Ausgedehnte Sonnenbäder strapazieren die Haut. Um sich vor dem UV-Licht zu schützen, greifen viele zu Sonnenmilch oder -creme. Doch der Sonnenschutz muss richtig aufgetragen werden, damit er auch zuverlässig wirkt.
Es gibt viele Gründe, zu Sonnenschutzmitteln zu greifen. Zum Großteil nutzen Verbraucher Sonnencreme, um sich vor den negativen Einflüssen des UV-Lichts und dem gefürchteten Sonnenbrand zu schützen. Die Vorbeugung vor Hautkrebs und Hautalterung sind weitere Aspekte, nicht ungeschützt in die Sonne zu gehen. Sonnencreme kann ihre Schutzwirkung erst in vollem Umfang entfalten, wenn sie richtig verwendet wird. Daher sollte man sich auch mit dem richtigen Auftrag der Sonnencreme beschäftigen.
Sonnenmilch oder Sonnencreme?
Bei beiden Produkten handelt es sich um hochwertige Sonnenschutzprodukte, die sich in ihrer Konsistenz jedoch unterscheiden. So enthält Sonnenmilch mehr feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe und ist dünnflüssiger. Sie ist ideal für den täglichen Gebrauch, vor allem bei normaler Haut.
Wer trockene Haut hat, sollte lieber zu Sonnencreme greifen. Diese beinhaltet mehr Öle oder Wachse und haftet dadurch besser auf der Haut.
Fehler beim Eincremen – keine Seltenheit
Sonnencreme nicht vergessen! Doch bei unsachgemäßem Gebrauch bleibt die erhoffte Wirkung weit hinter den persönlichen Erwartungen zurück. Studien haben gezeigt, dass die meisten Fehler im Umgang mit Sonnenschutzmitteln beim Eincremen passieren.
Nachdem die Probanden aufgefordert wurden, sich wie gewohnt am ganzen Körper mit Sonnencreme einzuschmieren, wurde das Ergebnis mittels UV-Kamera analysiert. Es wurde deutlich, dass besonders der Rücken und der Bauch mit zu wenig Sonnencreme versorgt wurden.
Weiterhin fiel ins Auge, dass Körperstellen, die sich schlecht erreichen lassen, häufig komplett vernachlässigt wurden.
Dabei handelte es sich um folgende Bereiche:
- oberer Rücken
- Handrücken
- Hinterseite der Arme
- Hinterseite der Ohren
- Randzonen der Badebekleidung
Damit ein optimaler Sonnenschutz erreicht werden kann, sehen Experten eine Verwendung von zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter Hautoberfläche als realistische Größe an. Dies würde in etwa dem Ausmaß eines Golfballs entsprechen.
Tipp: Tragen Sie beim Sonnenbad Bekleidung, reduziert sich diese Angabe entsprechend.
Was sollte beim Eincremen mit Sonnencreme beachtet werden?
Achten Sie darauf, den gesamten Körper mit Sonnenschutzmittel zu versorgen. Konzentrieren Sie sich dabei auf die bereits genannten und schwer zugänglichen Bereiche. Die großen Hautflächen, wie Rücken, Bauch und Beine sollten Sie großzügig mit Sonnenmilch versorgen.
Wichtig: Verwenden Sie zu wenig Sonnencreme, kann der auf der Verpackung genannte Lichtschutzfaktor (LSF) nicht erreicht werden.
Tragen Sie Sonnencreme als dünnen Film auf und vermeiden Sie das Einreiben der Produkte in die Haut. Sonnenschutzmittel verlieren an Wirksamkeit, wenn sie in die Haut eingerieben werden.
Vergessen Sie auch die Ränder der Bekleidung nicht. Cremen Sie sich auch unter der Kleidung ein, sind Sie zuverlässig geschützt, auch wenn die Träger der Badebekleidung verrutschen.
Sprays erscheinen Ihnen praktischer als Sonnencreme? Es spricht nichts gegen den Gebrauch. Damit sich der angestrebte Schutz auch wirklich erreichen lässt, sollten Sie die Haut jedoch mehrfach nachbehandeln.
Tipp: Die Verwendung von wasserfester Sonnencreme empfiehlt sich, damit der Sonnenschutz beim Schwitzen bestehen bleibt. Nach dem Baden müssen Sie allerdings nachcremen.
Achten Sie beim Eincremen auch auf die Beschaffenheit der UV-Filter. Enthält das Produkt chemische UV-Filter, muss sich der Schutz erst aufbauen und Sie sollten sich etwa eine halbe Stunde früher eincremen. Produkte mit mineralischen Filtern besitzen dagegen eine Sofortwirkung.
Wie viel Sonnencreme sollte aufgetragen werden?
Als Faustregel gilt: Pro Quadratzentimeter Haut werden zwei Milligramm Sonnenschutzmittel benötigt.
Interessant: Eine 1,80 Meter große Person mit Normalgewicht benötigt 20 bis 30 Gramm Sonnencreme. Dies entspricht etwa drei Esslöffeln des Produkts.
Schwitzen Sie nicht oder nur wenig, reicht es, wenn Sie alle drei Stunden neue Sonnencreme auftragen. Planen Sie beispielsweise zwei Wochen Badeurlaub, sollten Sie fünf bis sechs Flaschen Sonnenmilch im Gepäck haben.
Sonnencreme sollte an jeder Körperstelle reichlich aufgetragen werden. Dabei muss kein strahlend blauer Himmel ins Freie locken. Auch an wolkigen Tagen empfiehlt sich Sonnenschutz.
Wichtig: Ein leicht bewölkter Himmel lässt noch 90 Prozent der UV-Strahlung passieren.
Natürlich darf auch das Gesicht nicht ausgespart werden. Für diese Körperzone sind spezielle Sonnenschutzmittel im Handel. Alternativ kann zu einer Tagescreme mit einem entsprechend hohen LSF gegriffen werden.
Folgende Faustregel kann Ihnen ebenfalls dabei helfen, den Körper mit ausreichend Sonnencreme zu versorgen:
Tragen Sie auf folgende Körperregionen jeweils einen Strang Sonnencreme von der Länge Ihrer Hand auf:
- Bauch
- Arme
- Hals
- Kopf
- Brustkorb
- Rücken
Verwenden Sie Sonnenschutz-Spray, kommt dies einer Menge von 15 Sprühstößen gleich.
Optimaler Sonnenschutz mit der Neuner-Regel
Wer bei der Dosierung von Sonnencreme unschlüssig ist, kann sich auch an der Neuner-Regel orientieren.
Dabei wird der Körper in Gedanken in neun Partien von in etwa gleicher Größe aufgeteilt:
- Kopf und Hals
- linker Arm
- rechter Arm
- Brust
- Rücken
- linker Oberschenkel
- linker Unterschenkel
- rechter Oberschenkel
- rechter Unterschenkel
Jede Körperpartie wird nun einzeln eingecremt. Hierfür verwenden Sie einen Strang Sonnencreme in der Länge von Zeigefinger und Mittelfinger.
Wann sollte man nachcremen?
Vorab sollten Sie sich von einer gemeinhin herrschenden Fehlmeinung befreien. Wer fleißig nachcremt, kann nicht länger in der Sonne bleiben. Nachcremen nach Schwitzen und Baden hält den angegebenen Sonnenschutz aufrecht, verlängert diesen aber nicht.
Richten Sie sich also nach dem Schutz Ihrer Sonnencreme und dem dort angegebenen Lichtschutzfaktor. Dieser verrät Ihnen, um welche Größe sich nach dem Auftrag des Produkts der Eigenschutz der Haut verlängert.
Haben Sie sehr helle Haut und bekommen bereits nach fünf Minuten Anzeichen von Sonnenbrand, können Sie sich mit einer Sonnencreme mit LSF 50 theoretisch 50-mal länger in der Sonne aufhalten – ganze 250 Minuten.
Wie lange hält sich Sonnencreme?
Bevor sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, sollten Sie Ihre Bestände an Sonnenschutzmitteln überprüfen. Auf den Verpackungsrückseiten ist ein kleiner Tiegel zu sehen. Dieser enthält eine Zahl mit der Haltbarkeit des Produkts. Meist hält ein geöffnetes Produkt zwischen sechs und zwölf Monaten.
Möchten Sie Sonnencreme bevorraten? Ungeöffnete Packungen können kühl und trocken gelagert bis zu 30 Monate aufbewahrt werden.