Spülmittel. Dadurch quillt die Haut auf und es kommt zu einer mehr oder weniger starken Faltenbildung. Dadurch löst sich der Sekundenkleber nahezu wie von selbst.
Das Universalmittel Aceton eignet sich auch für die Haut, sollte aber als letztes Mittel zu Rate gezogen werden, da dies häufig eine stark entfettende Wirkung mit sich bringt. Wenn ein Verzicht auf Aceton nicht infrage kommt, sollte dieses lediglich in äußerst geringen Mengen verwendet werden. Infolge des Entfernungsprozesses empfiehlt es sich, die behandelte Hautstelle mit einer dexpanthenolhaltigen Salbe einzucremen.
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Kunststoff von Sekundenkleberrückständen befreien
Mit etwas Glück gelingt das Entfernen von Sekundenkleber bei Kunststoff bereits mit einem feuchten Lappen. Dieser wird direkt auf die jeweilige Fläche gelegt, sodass dieser unmöglich verrutschen kann. Nach wenigen Minuten lässt sich die Fläche durch Abwischen vollständig reinigen.
Bleibt die Reinigung mit Wasser ohne Erfolg, empfiehlt es sich, die Verklebung mit Pflanzenöl oder verdünntem Essig zu benetzen. Im Anschluss an eine gewisse Wirkungsdauer ist auch in diesem Fall die Reinigung mit bloßem Wasser ausreichend.
Eine schnelle Entfernung von ungeliebten Kleberückständen verspricht Aceton bei Kunststoff. Auch Alkohol kann unter Umständen das Lösen von Sekundenkleber unterstützen.
Stoffe und andere Textilien: Sekundenkleber entfernen
Bei Stoffen und Textilien gelingt der Aceton-Trick zum Lösen von Sekundenkleber Rückständen ebenfalls. Allerdings ist hierbei besondere Vorsicht geboten, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Somit ist der Klebefleck direkt mit Fleckentferner zu behandeln, wenn sich der Kleber abzulösen beginnt. In der Waschmaschine sollten sich die letzten Verklebungen bei niedrigen Temperaturen vollständig entfernen lassen.
Sofern die jeweiligen Textilien hitzeresistent sind, gelingt die Reinigung meist nahezu problemlos. Das Einlegen des Stoffes in 80 Grad Celsius heißes Wasser kann möglicherweise vollkommen ausreichen. Hierfür ist jedoch das Einweichen für einen längeren Zeitraum dringend einzuhalten.
Auch Kälte ist eine Möglichkeit, um Textilien wie zum Beispiel Kleidung von Sekundenkleber zu befreien. Einerseits führt das Auswaschen mit kaltem Wasser zum Erfolg, andererseits erweist sich das Gefrierfach als wirksame Methode. Nach mehreren Stunden im Gefrierfach löst sich der Kleber in der Regel wie von selbst vom jeweiligen Stoff.
Dass das wirklich funktioniert, sehen Sie im folgenden Video:
Des Weiteren ist auch Speiseöl durchaus dafür geeignet, um Sekundenkleber von Textilien zu entfernen. Das Öl gelangt durch die Faser unter den Kleber, sodass sich dieser mit Leichtigkeit ablöst. Für ein zuverlässiges Ergebnis empfiehlt es sich, den Stoff über mehrere Stunden in Öl zu tränken. Anschließend lässt sich der Sekundenkleber durch Reiben entfernen. Bei teuren Kleidungsstücken ist diese Methode nicht unbedingt die erste Wahl.
Sekundenkleber auf Holz entfernen
Selbst bei Holzoberflächen gelingt die Entfernung von Sekundenkleber mittels Aceton. Da Holz grundsätzlich als empfindlich einzustufen ist, sollte diese Methode zunächst an einer unauffälligen Stelle ausprobiert werden. Um beim Auftragen keine bleibenden Schäden zu hinterlassen, ist hierbei ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl gefragt. Nach der vollständigen Entfernung empfiehlt es sich, die Stelle mit einem feuchten Tuch abzuwischen und bei Bedarf mit Olivenöl oder Bienenwachs zu polieren.
Als Hausmittel eignen sich sowohl Olivenöl als auch Kokosöl. Nach vollständiger Entfernung aller Kleberückstände empfiehlt es sich, die betroffene Fläche mit feinem Schleifpapier zu bearbeiten.
Ist das entsprechende Holz unbehandelt, ist auch Petroleum zur Entfernung geeignet. Mit Hilfe eines feuchten Tuchs kann der Klebefleck problemlos mit der Flüssigkeit eingerieben werden.
Tipp: Petroleumreste lassen sich anschließend mit warmen Seifenwasser abspülen.
Metall von Sekundenkleber befreien
Zur Entfernung von Kleberesten auf Metall empfiehlt sich vor allem acetonhaltiger Nagellackentferner. Neben der Lösung selbst benötigen Sie lediglich einen Lappen, auf den Sie etwas Nagellackentferner geben. Danach betupfen Sie den Kleberest. Nach kurzer Reaktionsdauer sollte sich der Kleber lösen. Im Anschluss genügt es, die betroffene Fläche mit einem nassen Lappen abzuwischen und abschließend trocken zu reiben.
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Möchten Sie hingegen ganz auf den Einsatz von Chemikalien verzichten, gelingt das Entfernen von Sekundenkleber alternativ mit einer Lösung aus Wasser und weißem Essig. Nachdem Sie die beiden Flüssigkeiten im Verhältnis 2:1 gemischt haben, weichen Sie das betroffene Metall damit für etwa 30 Minuten ein. Danach lassen sich die verbliebenen Rückstände mit einem groben Tuch oder feinem Schleifpapier entfernen.
Tipp: Essig ist ein vielseitiges Hausmittel und kann auch bei Kalkflecken Abhilfe schaffen
Sekundenkleber auf Arbeitsflächen entfernen
Stört Sie ein Sekundenkleber-Fleck auf der Arbeitsfläche, gelingt dessen Entfernung ebenfalls mit Hilfe von Aceton. Um Folgeschäden am Material im Vorfeld ausschließen zu können, ist es ratsam, zunächst etwas Aceton an einer unauffälligen Stelle aufzutragen. Bereits nach etwa 10 Minuten zeigen sich mögliche Veränderungen am Material. Sofern alles unverändert bleibt, erfolgt die weitere Entfernung des Flecks wie bereits im Absatz „Metall“ beschrieben.
Fazit
So praktisch und vielseitig die Einsatzmöglichkeiten von Sekundenkleber auch sind, so unangenehm sind auch etwaige Klebeunfälle. Einen Grund zu verzweifeln gibt es dennoch nicht, da sich zahlreiche Möglichkeiten finden, um Verklebungen ganz ohne bleibende Rückstände zu entfernen. Von chemischen Substanzen bis hin zu gängigen Hausmitteln ist alles mit dabei. In Abhängigkeit des betroffenen Materials ist schnell ein geeignetes Lösungsmittel gefunden.