Von Warzen geht zwar keine Gefahr aus, aber sie sind nicht schön anzusehen. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, diese wieder loszuwerden.
Warzen sind zwar harmlos, können aber schnell lästig werden und sind zudem hoch ansteckend. Kein Wunder also, dass die meisten Menschen diesen Schönheitsmakel möglichst schnell loswerden wollen.
Die meisten Warzen verursachen keine Beschwerden und verschwinden häufig von selbst. Dies kann allerdings Monate oder sogar Jahre dauern. Wer sich nicht solang gedulden möchte, findet hier verschiedene Möglichkeiten der Warzenentfernung erläutert.
Was sind Warzen?
Warzen sind gutartige Hautwucherungen. Auslöser ist das humane Papillomavirus, kurz HPV. Der recht harmlose Erreger dringt durch verletzte oder rissige Hautstellen ein und es kommt zu einer Infektion der Zellstruktur in den oberen Schichten der Haut.
Etwa drei Monate später bildet sich die Warze aus. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, bestehenden Hauterkrankungen oder einer Allergieneigung besitzen ein höheres Infektionsrisiko.
Nicht jeder Laie erkennt eine Warze auf Anhieb. Fälschlicherweise können auch Hühneraugen, Schwielen, Muttermale oder gar Hautkrebs dafür gehalten werden.
Typische Erkennungsmerkmale sind folgende:
-
- blasses und hautfarbenes Erscheinungsbild
- raue Oberfläche
- schwarze Oberflächenkapillaren
- nicht von Haut unterbrochen
Warzen sind eher flach und bilden keine “Wurzeln”.
Sind Warzen ansteckend?
Warzen sind ansteckend. Die Viren werden direkt übertragen. Dies kann bei der Benutzung von Handtüchern oder Rasierapparaten geschehen. Die Inkubationszeit kann bis zu acht Monate betragen. Ein hohes Infektionsrisiko besteht in Schwimmbädern oder Saunen.
Tipp: Es gibt verschiedene Arten von Warzen. Die “unechten” Warzen werden nicht von Viren übertragen und sind folglich auch nicht ansteckend. Dazu zählen Stielwarzen und Alterswarzen.
Warzen mit natürlichen Hausmittel entfernen
Es sind eine ganze Reihe an natürlichen Hausmitteln im Gespräch. Die Wirkung ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Die besten Erfolgsaussichten liegen bei frischen Warzen vor. Die folgenden Methoden sind kein Garant, aber eine Option, schonend und kostengünstig etwas gegen lästige Warzen zu tun.
Apfelessig
Apfelessig ist das wohl gängigste Hausmittel gegen Warzen. Der Apfelessig wird mit einem Tupfer oder Wattebausch aufgetragen. Anschließend kleben Sie die Warze mit einem Pflaster ab. Der Vorgang kann mehrmals täglich wiederholt werden.
Tipp: Diese schonende Methode kann auch über Nacht angewendet werden.
Beginnt sich die Warze braun zu verfärben, wird es nur noch wenige Tage dauern, bis sie verschwunden ist. Für die Anwendung sollte auf naturtrüben Bio-Apfelessig vertraut werden.
Besonders effektiv erweist sich die Kombination von Apfelessig mit Backpulver. Sie stellen aus beiden Substanzen eine Paste her, tragen sie auf die Warze auf und kleben sie mit Pflaster ab. Diese Mischung wirkt entzündungshemmend und antiseptisch.
Tipp: Auch Rizinusöl können Sie mit Backpulver zu einer Paste vermischen und ähnlich anwenden.
Knoblauch
Diese Anwendung wird etwas Geduld verlangen und sollte täglich über einen Zeitraum von mehreren Wochen durchgeführt werden.
So stellen Sie ein Knoblauch-Pflaster gegen Warzen her:
- Knoblauchzehe schälen
- Knoblauchzehe in Scheiben schneiden
- Warze mit Knoblauchscheibe einreiben
- Knoblauchscheibe auf die Warze legen
- Knoblauchscheibe mit Pflaster befestigen
- Knoblauchpflaster über Nacht einwirken lassen
Wichtig ist, vor der Befestigung der Knoblauchzehe die Warze gut mit Knochlauchsaft zu durchtränken.
Bananenschale
Dieses Hausmittel soll gegen Juckreiz helfen und gleichzeitig die Haut sanft aufweichen. Sie benötigen ein kleines Stück Bananenschale, welches mit der Innenseite nach unten auf die Warze gelegt und dort mit einem Pflaster befestigt wird. Das Pflaster kann ebenfalls über Nacht aufgelegt werden und ist täglich zu wechseln.
Propolis
Propolis ist vielleicht kein gängiges Hausmittel, soll aber als sanftes Naturprodukt nicht unerwähnt bleiben. Die harzartige Masse stellen die Bienen her, um ihren Stock abzudichten. Es sind wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, welche gegen Viren, Bakterien und Pilze gleichsam Wirkung zeigen.
Tipp: Propolis enthält mit Salicylsäure einen Wirkstoff, der häufig in Warzenmitteln aus der Apotheke vorkommt.
Propolis kann in Form von Tinkturen oder Salben auf die Warze aufgetragen werden.
Achtung: Wer auf Bienen- und Wespenstiche, Gelée Royal und Honig allergisch reagiert, sollte Propolis nicht anwenden.
Geheimtipp Klebeband
Klebeband dürfte wiederum jeder vorrätig haben. Das Geheimnis dieser Anwendung liegt im Entziehen von Sauerstoff, indem die Warze luftdicht abgeklebt wird. Der Verband ist nach etwa drei Tagen zu wechseln.
Nach der Entfernung des Klebebandes wird die Warze circa fünf Minuten in lauwarmem Wasser aufgeweicht. Anschließend wird die obere Hautschicht mit einer feinen Nagelfeile vorsichtig abgetragen. Die Haut darf dabei weder schmerzen noch bluten.
Diese Methode wurde bereits mehrfach wissenschaftlich untersucht. Eine Studie aus dem Jahre 2002 bescheinigte dem Abkleben von Warzen eine mit der Vereisung vergleichbare Wirkung. Vier Jahre später konnten Untersuchungen der Universität Maastricht diese These nicht untermauern. Es wird vermutet, dass der Verband nicht dicht genug angelegt und zu häufig gewechselt wurde.
Weitere Hausmittel
Neben den bereits erläuterten Hausmitteln
- Nelkenöl
- Vitamin C
- Aloe-Vera-Saft
- Saft unreifer Feigen
- Zitronenscheiben in Alkohol eingelegt
- Kartoffeln
Methoden aus der Apotheke für den Hausgebrauch
Konnte mit den beschriebenen Hausmitteln keine Veränderung festgestellt werden, kann auf verschiedene Präparate aus der Apotheke zurückgegriffen werden. Diese sind rezeptfrei erhältlich und lassen sich nach Anleitung daheim anwenden.
Die Wirkung dieser Präparate basiert auf verschiedenen Wirkstoffen:
Wirkstoff | Erläuterung |
---|---|
Ameisensäure | Durch die Anwendung von Ameisensäure kann die Warze ausgetrocknet werden. Die Lösung ist einfach anzuwenden und muss nur einmal wöchentlich aufgetragen werden. Die Flüssigkeit zieht in die Haut ein und hinterlässt keinen sichtbaren Film. Ameisensäure eignet sich für die Behandlung von Warzen an allen Körperstellen. |
Salicylsäure | Der Auftrag von Salicylsäure bewirkt eine Ablösung der Hornhaut. Die Behandlung sollte täglich durchgeführt werden. Nach etwa drei Monaten sollte die Warze verschwinden. |
Trichloressigsäure | Die Wirkung ist in etwa mit Salicylsäure vergleichbar, allerdings handelt es sich um eine stärkere Lösung, deren Auftrag einige Vorsichtsmaßnahmen bedarf. |
Das Auflösen der Hornschicht ist eine gängige Methode der Warzenentfernung. Neben Salicylsäure besitzt auch Milchsäure eine ähnliche Wirkung. Für Warzen im Gesichtsbereich bietet sich der Auftrag von Vitamin-A-Säure an. Hierfür können hochdosierte Vitamin-A-Kapseln geöffnet werden. Die Flüssigkeit wird direkt auf die Warze aufgetragen.
Tipp: Junge Warzen verschwinden nach der Behandlung mit Vitamin A häufig nach vier Wochen. Ältere Fußsohlenwarzen können bis zu einem halben Jahr Behandlung erfordern.
Die genannten Säuren sind als Lösung, Creme oder Pflaster in Apotheken zu bekommen. Ein Rezept ist meist nicht notwendig. Vor der Anwendung ist die Packungsbeilage genau zu studieren. Cremes oder Lösungen sind meist für den längerfristigen Auftrag gedacht. Pflaster werden einige Tage getragen.
Kryotherapie gegen Warzen
Das Vereisen der Warzen ist eine gängige Methode, welche mit geeigneten Präparaten auch daheim durchgeführt werden kann. Handelsübliche Produkte enthalten eine Mischung aus Dimethylether und Propangas. Die Warzen lassen sich damit bei Temperaturen um minus 50 Grad vereisen.
Neu auf dem Markt sind Präparate wie EndWarts Freeze zur Selbstmedikation, welche Distickstoffmonooxid enthalten. Dieses Gas erreicht Temperaturen von bis zu minus 80 Grad. Wird der flüssige Stickstoff aufgetragen, ist ein kurzer, stechender Schmerz spürbar. Die Haut rötet sich und kann leicht anschwellen. Auch eine Blasenbildung ist möglich. Nach einigen Tagen bildet sich eine Kruste und die Warze heilt ab.
Achtung: Diabetiker und Menschen mit Schaufensterkrankheit sollten Warzen am Fuß nicht vereisen. Dies könnte zu Nervenschädigungen infolge schlechter Durchblutung führen.
Warzen operativ entfernen lassen
Meist lassen sich Warzen mit eigenen Mitteln bekämpfen. Hin und wieder kann es vorkommen, dass Warzen über Jahre hinweg nicht verschwinden oder immer wieder auftreten. Wenn diese Schmerzen verursachen und keines der genannten Mittel und Methoden Linderung brachte, ist über eine operative Entfernung nachzudenken.
Warzen wegbrennen
Mittels Elektrochirurgie oder Laserbehandlung lassen sich Warzen wegbrennen. Die Elektrochirurgie bedient sich eines Hochfrequenz-Elektrostroms, welcher die Warze durchströmt und “wegbrennt”. Mit dem Lasergerät kann das Warzengewebe zerstört werden.
Warzen vereisen
Auch in Praxen und Kliniken bedient man sich der Kryotherapie. Der flüssige Stickstoff bringt es im professionellen Einsatz auf eine Temperatur von minus 190 Grad und erreicht damit die doppelte Kältewirkung der gängigen Präparate für den Hausgebrauch.
Operativer Eingriff
Bei einer Operation wird die Warze mit einem Skalpell oder einem anderen scharfkantigen Instrument ausgeschabt oder komplett herausgeschnitten. Um die Warze vollständig zu entfernen, muss der Eingriff häufig wiederholt werden.
Warzen vorbeugen
Wie bereits erwähnt, sind durch Viren übertragene Warzen ansteckend. Mit einigen einfachen Methoden lässt sich das Ansteckungsrisiko minimieren:
- Handtücher nicht gemeinsam benutzen.
- In Schwimmbädern und Saunen nicht barfuß laufen.
- Schuhe häufig wechseln und ggf. trocknen.
- Vorhandene Warzen beim Schwimmen abdecken.
- Warzen nicht mit den Fingern berühren.
- Nicht an den Warzen kratzen.
Damit lässt sich verhindern, dass man sich selbst mit Warzen ansteckt und auch das Risiko, selbst zur Ansteckungsgefahr zu werden, lässt sich minimieren.