Dank Waschmaschine geht Wäsche waschen heute wie von Kinderhand. Doch wer Neuling auf dem Gebiet ist, braucht Unterstützung. Bitteschön: hier unsere Tipps!
Die erste eigene Wohnung – ausschlafen, laut sein, niemanden stören. Freiheit pur. Doch mit der Freiheit kommen auch Pflichten wie selbst kochen, putzen, Wäsche waschen. Da bei der Reinigung der Kleidung einiges schief gehen kann und es sehr ärgerlich ist, wenn die Wäsche plötzlich rosa aus der Waschmaschine kommt, hier ein Waschkurs für Anfänger.
1. Das richtige Gerät
Obwohl jede Waschmaschine die gleiche Kernkompetenz hat, gibt es unter den einzelnen Geräten viele Unterschiede. Denn die Aufgabe „Wäsche waschen“ kann auf viele verschiedene Arten erledigt werden.
Zum einen gibt es die grundsätzliche Unterscheidung der Waschmaschinen Art: Trommel- und Bottich-Waschmaschinen. Beide unterscheiden sich in der Lagerung des Waschbehälters – in Deutschland ist hauptsächlich die Trommel-Waschmaschine verbreitet, bei der die Trommel sich um eine vertikal gelagerte Drehachse dreht. In Bottich-Waschmaschinen ist diese Achse horizontal, also im 90° Winkel zum Boden gelagert. Diese Art von Maschinen ist eher in den USA, Asien und Australien verbreitet.
Unter den Trommelwaschmaschinen gibt es wiederum den Frontlader, mit dem klassischen Bullauge, durch das die Wäsche beobachtet werden kann, sowie den Toplader, bei dem die Wäsche von oben in die Trommel gegeben wird. Diese Unterscheidung hat einen rein praktischen Aspekt: der Toplader braucht nach oben hin Platz zum Aufklappen des Deckels und keinen Zugang an einer der vier Seiten. Der Frontlader benötigt Platz nach vorne, kann aber sowohl von den anderen drei Seiten zugestellt werden als auch oben als Abstell- bzw. Arbeitsfläche genutzt werden, was besonders praktisch ist, falls die Maschine in der Küche oder einem kleinen Badezimmer untergebracht ist.
Weitere Unterschiede gibt es bei den Programmen, der Schleuderzahl, die bestimmt, wie viel Restfeuchte in der gewaschenen Wäsche bleibt, und bei der Trommelgröße, also wie viel Wäsche zeitgleich gewaschen werden kann. Bei den meisten Maschinen liegt dies bei 5-7kg. Bei der Überlegung, welche Waschmaschine die richtige ist, lohnt es, sich tiefergehend zu informieren. Diese Entscheidung ist abhängig vom eigenen Bedarf und da die Waschmaschine im Idealfall einige Jahre lang hält, sollte das gewählte Gerät den eigenen Ansprüchen gerecht werden.
2. Wäsche sortieren und Programm wählen
Um nicht die eingangs erwähnte Überraschung der Rosa-Wäsche zu erleben, sollten die zu waschenden Textilien gründlich sortiert werden. Das geht sowohl nach Beschaffenheit und Farbe als auch nach Pflegehinweisen des Herstellers, in denen steht bei wie viel Grad der Stoff maximal gewaschen werden darf.
Grundsätzlich sollte weiß separat gewaschen werden, helle Farben zusammen, dunkle Farben zusammen. Wenn genug Wäsche da ist, kann dann wiederum nach Beschaffenheit des Stoffes gegangen werden. Harte Textilien, wie Jeans, sollten nicht gemeinsam mit feinen Anzughosen (die ohnehin am besten in der Reinigung aufgehoben sind) gewaschen werden, da der feste Stoff den weicheren aufrauen kann.Wolle, Seide und Kaschmir gehören am idealerweise nicht in die Waschmaschine! Um die Materialien bestmöglich zu erhalten ist eine Handwäsche, zum Beispiel in einer Waschschüssel, tatsächlich am besten.
Das Programm hängt grundsätzlich Pflegehinweisen des Herstellers ab als auch vom Verschmutzungsgrad der Wäsche. Als Faustregel reicht erst einmal: 30°C für sehr feine Textilien wie Blusen und Hemden, 40°C für alles bunte, Jeans und normale empfindliche Textilien und 60°C für Unterwäsche und Socken, Handtücher und Bettwäsche. Für genauere Angaben und um auf Nummer sicher zu gehen, sollten immer die Pflegehinweise des Herstellers beachtet werden.
Manche Waschmaschinen haben neben den normalen Programmen auch ein Kurzprogramm, was besonders dann geeignet ist, wenn die Wäsche nur leicht verschmutzt ist. Bei empfindlichen Textilien kann ebenfalls die Schleuderzahl verringert werden, wenn die Waschmaschine eine entsprechende Einstellungs-Option hat. Ansonsten gilt bei der Programmwahl: das Material beachten und die entsprechende Option an der Waschmaschine auswählen – bei vielen Geräten gliedern sich diese nämlich in Baumwolle, Synthetik und Feinwäsche, beziehungsweise in Buntwäsche, Jeans und Pflegeleicht.
3. Waschmittelarten und ihre Unterschiede
Ähnlich wie es verschiedene Waschmaschinen und Programm gibt, gibt es auch Unterschiede bei dem Waschmittel. Neben Flüssigwaschmittel und Waschpulver, deren Unterschied in der Anwenderfreundlichkeit liegt, gibt es noch weitere Unterschiede. Die grobe Einteilung ist: Vollwaschmittel, Buntwaschmittel, Feinwaschmittel und Weichspüler. Ein Vollwaschmittel kann für beinahe jede Wäsche verwendet werden, nur bei empfindlichen Textilien sollte lieber ein Feinwaschmittel zum Einsatz kommen. Buntwaschmittel sollen die Farbe der Textilien besser erhalten, darunter gibt es auch spezielle Mittel für dunkle Wäsche. Weichspüler sorgt besonders in Regionen mit hartem Wasser dafür, dass die Wäsche weich bleibt – dieser kann aber nicht bei jedem Stoff genutzt werden. Hier gilt wieder: Herstellerhinweise beachten. Spezialwaschmittel gibt es besonders im Feinwaschmittel-Bereich. „Mit Perwoll gewaschen“ ist wohl jedem als Schlüsselsatz bekannt – maschinenwaschbare Wolle (Pflegehinweise beachten!) behält ihre positiven Eigenschaften länger bei der Verwendung von speziellen Wollwaschmittel.
Bezüglich der Fleckentfernung, gibt es je nach Art des Flecks verschiedene Mittel und Ansätze. Hier gibt es weitere Informationen dazu.
4. Und danach?
Nachdem die Maschine fertig ist, kann die Wäsche aufgehängt werden. Wenn dies zeitnah nach dem Waschen erledigt wird, so dass die Wäsche noch eine gewisse Restwärme hat, erleichtert dass das Bügeln später – dazu einfach gründlich aufschütteln und möglichst glatt gezogen aufhängen. Wenn ein Trockner zur Verfügung steht, umso besser. Unempfindliche, trocknergeeignete Textilien können ganz im Trockner getrocknet werden, Hemden, Hosen und Blusen können für 10 Minuten leicht angetrocknet werden und anschließend aufgehängt werden – das glättet das Gewebe und macht das Bügeln leichter, beziehungsweise nicht mehr nötig. Informationen zum richtigen Bügeln gibt es hier und in diesem Artikel.
Auch wenn es hier zunächst kompliziert klingen mag und viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen – Wäsche waschen ist eigentlich ganz einfach. Sind erst einmal die grundlegenden Sachen verstanden, stellt es kein Problem mehr dar.