Mit den heutigen Waschmitteln könnte man seine komplette Wäsche mit 30 Grad sauber bekommen. Aber ist das auch wirklich sinnvoll?
Wäsche waschen – das scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Denn während einige Hausfrauen meinen, dass 30 Grad völlig ausreichend sind, sind andere der Meinung, dass es mindestens 60 Grad sein müssen, damit die Wäsche keimfrei sauber wird. Doch was stimmt denn nun? Immerhin gibt es auch Wäschestücke, die gar nicht bei 60 Grad gewaschen werden dürfen, da die Gefahr des Einlaufens bei derart hohen Temperaturen viel zu groß wäre. Wir verraten, was die Wäsche mit Grad 30 wirklich kann!
Wäsche bei 30 Grad waschen – warum das sinnvoll ist
Niedrigere Temperaturen sparen Energie
Nicht nur die Umwelt, sondern auch der eigene Geldbeutel wird geschont, wenn Wäsche fortan nur noch bei 30 Grad und nicht bei höheren Temperaturen gewaschen wird. Denn je höher die Temperatureinstellung der Waschmaschine, desto mehr Energie ist erforderlich, um die Wäsche zu waschen. Bereits ein Unterschied von nur 10 Grad macht sich beim Energieverbrauch dramatisch bemerkbar. Denn im Vergleich zu einer Waschmaschine, die mit 30 Grad läuft, verbraucht die Maschinenwäsche bei 40 Grad rund das Doppelte an Energie.
Waschkraft ab 20 Grad
Noch dazu sind die modernen Waschmittel der heutigen Zeit inzwischen so gut, dass die ganz normalen Verunreinigungen des Alltags schon bei nur 20 Grad gelöst und ausgewaschen werden können. Um sicherzustellen, dass die in den Waschmitteln enthaltenen Enzyme dies wirklich leisten können, werfen Sie am besten einen Blick auf die Angaben des Herstellers. Die Verpackung eines Waschmittels informiert dabei über die empfohlene Mindesttemperatur und die optimale Dosierung, um die gewünschte Reinigungsleistung zu erzielen. Doch wie sieht es mit stark verschmutzten Kleidungsstücken aus, die vor Flecken nur so strotzen? Werden sie bei niedrigen Temperaturen ebenfalls sauber, oder braucht es andere Strategien?
Hartnäckige Flecken sofort vorbehandeln
Bei hartnäckigen Flecken gilt immer, dass Sie die Kleidung so schnell wie möglich einweichen und zeitnah waschen sollten. Am besten kommen spezielle Fleckenentferner oder Vorwaschsprays zum Einsatz, um gegen die Flecken anzukommen. Im Anschluss an diese Vorbehandlung sind 30 Grad vollkommen ausreichend. Während diese Art des Waschens dank der niedrigen Temperaturen gut für den Umweltschutz und die eigenen Finanzen ist, profitieren die zu waschenden Kleidungsstücke davon ebenfalls. Denn wer seine Wäsche bei niedrigen Temperaturen wäscht, der hat aus den folgenden Gründen länger etwas von der Kleidung, den Heimtextilien und Co.:
- Kleidung, die Sie bei niedrigeren Temperaturen waschen, behält ihre Farbe länger
- bei niedrigen Temperaturen läuft die Wäsche nicht so schnell ein
- Wäsche, die Sie nur bei 30 Grad waschen, behält ihre Form besser
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Hohe Temperaturen töten Bakterien und Keime ab
Wenn Sie alle Bakterien abtöten und Keimen den Kampf ansagen wollen, dann müssen allerdings höhere Waschtemperaturen her. Mindestens 60 Grad sollten es sein. Allerdings steigt gleichzeitig die Gefahr, dass die Wäsche bei 50 oder 60 Grad einlaufen könnte. Im normalen Alltag ist es meist schlichtweg nicht nötig, dermaßen stark gegen Keime und Bakterien anzugehen. Anders sieht es zum Beispiel bei Baby- und Kinderkleidung aus. Auch wenn eine Person im Haushalt von einer Krankheit mit einer hohen Ansteckungsgefahr betroffen ist, ist es durchaus sinnvoll, diese Wäsche bei einer höheren Temperatur zu waschen. Gleiches gilt im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt, da dort außerordentliche viele Keime herumschwirren. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätzlich auf einen Hygienespüler zurückgreifen.
60 Grad für mehr Hygiene
An dieser Stelle kann festgehalten werden, dass ein Waschgang bei 60 Grad meistens nicht notwendig ist. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Bei einem Ansteckungsrisiko sollten ausgewählte Wäschestücke daher bei höheren Temperaturen gewaschen werden. Der Hygiene zuliebe kann es zudem sinnvoll sein, Unterwäsche und Socken ebenfalls bei höheren Temperaturen als die restlichen Wäschestücke zu waschen. Denn gerade, wenn die Gefahr von Fußpilz besteht, werden Socken lieber bei höheren Temperaturen in der Maschine gereinigt. Dementsprechend ist es sinnvoll, die eigene Wäsche in zwei Haufen zu unterteilen: Wäsche, die bei 30, und Wäsche, die bei 60 Grad zu waschen ist.
60-Grad-Wäschen pflegen die Waschmaschine
Die eigene Waschmaschine ab und zu bei 60 Grad laufen zu lassen, ist auch für die Maschine von Vorteil. Denn wer seine Waschmaschine auf die Dauer nur bei niedrigen Temperaturen um die 30 Grad nutzt, läuft Gefahr, dass sich Schmutz und Rückstände in der Waschmaschine zu Unmengen anlagern können. Dies kann zu einem verfrühten Defekt der Maschine führen, sodass ein kostspieliger Austausch dieses Geräts erforderlich wird, der die eigene Haushaltskasse entsprechend belastet. Auch die Waschmaschine profitiert somit davon, wenn sie gelegentlich auf höhere Temperaturen gebracht wird.
Daher ist es unter anderem sinnvoll, das Waschen von Handtüchern oder Bettwäsche bei 60 Grad zur Gewohnheit zu machen. Schließlich wechseln die meisten Menschen ihre Bettwäsche nicht so oft wie ihre Kleidung, sodass von einer entsprechenden Keimbelastung auszugehen ist. Damit die Waschmaschine nicht zu einer reinsten Keimschleuder wird und womöglich üble Gerüche verbreitet, ist mindestens ein Waschgang pro Monat mit 60 Grad also Pflicht!
Wichtig ist dabei auch, die Trommel nicht zu voll zu beladen, insbesondere bei XXL-Wäsche wie Bettbezügen oder großen Handtüchern. Damit die Wäsche richtig sauber wird, muss sie in der Trommel genügend Platz haben, um sich während des Waschgangs frei in der Trommel bewegen zu können. Wird die Maschine überladen, können Waschmittelrückstände zurückbleiben, und übler Geruch ist die Folge.
Wäsche auch bei 30 Grad keimfrei halten
Nicht allein die Waschtemperatur entscheidet darüber, ob die Wäsche am Ende hygienisch und keimfrei sauber wird. Wie bereits angesprochen, leisten auch die modernen Waschmittel ihren Beitrag zu hygienisch sauberer Wäsche. Vielen Menschen ist allerdings nicht bewusst, dass auch die Art der Trocknung Auswirkungen auf die Keimbelastung der frisch gewaschenen Wäsche hat. Denn indem die eigene Wäsche an der Luft getrocknet wird, kann die UV-Strahlung der Sonne ihren Beitrag dazu leisten, dass die verschiedenen Keime abgetötet werden. Dies ist im Sinne der Keimbelastung zwar sinnvoll. Gleichzeitig ist jedoch zu bedenken, dass farbige Wäsche beim Trocknen im Freien schneller ausbleicht. Dieses Vorgehen ist daher vor allem bei weißer Wäsche zu empfehlen.
Auch Wäsche, die zuvor bereits bei 60 Grad gewaschen wurde, kann natürlich an der frischen Luft getrocknet werden. Dies freut die Umwelt im Vergleich zur Nutzung eines elektrischen Trockners ebenso.
Reinigen zum Erhalt der Hygiene ganz wichtig
Damit die gesamte Wäsche möglichst keimfrei sauber wird, ist es wichtig, die Waschmaschine regelmäßig zu reinigen und sorgfältig zu pflegen. Es reicht nicht aus, sie nur ab und zu bei 60 Grad laufen zu lassen, um Ablagerungen und Keime in den Schläuchen zu entfernen. Auch die einzelnen Bestandteile der Maschine benötigen regelmäßige Pflege. Das Waschmittelfach sollte von Waschmittelresten und möglichem Schimmel befreit werden, da sich hier oft Rückstände ansammeln. Ebenso wichtig ist die Reinigung des Flusensiebes, das nicht nur Flusen, sondern auch Fremdkörper auffängt, die langfristig zu Gerüchen oder die Waschmaschine sogar beschädigen können.
Der Dichtungsring sollte besonders bei Frontladern ebenfalls regelmäßig auf Schimmel oder Verschmutzungen geprüft und gründlich gereinigt werden. Zusätzlich hilft es, die Tür und das Waschmittelfach nach dem Waschen offenzulassen, damit die Maschine gut trocknen kann und sich keine feuchte Umgebung für Keime bildet.
Waschmaschine entkalken

Die Waschmaschine zu entkalken, dient der Hygiene und der Langlebigkeit dieses praktischen Haushaltshelfers gleichermaßen. Verdünnte Zitronensäure ist das perfekte Hilfsmittel für diese Aufgabe. Dazu lassen Sie die verdünnte Säure erst einen Augenblick einweichen, bevor ein Waschgang mit 95 Grad gestartet wird. Dabei sollte sich keine Wäsche in der Maschine befinden. Der Reinigungswaschgang ist vielmehr mit einer komplett leeren Trommel durchzuführen. Die Säure geht nicht nur gegen Kalk in der Maschine vor. Vielmehr duftet die Wäsche nach dem nächsten Waschgang auch ganz wunderbar und frisch nach Zitrone.
Fazit
Wäsche bei 60 oder bei 90 Grad zu waschen, ist meist schlichtweg nicht nötig. Auch wenn die eigene Oma oder Mutter noch bei diesen Temperaturen gewaschen haben, ist dies heutzutage längst nicht mehr erforderlich. Schließlich können sehr gute Hygienestandards dank der innovativen Waschmitteltechnologien mittlerweile bereits bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen erreicht werden, was zudem die Umwelt, den Geldbeutel und die zu waschenden Textilien schont. Ob T-Shirts, Jeans, Pullis oder Blusen, das Risiko des Einlaufens nimmt bei 30 Grad deutlich ab und die Kleidungsstücke behalten ihre Form und Farbe viel länger.
Während Waschgänge bei hohen Temperaturen in den meisten Fällen einfach zu teuer und der Hygiene wegen nicht einmal erforderlich sind, haben sie in Ausnahmefällen ebenso ihre Daseinsberechtigung. Wäsche, die mit Krankheitserregern verseucht sein könnte, sollte besser bei hohen Temperaturen gewaschen werden. Dies gilt im Krankenhaus wie im Hotel oder bei einem kranken Kind zu Hause gleichermaßen.
Von dem heißen Waschgang profitiert auch die Hygiene der eigenen Waschmaschine, die dank der zwischenzeitlichen Reinigung bei höheren Temperaturen eine längere Lebensdauer vorweisen kann. Unterwäsche, Bettwäsche, Handtücher, Socken, Baby- und Kinderkleidung regelmäßig bei 60 Grad zu waschen, ist durchaus eine Gewohnheit, die Sinn macht. Wer seine Wäsche zusätzlich an der frischen Luft bei einer direkten Sonneneinstrahlung trocknet, kann dafür sorgen, dass die UV-Strahlen der Sonne den Keimen ebenfalls auf den Leib rücken. Dann reichen 30 Grad bei vielen Kleidungsstücken erst recht aus!