Der Sommer lockt ins Freie. Doch er hat auch eine Schattenseite. Denn ohne Sonnencreme droht ein Sonnenbrand. Welche die richtige für Ihre Haut ist, erfahren Sie hier.
Die Sonne macht aktiv und glücklich. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Denn laut Bundesamt für Strahlenschutz regt die UV-B-Strahlung die Bildung des körpereigenen Vitamin D an. Und dieses ist wiederum für die Produktion von Serotonin im Gehirn verantwortlich, welches auch als Glückshormon bezeichnet wird. Die Sonne sorgt also nachweislich für gute Laune.
Damit die Laune allerdings nicht rapide sinkt, weil sich auf der Haut ein fieser Sonnenbrand breit macht, sollten Sie sich unbedingt ausreichend vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Das Problem: in Deutschland werden jährlich etwa 19.000 Tonnen Sonnenschutzmittel produziert. Entsprechend vielfältig und für den Laien kaum zu überblicken ist das Angebot. Ich möchte Ihnen in diesem Beitrag die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sonnenschutzmitteln erklären. Zudem verrate ich Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl eines entsprechenden Produktes speziell für Ihre Haut achten sollten.
Wie wirken Sonnenschutzmittel?
Sonnencremes und Co. haben die Aufgabe die Haut vor schädlichen Sonnenstrahlen zu schützen. Dies geschieht durch die enthaltenen UV-Filter. Manche besitzen einen chemischen und andere wiederum einen natürlichen UV-Filter. Sie unterscheiden sich folgendermaßen:
➭ Sonnenschutzmittel mit chemischem UV-Filter:
Diese Produkte ziehen beim Auftragen schnell in die Haut ein. Die Sonnenstrahlen werden beim Auftreffen auf die Haut nicht reflektiert, sondern in Wärme oder in harmloses Infrarotlicht umgewandelt.
➭ Sonnenschutzmittel mit natürlichem UV-Filter:
Derartige Sonnenschutzmittel bilden auf der Haut eine zusätzliche Schutzschicht. Die Produkte dringen somit nicht in die Haut ein, sondern bedecken lediglich die Hautoberfläche. Dabei werden die auftreffenden Sonnenstrahlen reflektiert und somit zuverlässig vom Eindringen in die Haut gehindert.
Welche Arten von Sonnenschutzmitteln gibt es?

☀ Sonnencreme:
Das Angebot an Sonnencremes ist besonders umfangreich. Wer die passende Sonnencreme auswählen möchte, ist somit vor eine Herausforderung gestellt. Denn nach der groben Unterscheidung anhand der enthaltenen Filter kommt es primär auch auf den Lichtschutzfaktor (LSF) an. Dieser liegt zwischen 12 und 50+ und wird unterschiedlichen Ansprüchen und Hauttypen gerecht.
Das Gute: Sonnencreme versorgt die Haut mit Fetten und schützt sie vor dem Austrocknen. Sie lässt sich zudem einfach auftragen.
☀ Sonnenmilch:
Sonnenmilch ist für nahezu jeden Hauttyp im Handel erhältlich. Der Wassergehalt ist hier höher als der Fettanteil. Daher lassen sich die Sonnenschutzmittel sehr gut auf der Haut verteilen und ziehen zudem schnell ein. Sie eignet sich deshalb bei fettiger Haut besser als Sonnencreme, da weniger Öle enthalten sind.
☀ Sonnenöl:
Wer sich eine schnelle und intensive Bräune wünscht, greift am besten zu einem Sonnenöl. Denn dank einer speziellen Formel kann es die Melaninproduktion in der Haut anregen. Nachteilig ist jedoch, dass der Lichtschutzfaktor bei Sonnenöl in der Regel sehr niedrig ist. Bei intensiven Sonnenbädern ist daher kein ausreichender Hautschutz gegeben und Sonnenbrand vorprogrammiert.
Ein weiterer Minuspunkt: Trockene und normale Haut kann das Sonnenöl gut aufnehmen. Bei fettiger Haut besteht dagegen die Gefahr, dass die Poren verstopfen. Für das Gesicht und generell bei unreiner Haut sollten Sie deshalb lieber eine Sonnencreme verwenden.
☀ Sonnenschutzmittel für besondere Ansprüche:
Neben den herkömmlichen Sonnenschutzprodukten sind noch verschiedene Spezialprodukte im Handel erhältlich. Beispielsweise gibt es auch Sonnenschutzmittel für empfindliche Haut (z.B. bei Sonnenallergie) und Produkte mit einem besonders hohen Lichtschutzfaktor, die vor allem für Kinder geeignet sind. Aber auch Sonnencremes mit integriertem Mückenschutz für den Aufenthalt in den Tropen oder Lippenpflegestifte mit Lichtschutzfaktor zählen dazu.
Welcher Sonnenschutz ist der beste für mich?
Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Denn es kommt nicht darauf an, welcher Sonnenschutz allgemein der beste ist, sondern welcher für Ihre Haut am besten geeignet ist. Denn bei der Auswahl spielen Kriterien wie der eigene Hauttyp, die Dauer des Sonnenbades und die bevorzugte Darreichungsform eine wichtige Rolle. Nachfolgend möchte ich diese Kriterien etwas genauer unter die Lupe nehmen.
❍ Hauttyp:
Wie lange Sie sich in der Sonne aufhalten können, bis ein Sonnenbrand droht, hängt maßgeblich vom eigenen Hauttyp ab. Anhand der folgenden Übersicht können Sie diesen schnell bestimmen:
Hauttyp | Eigenschaften |
---|---|
1 | • sehr helle Haut • rotblonde Haare • helle Augenfarbe • viele Sommersprossen • Sonnenbrand nach 5 – 10 Minuten |
2 | • helle Haut • helle Haare • helle Augenfarbe • oft Sommersprossen • Sonnenbrand nach 10 bis 20 Minuten |
3 | • leicht gebräunter Teint • dunkelblonde bis braune Haare • mittelhelle Augenfarbe • Sonnenbrand nach 20 bis 30 Minuten |
4 | • braune Haut • dunkelbraune bis schwarze Haare • dunkle Augenfarbe • Sonnenbrand nach 30 bis 45 Minuten |
5 | • dunkle Haut seit Geburt • schwarze Haare • dunkle Augenfarbe • Sonnenbrand nach ca. 60 Minuten |
Sie wissen nun, wann Sie spätestens einen Sonnenbrand bekommen, wenn Ihre Haut nicht entsprechend geschützt wird. Die Zeit bis zur Entstehung eines Sonnenbrandes nennt man daher auch Eigenschutzzeit.
❍ Lichtschutzfaktor:
Möchten Sie ein längeres Sonnenbad nehmen, als Ihnen die Eigenschutzzeit vorgibt, müssen Sie zum Sonnenschutzmittel greifen. Hierbei ist es wichtig, dass Sie einen Blick auf den Lichtschutzfaktor bei Sonnencreme werfen. Dieser verrät nämlich, um welchen Zeitraum Sie den Aufenthalt in der Sonne verlängern können. Dabei können zwei Formeln zum Einsatz kommen:
Lichtschutzfaktor berechnen:
Zeit des Sonnenbades in Minuten : Eigenschutzzeit = Lichtschutzfaktor
Beispiel: Hauttyp 2 hat eine Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten. Wer nun 300 Minuten in der Sonne bleiben möchte, benötigt somit mindestens einen Lichtschutzfaktor von 30.
Zeit, in der Sie geschützt ein Sonnenbad nehmen können:
Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor = Zeit eines geschützten Sonnenbades
Beispiel: Hauttyp 2 hat eine Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten. Wer nun einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 20 wählt, kann sich also 200 Minuten in der Sonne aufhalten. Mit LSF 50 kann das Sonnenbad 500 Minuten dauern.
Mit diesen Formeln können Sie, entsprechend der beabsichtigten Verweildauer in der Sonne, das entsprechende Produkt auswählen. Es empfiehlt sich jedoch generell zu einem höheren Lichtschutzfaktor zu greifen, denn schließlich kann niemand genau vorhersagen, wann er für wie lange in der Sonne bleiben möchte.
Wichtig: Sonnencreme immer richtig auftragen

Das beste Sonnenschutzmittel nützt Ihnen und Ihrer Familie nichts, wenn Sie nicht dafür sorgen, dass alle die Sonnencreme richtig auftragen. Denn im Gegensatz zu anderen Anwendungen gilt hier: viel hilft viel. Wie viel genau und wie oft Sie Sonnencreme auftragen sollten, möchte ich nachfolgend klären.
❍ Die richtige Menge:
Was die Menge betrifft, werden 2 mg pro Quadratzentimeter Haut empfohlen. Da diese Menge nun aber schwer einzuschätzen ist, können Sie sich merken, dass Sie für jede Körperregion etwa einen Strang Sonnenschutz in der Länge der ganzen Handfläche benötigen. Das zählt für Arme, Beine, Kopf mit Hals, Bauch, Rücken und Brustkorb. Benutzen Sie generell lieber etwas mehr als zu wenig Sonnencreme.
❍ Der richtige Zeitpunkt zum Auftragen:
Sonnencreme sollten Sie am besten immer 20 Minuten vor dem Sonnenbad bzw. vor dem Verlassen des Hauses auftragen. Zwar bietet Sonnencreme direkt nach dem Auftragen Schutz, damit sich ein gleichmäßiger und robuster Film auf der Haut bilden kann, ist es jedoch ratsam die 20 Minuten abzuwarten. In dieser Zeit kann das Sonnenschutzmittel perfekt in die Haut einziehen.
❍ Häufigkeit der Anwendung:
Regelmäßiges Nachcremen ist wichtig, damit der Schutz bestehen bleibt. Daher wird empfohlen spätestens alle zwei Stunden nachzucremen. Denn das erhöht die maximale Schutzzeit.
Anders sieht es aus, wenn Sie baden gehen. Dann sollten Sie sich am besten direkt nach dem Baden neu eincremen. Denn „wasserfest“ bedeutet bei Sonnencreme nicht, dass die Schutzschicht Baden und Abtrocknen übersteht.
❍ Das richtige Auftragen der Sonnencreme:
Es genügt nicht das Sonnenpflegeprodukt lediglich auf die trockene Haut zu sprühen. Sie müssen es auch gleichmäßig in die Haut einarbeiten. Die gesamte Haut sollte danach glänzen. Macht sie das, können Sie sich nämlich sicher sein, dass Sie keine Hautstelle vergessen haben.