Es ist wirklich mehr als ärgerlich: da passt man einmal nicht richtig auf und schon ist das Smartphone nass geworden. Dann heißt es schnell handeln, um Gerät und Daten zu retten.
Wer kennt das nicht: da will man nur etwas aus der Hosentasche ziehen oder über etwas herüberklettern und schon fällt das Smartphone heraus und landet unweigerlich auf dem harten Boden. Oder schlimmer noch: in einer Pfütze, in der Toilette, in einem See oder in der Badewanne. Dann ist der Schrecken groß, denn wie wir alle wissen vertragen sich Smartphones und Wasser überhaupt nicht. Zwar sind die meisten Smartphones heutzutage schon wasserabweisend, nicht aber wasserdicht. Sprich also: wer nicht schnell handelt, der muss damit rechnen, dass das Smartphone Schrott ist. Und dementsprechend oft auch alle Daten. Das ist wirklich mehr als ärgerlich, denn erstens macht man beispielsweise Fotos nicht umsonst, sondern als Erinnerung, und zweitens ist so ein Smartphone nicht gerade günstig. Deshalb ist es immer gut zu wissen, wie man im Fall der Fälle richtig handelt, um Gerät und Daten zu retten.
So reagieren Sie bei einem Wasserschaden richtig
Wer meint, dass es genügt, dass Smartphone nach einer Weile im Wasser einfach auf der Heizung zu trocknen, der irrt sich gewaltig. Damit machen Sie das Ganze sogar noch schlimmer! Gehen Sie am besten wie folgt vor, wenn Ihr Smartphone nass geworden ist. Entweder durch ein Bad in Wasser oder, weil Ihre Kleidung komplett nass geworden ist und somit auch das Smartphone:
❍ Schritt 1:
Wenn Ihnen das Smartphone ins Wasser gefallen oder Flüssigkeit darüber gelaufen ist, dann erstarren Sie nicht vor Schreck. Denn jetzt ist schnelles Handeln wichtig. Je länger Sie warten, desto mehr kann sich die Flüssigkeit ausbreiten. Holen Sie das Smartphone also so schnell wie möglich aus der Flüssigkeit.
❍ Schritt 2:
Tippen Sie nun nicht wie wild auf dem Smartphone herum, um zu schauen, ob es noch geht. Schalten Sie es sofort aus und versuchen Sie nicht es wieder neu anzuschalten. Es kann sonst zu einem Kurzschluss kommen.
❍ Schritt 3:
Sofern möglich, sollten Sie jetzt die rückseitige Abdeckung des Smartphones öffnen und den Akku, die SIM-Karte und auch die Speicherkarte entfernen. Besitzen Sie ein iPhone, dann nehmen Sie auf keinen Fall den Akku heraus! Erstens ist es sehr aufwendig und zweitens erlischt durch das selbstständige Öffnen des Gerätes die Garantie seitens Apple.
❍ Schritt 4:
Nehmen Sie jetzt ein trockenes Tuch zur Hand und tupfen Sie das Smartphone und auch die herausgenommenen Teile wie Akku, SIM- und Speicherkarte trocken. Es ist wichtig, dass Sie tupfen und nicht wischen! Durch Wischen könnte das Wasser sonst noch tiefer in das Gerät eindringen.
❍ Schritt 5:
Legen Sie das Smartphone nun auf keinen Fall auf die Heizung. Es könnte sonst Kondenswasser entstehen, das das Smartphone gänzlich unbrauchbar macht. Legen Sie es auch auf gar keinen Fall in die Mikrowelle oder den Ofen. Und versuchen Sie es auch nicht mit dem Föhn zu trocknen. Dabei entsteht viel zu viel Wärme. Und außerdem könnten Sie das Wasser mit einem Föhn sonst noch mehr im Smartphone verteilen.
Nehmen Sie stattdessen einen Frischhaltebeutel mit Zippverschluss oder eine Plastikschüssel mit Deckel und füllen Sie ungekochten Reis hinein. Dann das Smartphone hineinlegen, sodass es von dem Reis bedeckt ist. Anschließend den Beutel bzw. die Schüssel gut verschließen und 72 Stunden darin liegen lassen. Der Reis absorbiert dann die Feuchtigkeit. Ab diesem Punkt heißt es Daumen drücken und hoffen, dass das Smartphone noch gerettet werden kann.
Wer für den Fall der Fälle vorsorgen möchte, der kann auch auf ein Erste-Hilfe-Set für ins Wasser gefallene und nass gewordene Smartphones setzen. Es nennt sich FirstDryKit und sorgt dank einem speziell entwickelten Trocknungsmittel dafür, dass die Feuchtigkeit aufgenommen und das Smartphone vor Schäden geschützt wird. Ein spezieller Feuchtigkeitsanzeiger gibt an, ob noch Feuchtigkeit im Beutel enthalten ist und ob das Smartphone noch länger darin liegen bleiben sollte. Ich finde das Set wirklich gut, denn das Trockenmittel ist etwa 700 Prozent leistungsfähiger als Reis. Außerdem ist das FirstDryKit so klein, dass man es überall für den Fall der Fälle mit hin nehmen kann. Gesehen habe ich dieses Kit auf Amazon.de.
❍ Schritt 6:
Nehmen Sie das Smartphone nach 72 Stunden aus dem Reis und versuchen Sie es wieder einzuschalten. Wenn Sie Glück haben, klappt es sofort. Wenn nicht, dann kann es auch sein, dass der Akku leer ist oder einen Schaden genommen hat. Versuchen Sie den Akku zuerst aufzuladen und ansonsten auszutauschen. Sollte beides nicht klappen, hat das Smartphone den Besuch im Wasser wohl leider nicht überlebt. Dann würde ich Ihnen empfehlen einfach mal eine Handy-Reparaturwerkstatt aufzusuchen und schauen zu lassen, ob das Smartphone wirklich zu 100 Prozent defekt ist.
❍ Schritt 7:
Diesem Schritt würde ich jedem noch zusätzlich empfehlen, dem das Smartphone in die Toilette gefallen ist. Toiletten sind schließlich voller Keime und dementsprechend nach einem Tauchbad auch das Smartphone. Laut preis24.de lassen sich diese Keime abtöten, indem Sie ein paar Tropfen Essig auf ein trockenes und fusselfreies Tuch geben und damit dann das Smartphone von außen abwischen. Doch Vorsicht: wischen Sie damit nicht über die Kameralinse! Denn Essig könnte die optische Vergütung beschädigen.
Unser Tipp: Outdoor-Smartphone nutzen
Wer von der Arbeit her viel mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten zu tun hat oder gerne mit dem Boot auf dem Wasser unterwegs ist, der sollte mal über ein Outdoor-Smartphone nachdenken. Sie sind robuster als andere Smartphones und zudem oft auch wasserdicht. Auf CHIP.de habe ich zum Beispiel einen aktuellen Outdoor-Handy-Test gefunden, der die besten Outdoor-Smartphones vorstellt, die etwas abkönnen. Hier wird auch gleich noch die IP-Zertifizierung erklärt. Diese ist ein Indiz für die Standfestigkeit des Smartphones gegenüber Umwelteinflüssen. Sprich also die IP-Zertifizierung sagt aus, wie viel Staub und Wasser das Smartphone aushalten kann.