Der Teppichkäfer ist winzig klein, trotzdem kann es gelingen, den Schädling und seine Larven zu bekämpfen. Wir haben die besten Hausmittel.
Teppichkäfer sind winzig kleine Krabbeltiere, die schnell zur Plage werden können. In der Wohnung durchlöchern sie Teppiche, Felle oder Kleidungsstücke. Worum es sich bei diesen ungeliebten Tierchen genau handelt und wie sich Teppichkäfer mit einfachen Hausmitteln bekämpfen lassen, erfahren Sie nun.
Was sind Teppichkäfer?
Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae) gehören den Speckkäfern an und zählen zu den häufigsten Materialschädlingen in Privathaushalten. Optisch erinnert der Teppichkäfer, der auch als Braunwurz-Blütenkäfer bekannt ist, an den Marienkäfer. Die kleinen Krabbeltiere sind drei bis vier Millimeter groß, der Körper ist schwarz gefärbt und wird beinahe vollständig von verschiedenfarbigen Schuppen bedeckt.
Kennzeichnend für den Teppichkäfer ist ein rotes Band, welches entlang der Deckennaht der Flügel verläuft. Auch gelb gefärbte Vertreter der gefräßigen Wollkrautblütenkäfer kommen vor. Einen eher unappetitlichen Anblick bieten die Larven des Teppichkäfers. Diese können bis zu sechs Millimeter messen, tragen eine dichte Behaarung und sind mit Pfeilhaaren ausgestattet.
Teppichkäfer im Freien und in der Wohnung
Der Teppichkäfer ist auf der ganzen Welt verbreitet, allein in polaren Regionen fehlen die Schädlinge gänzlich. In Europa kann man dem Teppichkäfer zwischen Mai und Juli in der freien Natur begegnen. Hat er sich einmal in der Wohnung eingenistet, kommt er dort ganzjährig vor. Die Larven finden sich in der Nähe von Federn, Haaren oder vertrockneten Insekten, ernähren sich aber auch von Wolle und Textilien.
In der freien Natur sind die Larven des Teppichkäfers vorwiegend in Vogelnestern anzutreffen. Befinden sich die Brutplätze an Hauswänden, dringen die geschlüpften Käfer durch die geöffneten Fenster in die Wohnungen ein. Die Eiablage erfolgt nur einmal jährlich. Die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen und entwickeln sich innerhalb von etwa einem Jahr zum fertigen Insekt. Larven scheuen das Licht und verstecken sich in Fugen und Ritzen.
Das Wichtigste über den Teppichkäfer für Schnellleser:
- weltweit verbreitet
- ähnelt dem Marienkäfer
- drei bis vier Millimeter groß
- schwarzer Körper, gemustert
- Larven ernähren sich von Kreatin und Chitin
- Käfer ernähren sich von Pollen und Blüten
Teppichkäfer – Auswirkungen des Schädlings
Als Textilschädlinge verursachen Teppichkäfer Fraßschäden. Das Schadbild ähnelt dem der Kleidermotte. Die Löcher in Teppichen oder Kleidungsstücken sind von unregelmäßiger Form. An Fellen und Pelzen wirken die befallenen Stellen, wie abrasiert. Die Haare werden am Hautansatz abgefressen und fallen daher oft büschelweise aus.
Teppichkäfer Larven sind gesundheitsschädlich
Zu einer Gefahr für die Gesundheit können die Larven werden. Der Larvenkörper ist von kleinen Pfeilhaaren besetzt. Verpuppen sich die Larven, fallen die Pfeilhaare ab und können bei Allergikern Hautreizungen und Atemwegsbeschwerden hervorrufen.
Teppichkäfer – Befall erkennen
Der Befall mit Teppichkäfern wird meist nicht sofort bemerkt, denn die Larven scheuen das Licht und verstecken sich gern in Dielenritzen oder hinter Schränken und losen Tapeten. Auch Wollteppiche und Kleiderschränke sind beliebte Aufenthaltsorte.
TIPP: Bei Löchern in Textilien wird vornehmlich an die Kleidermotte gedacht. Fehlen jedoch die typischen Gespinste, steckt vermutlich der Teppichkäfer dahinter.
Diese Hinweise lassen auf den Teppichkäfer schließen:
- unregelmäßige Fraßspuren an Teppichen, Kleidungsstücken oder Gardinen
- Kotkügelchen und Hautreste
- Larven und Käfer treten auf
Teppichkäfer sind klein, schwarz und oval und bewegen sich sehr langsam fort. Werden die Käfer berührt, drehen sie sich auf den Rücken. Larven sind braun gestreift und besitzen Pfeilhaare.
Wer sich nicht sicher ist, ob sich der Teppichkäfer in der Wohnung aufhält, kann Fallen aufstellen. Diese Klebefallen locken die männlichen Tiere an und verschaffen Klarheit über den Befall, eignen sich jedoch nicht für die Bekämpfung der Schädlinge.
Teppichkäfer – die beliebtesten Verstecke
Teppichkäfer werden nicht auf den ersten Blick enttarnt, sowohl die Larven, als auch die erwachsenen Käfer meiden das Licht.
Am häufigsten sind Teppichkäfer hier anzutreffen:
- Unterseiten von Wollteppichen
- unter Betten und Polstermöbeln
- im Kleiderschrank
- in Wäschekörben
- zwischen den Ritzen von Betten und Polstern
- in Wäschetruhen und Bettkästen
- in Fellen und Pelzen
- in Vogelkäfigen
- in Tierbetten
Ist das Versteck aufgespürt, müssen alle befallenen Textilien gründlich abgesaugt und gereinigt werden. Waschbare Teile sollten bei 60 Grad gereinigt werden. Auch in der Tiefkühltruhe werden die Eier und Larven abgetötet. Lose Tapetenreste, Fugen und Ritzen gilt es, sorgfältig zu verschließen.
Teppichkäfer bekämpfen
Wurde ein Befall mit Teppichkäfern festgestellt, gibt es einige Mittel und Wege, die lästigen Schädlinge loszuwerden. Neben bewährten Hausmitteln bietet der Handel Insektizide an. Wird ein massiver Befall beobachtet und die beschriebenen Mittel zeigen keine Wirkung, können Schädlingsbekämpfer beauftragt werden.
Teppichkäfer mit natürlichen Mitteln bekämpfen
Die Bekämpfung von Teppichkäfern mit natürlichen Hausmitteln sollte Priorität besitzen. Chemische Stoffe töten nicht nur die Insekten, sondern belasten auch die Umwelt und können zur Gefahr für Menschen und Haustiere werden. Mit ätherischen Ölen lässt sich ein massiver Befall wahrscheinlich nicht bekämpfen. Es kann aber dafür gesorgt werden, dass die Teppichkäfer vertrieben werden und sich gar nicht erst in Ihrer Wohnung niederlassen.
Als besonders wirkungsvoll haben sich folgende Duftöle erwiesen:
- Lavendel
- Zedernholz
- Neembaum
- Teebaum
Es kann auch helfen, Lavendelzweige zu Sträußen zu binden und im Zimmer aufzuhängen. Diese verströmen ebenfalls einen intensiven Duft und vertreiben Schädlinge.
TIPP: Als besonders effektiv erweist sich fossiles Plankton. Dieser Stoff besitzt eine pudrige Konsistenz und kann auf die befallenen Stellen gestreut werden. Puder haftet an den Käfern und Larven und führt zu deren Austrocknung. Die Überreste lassen sich mit dem Staubsauger entfernen.
Teppichkäfer mit Wärme und Kälte bekämpfen
Teppichkäfer vertragen weder große Hitze noch Kälte. Dies wird Ihnen zwar nicht viel nützen, wenn der komplette Teppich befallen ist, kann aber bei kleineren Decken oder Kissen, bei Kleidungsstücken oder Fellen durchaus effektiv sein.
Die Insekten sterben bei Temperaturen über 60 Grad ab. Daher sollten Kleidungsstücke mindestens bei dieser Gradzahl gewaschen werden. Für größere Teppiche oder Polster kann eine Dampfreinigung empfohlen werden.
TIPP: Testen Sie an einer unauffälligen Stelle, ob das Material die Behandlung mit heißem Wasserdampf verträgt.
Bei der Bekämpfung von Hausstaubmilben oder Teppichkäfern wird auch der Gefrierschrank empfohlen. Werden die befallenen Gegenstände über Nacht in die Tiefkühltruhe gelegt, sollten die Käfer abgetötet sein. Bei den Larven verhält sich dies etwas anders, sie vertragen Temperaturen von minus 20 Grad und mehr. Diesbezüglich sind die Aussagen recht widersprüchlich und die Methode ist in jedem Falle einen Versuch wert.
Teppichkäfer chemisch bekämpfen
Weiß man keinen Ausweg und steht einer regelrechten Teppichkäfer-Plage gegenüber, stehen Insektizide als Alternative zur Wahl. Der Handel bietet Sprays an, die auf unterschiedlichen Mitteln basieren. Zur Auswahl stehen Bendiocarb, Allethrin oder Chlorpyrifos.
Wird ein Schädlingsbekämpfer beauftragt, ist kaum davon auszugehen, dass dieser auf natürliche Mittel zurückgreift. Diese Option sollte nur bei einem starken Befall in Erwägung gezogen werden.
Die Möglichkeiten der Bekämpfung von Teppichkäfern mit ihren Vor- und Nachteilen:
Methode | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Hausmittel | > umweltgerecht > ungefährlich für Mensch und Tiereinfach anzuwenden | > bei massivem Befall Wirkung nicht ausreichend |
Kälte & Hitze | > einfache Durchführung > keine Mehrkosten > keine Hilfsmittel notwendig | > Larven tolerieren niedrige Temperaturen |
Insektizide | > wirken zuverlässig > auch bei intensivem Befall | > müssen angeschafft werden > belasten die Umwelt > schaden der Gesundheit |
Schädlingsbekämpfer | > schnell und gründlich > professionell | > teuer > meist werden chemische Substanzen eingesetzt |
Teppichkäferbefall vorbeugen
Die beste Vorbeugung besteht darin, die Teppichkäfer gar nicht erst ins Haus gelangen zu lassen. Da angekippte Fenster dafür bereits reichen, ist die Anbringung von Fliegengittern eine Maßnahme. Befinden sich am Haus verlassene Vogelnester, sollten diese entfernt werden, denn sie sind ein beliebter Aufenthaltsort für die Insekten.
Im Wohnbereich können Sie es den Käfern schwer machen, indem regelmäßig gründlich gewischt und gesaugt wird. Dabei sollten Fugen und Ritzen nicht ausgelassen werden. Hier setzen sich Haare und Schmutz fest und bieten dem Teppichkäfer einen willkommenen Nährboden.
Bevor Kleidungsstücke eingelagert werden, sind sie gründlich zu reinigen. Verbliebene Hautschuppen dienen dem Teppichkäfer als Lockstoff. Um Kleidung vor einem Befall zu schützen, können Kleidersäcke verwendet werden. Werden zwischen die Wäschestücke Lavendelsäckchen gelegt, dürften sich die ungebetenen Gäste ebenfalls fernhalten.