Werden Fugen unansehnlich, spröde oder sogar undicht, wird es höchste Zeit, die Silikonfugen zu erneuern. Mit unserer Anleitung gelingt das selbst Laien.
Silikon ist aus Küche und Badezimmer nicht wegzudenken und wird zur Abdichtung von Fugen verwendet. Mit der Zeit können Silikonfugen aber vergilben und somit unansehnlich werden. Wird das Silikon obendrein noch porös und undicht, kann Feuchtigkeit hinter die Fliesen gelangen. Das wiederum kann Schimmel verursachen und die Bausubstanz angreifen.
Wenn Sie die Silikonfugen nicht aus optischen Gründen erneuern möchten, dann sollten Sie spätestens handeln, wenn sie porös und somit undicht geworden sind. Nachfolgend beschreiben wir, wie Sie bei der Erneuerung von Silikonfugen richtig vorgehen und so ein perfektes Ergebnis erhalten.
Warum sollten Silikonfugen erneuert werden?
Einen Aspekt können unschöne Ablagerungen und Verfärbungen darstellen, die sich manuell nicht mehr entfernen lassen. Die Erneuerung der Fugen dient jedoch nicht vorrangig einem ästhetischen Zweck. Wenn die Fugen brüchig werden, dringt Feuchtigkeit in die Wand, die sich dann hinter den Fliesen staut.
Im Bereich von Dusche oder Badewanne kann es auch schnell zu Schimmelbildung und damit zu einer ernsten Gefahr für die Gesundheit kommen. Gelangen die Schimmelsporen in Kontakt mit den Atemwegen, können Erkältungen, allergische Reaktionen oder Lungenentzündungen die Folge sein.
Was kostet mich die Erneuerung der Silikonfugen?
Die Arbeiten sind wenig kostenintensiv, denn Silikon erhalten Sie schon in gebrauchsfertigen Kartuschen. Diese kosten je nach Marke und Farbe 5 bis 10 Euro. Die Menge an benötigten Kartuschen können Sie dabei anhand der Fugenbreite bestimmen. Hier ein Beispiel: Sind die Fugen etwa fünf Millimeter breit, reicht eine Kartusche für die Verfugung von etwa 15 bis 20 Metern.
Um die Fugen restlos von altem Silikon zu befreien und damit tragfähig für die neue Silikonschicht zu machen, benötigen Sie zudem noch ein spezielles Lösungsmittel. Dieses kostet etwa 10 Euro.
Sind die Fugen nach dem Entfernen zudem auffallend tief, können Sie ein Fugen-Füllmaterial einbringen. Damit lässt sich an Silikon sparen, was besonders bei großflächigen Arbeiten eine Preisersparnis bedeuten kann. Dieses Füllmaterial kostet je nach Länge und Stärke etwa 8 Euro.
Anleitung für die Erneuerung von Silikonfugen
❍ Schritt 1 – Abfluss schließen:
Bevor Sie die Fugen an Badewanne oder Waschbecken erneuern, sollten Sie unbedingt den Abfluss schließen. Denn gelangt Silikon in das Abwasser, belastet das die Umwelt.
❍ Schritt 2 – alte Silikonfugen entfernen:
Wenn Sie Ihre Silikonfugen erneuern möchten, stehen Sie zunächst vor der undankbaren Aufgabe, das poröse oder undichte Material zu entfernen. Dabei gehen Sie am besten wie folgt vor:
Zunächst einmal sollten Sie die Silikonfugen feucht abwischen. Dann können Sie die Fugen entfernen. In Baumärkten sind dafür spezielle Fugenmesser oder Fugenkratzer erhältlich. Bei der Nacharbeit können Sie dann ein herkömmliches Teppich- bzw. Cuttermesser verwenden.
Bleiben Fugenkratzer und Cuttermesser wirkungslos, handelt es sich um besonders hartnäckige Silikonreste. Dann wird der bereits erwähnte Silikonentferner benötigt. Diesen sollten Sie am besten mit einem Pinsel auf die Silikonreste auftragen. Nach einer entsprechenden Einwirkzeit lassen sich die gelösten Reste dann ganz leicht mit dem Teppichmesser entfernen. Für die genaue Anwendung des Produktes sind jedoch immer die Angaben der Hersteller maßgebend.
❍ Schritt 3 – Schimmel entfernen (wenn nötig):
Hat sich auf dem nun sichtbaren Untergrund bereits Schimmel gebildet, müssen Sie diesen vor der Neuverfugung entfernen, damit er sich nicht weiter ausbreitet. Hierfür sollten Sie am besten ein Schimmelreinigungsmittel verwenden. Für die nachhaltige Beseitigung und Vorbeugung eines erneuten Befalls bietet sich zusätzlich ein Schimmelblocker an. Beides gibt es auch im Set zu kaufen.
❍ Schritt 4 – Fugen reinigen und Fugenränder abkleben:
Bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen, achten Sie darauf, dass sich in den Fugen kein Fett, Öl oder andere Rückstände befinden. Ist das alte Silikon restlos entfernt, sollten Sie die Oberfläche also gründlich reinigen und gut abtrocknen lassen. Den Raum dabei gut durchlüften.
Sind die gereinigten Fugen abgetrocknet, können Sie die Vorbereitungsarbeiten mit dem Abkleben der Fugenränder abschließen.
💡 Tipp:
Sollten die Fugen sehr tief sein, können Sie jetzt auch noch das Fugen-Füllmaterial einbringen, um so später Silikon zu sparen.
❍ Schritt 5 – Kartuschenpistole vorbereiten:
Für die nun folgende Verfugung müssen Sie die Silikonkartusche in eine Kartuschenpistole einlegen. Das macht man wie so:
- Stange der Kartusche nach hinten ziehen.
- Kartusche in die Pistole einlegen.
- Kartuschenspitze aufschrauben.
- Kartuschenspitze im Winkel von 45 Grad abschneiden.
- Stange der Kartusche wieder nach vorn schieben.
- Griff der Kartuschenpistole betätigen, bis etwas Silikon austritt.
Ist die Kartuschenpistole fertig, können Sie nun mit der eigentlichen Arbeit des Verfugens beginnen.
❍ Schritt 6 – Neue Silikonfugen ziehen:
Wichtig ist beim Verfugen, dass Sie die Fuge gleichmäßig mit Silikon befüllen. Denn den ausgeübten Druck auf die Presse müssen Sie möglichst konstant halten.
Die Fugen werden gleichmäßig, wenn Sie die Kartuschenpistole bei der Arbeit nicht absetzen und sie mit gleichbleibender Geschwindigkeit entlang der Fugen bewegen. Das ist nicht nur für die Optik wichtig, sondern stellt auch die Dichte und Geschlossenheit der Fugen sicher. Wenn Sie bei der Arbeit zögern und häufig absetzen, riskieren Sie, dass sich Hohlräume im Silikon bilden. So würde wieder Feuchtigkeit eindringen und sich im schlimmsten Fall neuer Schimmel bilden.
💡 Tipp:
Sind die Fugen sehr breit, kann es hilfreich sein, die Fugenmasse nicht gerade, sondern schlaufenförmig einzuspritzen.
❍ Schritt 7 – Die Fugen glätten
Ist das Silikon in der Fuge verteilt, muss es noch geglättet werden. Der Arbeitsgang muss zügig folgen, denn zwischen dem Auftrag und dem Glätten der Fuge sollten nicht mehr als zehn Minuten vergehen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
Sprühen Sie die Fuge zunächst mit einem Wasser-Essig-Gemisch ein. Alternativ dazu können Sie auch Spülmittel verwenden. Mit Spülmittel sollten Sie allerdings sparsam umgehen, damit sich die frischen Fugen nicht verfärben. Die Behandlung mit dieser Flüssigkeit ist notwendig, damit das Silikon beim nun folgenden Abziehen nicht am Werkzeug kleben bleibt. Im Handel wird zwar auch spezielles Glättmittel für Silikon angeboten, dieses ist jedoch chemisch zusammengesetzt und verfolgt den gleichen Zweck, wie das beschriebene Hausmittel.
Nachdem Sie die Flüssigkeit auf die frische Fuge gespritzt haben, sollten Sie am besten mit einem speziellen Fugenglätter arbeiten. Sie können aber auch mit einem herkömmlichen Eisstiel arbeiten und die Fuge damit abziehen, wenn Sie sich nicht extra einen Fugenglätter besorgen möchten.
❍ Schritt 8 – Silikonfuge trocknen lassen:
Haben Sie die Fuge mit Silikon gefüllt und wie beschrieben geglättet, heißt es abwarten, denn die Fuge muss nun trocknen. Das dauert etwa einen Tag und ist abhängig von den Hinweisen auf den jeweiligen Produkten.
💡 Beachten Sie:
Die neuen Fugen dürfen während der Trocknung nicht in Kontakt mit Wasser kommen oder berührt werden.
Ist die Silikonfuge getrocknet, können Sie Waschbecken, Dusche und Küche wieder wie gewohnt nutzen und auch wieder, wenn nötig, die Silikonfugen reinigen. Nun ist es wichtig darauf zu achten, dass Sie die Luftfeuchtigkeit senken und Schimmel vermeiden. Denn ansonsten können Sie bald wieder die Silikonfugen erneuern.