Das Weihnachtsfest ist für Tierhalter und Haustiere eine Herausforderung. Gerade beim Weihnachtsbaum sollten Sie einiges beachten.
Generell stellt der Weihnachtsbaum sowohl für Katze, als auch Hund eine ungewöhnliche Veränderung im Haushalt dar. Allerdings betrachten manche der Vierbeiner den vorübergehenden Einrichtungsgegenstand als Spielzeug oder Toilette. Für andere stellt er ein unwiderstehliches Kauwerkzeug dar, welches man keinesfalls unangetastet (oder nicht ungeleckt) lassen sollte.
Daher sind die folgenden Tipps zu beherzigen, wenn man einen Weihnachtsbaum aufstellt:
- Tannenbäume, oder besser das Harz der Bäume, ist für die Haustiere giftig. In der Regel lecken die Tiere aufgrund des bitteren Geschmacks die Tannen nicht ab, sodass keine große Mengen in ihren Organismus gelangen. Ein Nachteil dabei sind allerdings die Pestizide, die der Baum beim Aufwachsen mitbekommen hat. Daher kommt es rasch zur Vergiftung. Diese kann auch dann auftreten, wenn das Haustier den Baum nicht einmal anleckt. Streift die Katze am Baum vorbei und putzt sich, nimmt sie die gefährlichen Substanzen auf. Hunde schnappen manchmal nach den Ästen. Der Effekt ist hierbei derselbe.
- Künstliche Bäume sind ebenfalls keine wirkliche Alternative. Denn hier können die Haustiere die künstlichen Nadeln abzupfen, die im Magen-Darm-Trakt zum selben Problem werden, wie echte Tannennadeln.
- Auf den Einsatz von Glaskugeln am Baum sollte man verzichten. Fallen diese auf den Boden, splittern sie stark und möglicherweise landet einer der Splitter im Pfotenballen des Haustiers.
- Die Nutzung von Kerzen kommt bei Tierhaltung am besten gar nicht erst in Frage.
- In puncto Baumschmuck gibt es noch zu sagen, dass Dinge wie Lametta oder Engelshaar für die Haustiere mehr als nur verführerisch zum Spielen sind. Für sie ist jedoch speziell Lametta extrem gefährlich. Verschlucken sie es, blockiert die Folie unter Umständen die Atemwege oder den Darm.
- Auf eine Dekoration mit Schokolade sollte ebenfalls verzichtet werden. Gerade für Hunde ist Schokolade ab einem gewissen Maß giftig. Sich darauf zu verlassen, dass er diese am Baum ab einer gewissen Höhe nicht erschnüffelt, ist ein Trugschluss.
- Mit Wasser gefüllte Weihnachtsbaumständer sind keine gute Alternative zum Standard-Baumständer. Sie liefern dem Baum zwar das notwendige Wasser, sind aber für das Haustier eine attraktive Trinkquelle, die man unbedingt in Anspruch nehmen muss. Leider befinden sich im Wasser oftmals die Giftstoffe, die man auch in den Nadeln findet.
Möglichkeiten zur Vermeidung von Unfällen
Nur weil man ein Haustierhalter ist, bedeutet dies nicht, dass man auf den Baum verzichten muss. Mit den richtigen Tipps ist man hier auf der sicheren Seite:
Baumschmuck | Baumkugeln aus Kunststoff sind eine gute Alternative. Hier ist es auch mal nicht schlimm, wenn sich Katze oder Hund eine davon vom Baum zupfen. Alternativ können auch Girlanden aus Stoff oder Schleifen eingesetzt werden. Holzfiguren sind ebenfalls eine Möglichkeit. |
Wasserbehälter | Bei Katzen wird er am besten abgedeckt, bei Hunden steht der Baum am besten höher, sodass er ihn nicht erreichen kann. |
Schwergewichtiger Baumständer | Ein stabiler und vor allem schwerer Weihnachtsbaumständer ist eine gute Option, die dem Baum die nötige Standfestigkeit bietet und notfalls auch dem Angriff eines Haustiers standhalten kann. |
Richtiger Standort | Wer einen Hund hält, sollte den Baum grundsätzlich so positionieren, dass das Tier nicht an ihn rankommt. Auf diesem Weg lassen sich einige Probleme vermeiden. Möglicherweise stellt man ihn auch in einem Raum auf, zu dem das Haustier keinen Zutritt hat. |
Bio-Qualität | Einige Weihnachtsbäume besitzen inzwischen ein Bio-Siegel. Es belegt, dass bei der Aufzucht keinerlei Pestizide zum Einsatz kamen und der Baum aus einer ökologischen Waldwirtschaft stammt. Diese Siegel nehmen zumindest das Risiko, dass die Pestizide in den Nadeln und im Wasser landen, nicht aber die Gefahr des Harzes, das für die Tiere gefährlich ist. |
Mit den aufgeführten Tipps ist es möglich, einen echten, als auch unechten Weihnachtsbaum haustiertauglich zu machen. Hat das Tier dann auch noch eine gute Erziehung genossen, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.
Allerdings sollte man sich nie zu 100 Prozent darauf verlassen, dass ein Tier den Baum nicht doch einmal anknabbert. Selbst wenn es dies zuvor noch nie gemacht hat.