Heute steht der Weihnachtsbaum in einem Ständer. Früher wurde er hingegen aufgehängt. Was es damit auf sich hat und wie er aufgehängt werden kann, erkläre ich hier.
Mit der festlichen Jahreszeit kommen viele liebgewonnene Traditionen ans Tageslicht. Darunter eben auch der Brauch, den Weihnachtsbaum an die Decke zu hängen. Was etwas kurios klingen mag, ist in vielen Familien noch heute Tradition. In diesem Artikel tauchen wir in die Bedeutung dieses Brauches ein und erfahren, wie Sie ihn selbst umsetzen können.
🏠 Das hat es mit dem Brauch auf sich
Es gibt nur noch wenige Familien, die den Weihnachtsbaum aufhängen und somit eine alte Tradition umsetzen. Denn ursprünglich wuchs die Idee des hängenden Weihnachtsbaums aus einem ganz anderen Brauch. So wurde einst nur Tannenreisig an der Decke befestigt und von den Familien liebevoll geschmückt. Zu Beginn war der Schmuck noch recht einfach. So wurde vorwiegend auf Papierbasteleien gesetzt. Erst später kamen dann schließlich noch selbst gebackene Leckereien und Zuckerstücke dazu.
Angelehnt an das hängende Tannengrün wurde schließlich auch der Weihnachtsbaum an der Decke befestigt. Insbesondere in Franken schien diese Tradition noch lange präsent zu sein. Dabei wurde darauf geachtet, dass der Baum immer im Herrgottswinkel (ein mit einem Kruzifix gestalteter Ort) des Heims aufgehängt wurde.
Sowohl in Franken als auch im Fichtelgebirge konnte sich der hängende Weihnachtsbaum als Tradition lange durchsetzen und wurde vorwiegend mit Nüssen, Lebkuchen und Äpfeln geschmückt. Ansonsten war der Baumschmuck eher einfach. So wurden weiße und rote Papierrosen neben dem essbaren Schmuck in Position gebracht.
Auch in Thüringen setzte sich schließlich der Brauch des hängenden Weihnachtsbaums durch. Gerade in der Glasbläserzunft wurde der Baum vermutlich aus praktischen Gründen nicht gestellt, sondern aufgehängt.
🎄 Wie wird der Weihnachtsbaum an der Decke aufgehängt?
Familien, die sich zu Weihnachten ein wenig Abwechslung wünschen, sollten durchaus in Erwägung ziehen, den Baum auch einfach mal aufzuhängen. Wer ein eigenes Haus besitzt, kann diese Tradition problemlos umsetzen. Allerdings ist das Aufhängen des Baumes doch ein wenig aufwendiger als das reine Stellen:
- Um den Weihnachtsbaum möglichst lange frisch zu halten, sollten Sie ihn bis zum Aufhängen in einen Eimer mit Wasser stellen.
- Ist der Zeitpunkt zum Aufhängen gekommen, müssen Sie zunächst an der Decke einen Deckenhaken befestigen. Praktisch sind zum Beispiel Aufhängungen für einen Boxsack.
- Nun kann der Weihnachtsbaum am Haken befestigt werden. Er wird dabei immer verkehrt herum aufgehängt. Die Spitze zeigt also nach unten, während die Befestigung am Haken am Stamm erfolgt.
- Nun können Sie den Weihnachtsbaum auch schon ganz nach Belieben schmücken. Hier müssen Sie keine Abstriche im Vergleich zur stehenden Variante machen. So können Kugeln ebenso an dem Baum befestigt werden wie weihnachtliche Glasfiguren, Strohsterne oder Selbstgebasteltes. Wichtig ist nur, dass der Baum zunächst aufgehängt und sicher befestigt wird. Erst im Anschluss wird er geschmückt.
Wenn der Baum nicht mitten im Raum an der Decke angebracht werden soll, bietet es sich an, diesen in einer Zimmerecke in Position zu bringen. So kann auch die etwas weniger schöne Seite gut versteckt werden.
💡 Mein Tipp:
Wer seinen Weihnachtsbaum nicht an der Decke befestigen, aber trotzdem ein aufgehängtes Modell wählen möchte, entscheidet sich am besten für einen Ständer. Dieser kann die Spitze sicher aufnehmen. So wird der Weihnachtsbaum quasi nur verkehrt herum gestellt. Der Weihnachtsbaum sollte hierfür jedoch kein zu hohes Eigengewicht haben. Deswegen eignen sich vor allem künstliche Bäume, die recht leicht sind, besser als echte Tannenbäume.